Wartung der hydraulischen Scheibenbremse
Die Bremse ist eines der sicherheitsrelevantesten Bauteile an Deinem Bike, daher solltest Du ihr bei der Wartung besondere Aufmerksamkeit widmen.
Hier erfährst Du, wie Du Bremsbeläge am besten einbremsen kannst und warum das sinnvoll ist.
Vom Mountainbike bis zum Stadtrad: Gute Bremsen bringen Kontrolle und Sicherheit auf dem Trail und im Straßenverkehr. Die beste Bremsleistung liefern Scheibenbremsen – wenn sie gut eingebremst sind. Das Einbremsen der Beläge ist relativ einfach, braucht nur ein paar Minuten und den Unterschied wirst Du sofort spüren. Im How-to erklären wir Dir Schritt für Schritt, wie das geht und was dabei eigentlich passiert.
Bremsbeläge und Bremsscheibe liefern ihre volle Brems-Power erst, wenn sie aufeinander eingebremst sind. Das solltest Du also immer tun, wenn eines oder mehrere der Teile getauscht wurden – egal ob nur die Beläge, nur die Scheibe oder alles zugleich. Auch die Bremsen an einem neuen Bike solltest Du einbremsen. Wie das geht und warum es überhaupt wichtig ist, erfährst du hier.
Zum Einbremsen Deiner Bremsanlage solltest Du Dir eine sichere Umgebung suchen, wo Du ungestört bist und relativ viel Platz hast. Ein leerer Parkplatz funktioniert gut, aber auch ein übersichtlicher Forstweg, auf dem wenig los ist. Widme Dich der Vorder- und Hinterradbremse jeweils einzeln! So funktioniert das Einbremsen besser als würdest Du versuchen, beide zugleich einzubremsen. So gehst Du vor:
Tipp: Wenn Du die Bremsbeläge vor dem Einbau etwas mit Sandpapier anraust, kannst Du die Prozedur des Einbremsens oft etwas beschleunigen.
Eine starke Bremse kann ihre Power erst entfalten, wenn sie eingebremst ist.
Mit Schmirgelpapier kannst Du die Beläge anrauen, um den Einbremsvorgang zu verkürzen.
Neue Bremsscheiben müssen ebenfalls eingebremst werden.
Bremst Du Deine Bremsen wie oben beschrieben ein, erzeugst Du gezielt Reibung zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe. Dabei werden Staub und andere Verunreinigungen abgetragen, die bei der Herstellung entstanden oder eventuell bei der Lagerung angefallen sind. Außerdem schleifst Du die Oberflächen der Reibpartner genau passend zueinander ein. Das macht einen großen Unterschied, da aufgrund von Fertigungstoleranzen weder Beläge noch Scheiben zu 100 Prozent plan sind. Je nach Art der Beläge können durch die Erhitzung beim Einbremsen auch noch Bestandteile ausgasen.
Bei verölten Belägen hilft das Einbremsen übrigens nicht. Daher solltest Du bei Arbeiten an Deinen Bremsen oder in deren Nähe immer darauf achten, dass keine Schmierstoffe auf die Scheiben oder Beläge gelangen.
Wenn Du Deine Bremsbeläge und Bremsscheiben nicht gezielt einbremst und einfach losfährst, wird sich der Effekt irgendwann durch die ganz normale Nutzung der Bremsen einstellen. Das kann aber einige Touren dauern. So lange verzichtest Du auf einen erheblichen Teil Deiner möglichen Bremsleistung, was gerade im Gelände unangenehm sein kann. Da Vorder- und Hinterradbremse beim ganz normalen Fahren unterschiedlich stark beansprucht werden, werden sie unterschiedlich lange brauchen, bis sie eingebremst sind.
Es lohnt also, ein paar Minuten ins Einbremsen zu investieren, damit Du von Anfang an die volle Power Deiner Scheibenbremsen nutzen kannst.
Verschiedene Beläge benötigen unterschiedlich lang, bis sie eingebremst sind.
Das Einbremsen von Bremsbelägen und Bremsscheiben ist nur ein Aspekt einer gut gewarteten Scheibenbremse. Was es sonst so zu beachten gibt und wie Du Deine Bremsen zum Beispiel entlüften und korrekt einstellen kannst, kannst Du im nachfolgenden Blogbericht nachlesen: Wartung der hydraulischen Scheibenbremse.