Gesäßcreme zum Radfahren
Schluss mit wunden Stellen! Gesäßcreme kann Wundreiben verhindern. Wie Du die richtige Creme für Dich findest, verraten wir Dir hier!
Unterschätze nie Dein Unterhemd! Denn der richtige Baselayer macht Deine Performance und Deine Tour besser. Wie? Das erklären wir Dir hier…
Baselayer, First Layer, Funktionsshirt, Unterhemd, Unterwäsche – nenn‘ es wie Du willst. Aber mach‘ es richtig! Denn kaum eine Bekleidungslage wird so sehr unterschätzt wie die erste Lage direkt auf der Haut. Dabei trägt sie so maßgeblich zu persönlichem Komfort und damit auch zu Deiner Performance auf dem Bike bei. Ähnlich der Midlayer-Schicht muss der Baselayer einen Spagat bewältigen, der von keinem Baumwoll-Shirt dieser Welt gemeistert werden kann. Die zeitgleichen Anforderungen:
Im Kleingedruckten der Stellenbeschreibung eines Baselayers steht zudem: Bitte Schwitzfeuchtigkeit, die nicht direkt nach außen durchgereicht werden kann, maximal schnell im Gewebe, Gestrick oder – Achtung: exotischer Fachbegriff – Gewirk verteilen. Warum das? Damit die Rücktrocknungszeit verkürzt und eine v. a. bei Wind schnell abkühlende Nassschicht vermieden wird. Aber es gibt – wie immer – nicht das eine Produkt-Allheilmittel, sprich: den einen Baselayer, der perfekt für alle Bike-Aktivitäten passt. Die Wahl des richtigen Leibchens richtet sich nach der adäquaten Kombination aus Faserwahl, Aufbau des Shirts und persönlichem Körperklima-Management.
Funktionelle Unterwäsche unterstützt die Mensch-Maschine in Sachen Klimaregulation.
Wenn wir beim Sport stark frieren oder schwitzen, sinkt die Leistungsfähigkeit. Unser Körper hat eine optimale Betriebstemperatur von 37° C und die versucht er unter allen Umständen beizubehalten. Aufgabe eines Baselayers ist es, ihn dabei zu unterstützen. Bei normaler Aktivität läuft der menschliche Körper mit etwa 100 Watt. Die dabei erzeugte Wärme wird in Form von Gas über die Schweißdrüsen abgesondert – wir spüren davon so gut wie nichts. Bei körperlicher Anstrengung jedoch produzieren wir bis zu 1.000 Watt. Dann arbeiten die Schweißdrüsen auf Hochtouren, um den Körper abzukühlen. Enganliegende Bekleidung, die das wässrige Sekret – auch Schweiß genannt – aufsaugt und von der Haut wegtransportiert, stellt die optimale Lösung dar – solange sie die Feuchtigkeit dann auch wirksam nach außen abgibt. Kann dies wegen mangelnder Luftdurchlässigkeit nicht geschehen, kommt es zu sog. Hitzestress. In Schnellform kann das jeder nachvollziehen, indem er seine Hand für 30 Sekunden in eine Plastiktüte hält… Allerdings: Gerade auf dem Bike darf der Baselayer auf Grund des Fahrtwinds nicht zu „luftig“ sein.
Wie gut ein Baselayer die Anforderungen – Wärme halten und Feuchtigkeit abtransportieren – erfüllt, hängt vom Material und von der Verarbeitung der einzelnen Fasern ab. Merinowollfasern sind durstig: Sie können zwischen 20 und 35 Prozent ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, Kunstfasern nur etwa 5 bis 15 Prozent. Deshalb fühlen sich Funktionsshirts aus Merinowolle beim Schwitzen lange trocken an. Ist die Aufnahmekapazität jedoch erreicht, fühlt sich jedes Shirt nass auf der Haut an – unabhängig von der Art des Stoffes. Genau das soll aber eigentlich verhindert werden. Betrachten wir die Stärken und Schwächen der in Baselayern verarbeiteten Stoffe:
Synthetikstoffe: Sie bestehen meistens aus Polyester oder Polyester-Polyamid-Mischungen. Kunstfasern nehmen zwar weniger Wasser auf als Wolle, sie sind jedoch darauf spezialisiert, die Feuchtigkeit möglichst schnell über ihre Oberfläche vom Körper wegzuleiten, saugen sie förmlich ab (Docht-Effekt). Durch die schnelle Verteilung kann mehr Feuchtigkeit nach außen abgegeben werden, entsprechend trocknen Funktionsshirts aus Synthetikstoffen schneller. Sie sind etwas leichter, robuster und komplexer zu verarbeiten – und der Rohstoff ist günstiger. Ihr Nachteil: Es gibt Bakterien, die sind unglaublich heiß auf unseren Schweiß, bzw. auf die Körperfette und Salze darin. Sie können sich leider ziemlich gut in Synthetikstoffen festsetzen. Ihre Ausscheidungen – man ahnt es bei dem Wort schon – sorgen für schlechten Geruch. Schlecht für Teamsport bzw. das gesellige (oder eben nicht) Zusammensitzen beim Tourstop…
Wollfasern: Für direkten Hautkontakt wird ausschließlich Merinowolle eingesetzt, denn sie ist deutlich weicher und feiner als normale Schurwolle. Zum Vergleich: Im Schnitt weist Schurwolle eine Stärke von 30-50 Mikron (1 Mikron = 0,001 Millimeter) auf, Merinowolle zwischen 15-24 Mikron, ein menschliches Haar zwischen 50-100 Mikron. Wie oben beschrieben kann Wolle bis zu einem Drittel ihres Eigenvolumens an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen. Sind die Tanks allerdings gefüllt, dauert es entsprechend länger, bis der Baselayer wieder getrocknet ist. Hinzu kommt, dass Wollfasern nicht so robust und abriebfest sind wie ihre Synthetik-Kollegen. Allerdings arbeiten immer mehr Hersteller von Baselayern mit Hybridfasern, bei denen um einen Kern aus Nylon- oder Polyester Merinowollfasern gewickelt werden. Das vereint die Stärken beider Familien und amortisiert ihre Schwächen ganz gut. Ein enormer Vorteil von Merinofasern ist ihre Eigenheit, den sporttypischen Schweißgeruch zu unterbinden. Woher diese Fähigkeit kommt, ist noch nicht final geklärt, es wird aber davon ausgegangen, dass sich die Bakterien schlicht nicht so gut auf der Oberfläche der Wollfasern festsetzen können. Das Ergebnis kann sich in jedem Fall sehen bzw. riechen lassen – oder eben nicht.
Stehen Biker nun vor der Qual der Wahl, sollten sie in erster Linie überlegen, welchem Einsatzzweck ein Shirt dienen sollte. Für die Rennradrunde im hochtourigen Bereich ist das enganliegende und perfekt auf Schweißtransport abgestimmte Synthetikshirt sicher die beste Wahl. Das gilt für den Mountainbike-Sport ganz ähnlich. Merino-Trikots eignen sich für Rennradler und Mountainbiker besonders in der kalten Jahreszeit, wenn bereits die Außentemperatur dafür sorgt, dass man deutlich weniger schwitzt, bzw. die Runden eher kürzer ausfallen.
Bikepacker und Radreisende, die auf minimales Gepäck bei maximalem Spaß bedacht sind, sollten sich generell auf Baselayer aus Merinowolle konzentrieren. Diese können sie nach einem langen Tourentag einfach durchtrocknen lassen – und am nächsten Morgen wieder anziehen, ohne ihre Mitmenschen olfaktorisch zu beleidigen.
Denn obwohl mittlerweile ein Großteil der Synthetikshirts mit geruchshemmenden Features ausgestattet wird – wie z.B. mit Nanosilber-Partikeln, die die Bakterien absterben lassen –, können diese mit der Anti-Müffel-Funktion von Merinowolle nur selten mithalten.
GripGrab macht vor, wo Bodymapping Sinn macht: Die Hitzezone unter den Armen ist anders aufgebaut als beispielsweise die Rumpfvorderseite.
Smart und häufig eingesetzt ist das sogenannte „Bodymapping“. Dabei werden Baselayer so aufgebaut, dass unterschiedliche Stoffe genau dort eingesetzt werden, wo sie den Sportlerkörper optimal in seiner Funktion unterstützen können. Z.B. durch den Einsatz verschiedener Dicken an Rumpf und Schultern, unterschiedlicher Luftdurchlässigkeit an Bauch und Rücken oder Merinowolleinsätzen an den neuralgischen Schwitzzonen. Vom Prinzip fallen da auch Baselayer-Teile mit Windstopper-Membran drunter: Sie machen – vorausgesetzt man vermeidet Regen wie der Teufel das Weihwasser – durch eine körpernahe winddichte, aber wasserdampfdurchlässige Membran sogar Windjacken oder -westen überflüssig. Allerdings muss einem in Sachen Windstopper-Unterwäsche bewusst sein, dass deren Membran immer auch eine Art Bremse für den Wasserdampf darstellt und Schwitzfeuchtigkeit nicht so gut hindurchgeht, wie durch ein gestricktes oder gewebtes Teil. Dennoch: Wer bei kalter, trockener Witterung gerne auf eine echte Jacke verzichtet, stattdessen ein warmes Trikot (plus Midlayer) und den Windschutz dafür direkt auf der Haut tragen möchte, der wird mit einem Windstopper-Unterhemd voraussichtlich sehr glücklich.
Schluss mit lustig-luftig: Bei Funktions-Unterwäsche ist eine körpernahe Passform unerlässlich.
Liebe Mountainbiker, an dieser Stelle müsst ihr stark sein: Lässig gibt es nicht bei Baselayer-Teilen. Oder anders gesagt: Gibt es vielleicht schon, bringt aber nix. Um der Aufgabe Feuchtigkeitsabtransport nachzukommen, MUSS ein Baselayer eng auf der Haut anliegen. (Wer anderer Meinung ist, der darf von der Performance nicht enttäuscht sein.) Im Grunde beantwortet das auch die Frage, ob Unterwäsche unbedingt eine radsportspezifische Passform mitbringen muss!? Die Antwort ist Jein. Denn natürlich liegt auch Skiunterwäsche oder (Lang-)Laufunterwäsche eng am Körper an. Die Frage ist nur: Tut sie das auch noch in der Fahrposition auf dem Rad? Und sind dabei alle Körperpartien ausreichend und ohne zu stören abgedeckt – etwa am unteren Rücken und am unteren Bauch? Falls ja, dann kann man einen Versuch unternehmen. Falls nein, bitte Finger weg. Auskühlung im Rumpfbereich vorne und hinten mangels richtiger Bekleidung kann unangenehme Folgen haben: Angefangen bei einer simplen Erkältung bis hin zu ernstzunehmenden Nierenbeschwerden.
Mesh-Unterwäsche verrichtet nicht nur in der kalten Jahreszeit gute Dienste...
Mitnichten ist das Thema Baselayer auf die kalte Jahreszeit beschränkt. Selbst im Sommer machen Baselayer bei der Wahl des richtigen Materials und der richtigen Konstruktion absolut Sinn: Die durch ein Mesh-Unterhemd drastisch vergrößerte Körperoberfläche beschleunigt den Verdunstungsvorgang und schafft also auch bei hohen Temperaturen ein unterstützendes Regulativ im Temperaturhaushalt. Wenn also Deine Mama früher zu sagen pflegte: ‚Zieh‘ ein Unterhemd an, es ist kalt!‘, dann hatte sie zwar absolut Recht. Aber eben auch nur zum Teil: Sie hat den Sommer vergessen. Rabenmutter!