How To: Inspektion am Fahrrad
Bereit für die Saison? Wir zeigen Dir, wie Du Dein Bike startklar machst und welche Teile dabei besonders viel Zuwendung benötigen.
XTR, XX1, X01, Deore & Co. – die Auswahl an Schaltungen für Dein MTB ist groß. Welche die richtige für Deine Bedürfnisse ist, erfährst Du hier.
Bei einem Mountainbike-Antrieb gibt es viel zu beachten. Alle Einzelteile müssen an die Schnittstellen Deines Bikes passen und natürlich untereinander kompatibel sein. Mit fertig zusammengestellten Komplettgruppen und Upgrade-Kits von SRAM oder Shimano bist Du sicher, ein in sich kompatibles System auszuwählen. Um Dir die Entscheidung leichter zu machen und zu wissen, worauf Du achten musst, lies hier einfach weiter.
An aktuellen, hochwertigen Mountainbikes findest Du in der Regel Schaltungen mit Kassetten, die aus mindestens 11, eher 12 Ritzeln bestehen und in den meisten Fällen nur noch ein Kettenblatt und keinen Umwerfer mehr an der Kurbel haben. Mit den großen Kassetten (Shimano: 10-51, SRAM: 10-52 Zähne) reicht die Übersetzungsbandbreite dieser Einfach-Antriebe für alle Lebenslagen, auch im Gebirge. Wenn Du oft in sehr steilem Gelände unterwegs bist oder beispielsweise Bikepacking mit viel Gepäck machst, kannst Du ein kleineres Kettenblatt verbauen, um die Bandbreite nochmals mehr in Richtung leichtere Gänge zu verschieben. Legst Du Wert darauf, mit schweren Gängen bergab Tempo zu machen, dann wähle lieber ein etwas größeres Kettenblatt. Wir sind zwar der Meinung, dass leichte Gänge wichtiger sind als sehr schwere, da die meisten Fahrer:innen bergab dann doch irgendwann lieber rollen lassen, aber das musst Du für Dich entscheiden.
Durch den Wegfall des Umwerfers bei Einfach-Antrieben wird der Antrieb unkomplizierter, durch den Wegfall von Mechaniken unanfälliger und dabei leichter. Dein Cockpit wird aufgeräumter, vor allem links am Lenker, wo Du sehr wahrscheinlich schon einen Remote für Deine Dropper-Post hast. Bei Full Suspension Bikes kann die Effizienz des Hinterbaus gesteigert werden, da die Kette immer in sehr ähnlicher Höhe liegt und der Kettenzug so weniger negative Einflüsse mit sich bringt. Dadurch, dass das Einfach-Kettenblatt keine Steighilfen für die Schaltvorgänge benötigt, kann es voll und ganz auf Zuverlässigkeit getrimmt werden. So findest Du an modernen Einfach-Kettenblättern abwechselnd schmalere und breitere Zähne (Narrow-Wide-Profil), die sich exakt an die Beschaffenheit der Kette anpassen und sie somit deutlich sicherer führen. Seit dieser Innovation sind Kettenführungen an Trailbikes so gut wie überflüssig geworden, da die Kette im Grunde nicht mehr abspringen kann. Der Hersteller SRAM bietet fürs Mountainbike nur noch Einfach-Antriebe an - der Umwerfer ist Geschichte. Auch Shimano bietet mittlerweile überwiegend Einfach-Antriebe an, hat aber ebenfalls noch Umwerfer sowie Kurbeln mit 2 oder 3 Kettenblättern im Programm. Mit diesen klassischen Gruppen können die Gangsprünge an der Kassette kleiner sein - das ist dann aber schon der einzige Vorteil. Bei uns im Shop kannst Du bequem danach filtern, wie viele Schaltstufen Du an Kassette und Kurbel haben möchtest.
Gerade bei steilen Anstiegen macht sich eine Kassette mit möglichst großen Ritzeln bezahlt. © bc GmbH
Auch wenn die Mehrfach-Kurbel immer noch ihre Berechtigung hat, tendieren wir stark zum Einfach-Antrieb. Er hat sich voll durchgesetzt, ist absolut praxisorientiert und für alle Lebenslagen ausreichend. Viele moderne Mountainbike-Rahmen haben gar keine Möglichkeit mehr zur Umwerfer-Montage, dies als Wink mit dem Zaunpfahl.
Bei uns im Shop findest Du Komplettgruppen und Upgrade-Kits – der Unterschied liegt im Lieferumfang. Komplettgruppen beinhalten Schaltwerk, Schalthebel, Kassetten, Kette und Kurbel incl. Kettenblatt bzw. Kettenblätter. Die sogenannten Upgrade-Kits hingegen kommen ohne Kurbel und dienen beispielsweise dazu, eine Gruppe von 1x11 auf 1x12 umzubauen, ohne dabei die Kurbel austauschen zu müssen, da Kettenblätter für 11fach-Ketten ebenfalls für 12-fach kompatibel sind. Falls Du nur Deine verschlissene Kassette und Kette tauschen willst, bieten wir auch Verschleißsets an.
Bevor es nun an die 2 großen Hersteller geht: Ob SRAM oder Shimano gefahren wird, ist für viele eine absolute Glaubensfrage und es gibt gute Argumente für jeden der beiden Hersteller. Es gibt kaum ein "besser" oder "schlechter". Im Idealfall kannst Du beide Hersteller und deren Systeme ausprobieren, bevor Du Dich entscheidest.
Die verschiedenen Schaltgruppen von Shimano unterscheiden sich maßgeblich durch die verwendeten Materialien und Technologien, Gewicht, Finish, Langlebigkeit und natürlich im Preis. Ganz oben in der Hierarchie steht die XTR. Sie ist durch den Einsatz von hochwertigsten Materialien und aufwendigen Produktionsverfahren besonders leicht, dennoch sehr langlebig und an den Bikes vieler Profis zu finden. Direkt darunter findest Du die bekannte XT-Gruppe – sie gibt es seit 1983 und damit länger als alle anderen Mountainbike-Gruppen. Die Gruppen SLX und darunter Deore sind durch die Verwendung günstigerer Werkstoffe und einfacherer Produktionsverfahren erschwinglicher. Auf gute Schaltqualität und Übersetzungsbandbreite musst Du deswegen nicht verzichten, aber die günstigeren Gruppen sind etwas schwerer und einfacher gestaltet als ihre edleren Geschwister.
Unterhalb der Deore gibt es noch einfache Gruppen wie Alivio, Acera und Co. Diese aber sind nicht als Einfach-Gruppen entwickelt und auch weniger für den Mountainbike-Bereich ausgelegt, weshalb wir sie hier nicht behandeln.
Der Zusatz Di2 im Namen steht bei Shimano für die elektronische Variante der Schaltgruppe. Sie wird grundsätzlich per Stromkabel verbunden.
Die Schaltgruppen von SRAM unterscheiden sich ebenfalls in den verwendeten Materialien, Technologien, Finish, Gewicht und Langlebigkeit untereinander. Damit variiert auch hier natürlich der Preis. Die XX1 Eagle bildet die Speerspitze, dicht gefolgt von der X01 Eagle. Ursprünglich war die XX1 mehr Richtung XC und Marathon getrimmt, wobei die X01 die Trail- und Endurobiker bedienen sollte. Es hat sich aber herausgestellt, dass die XX1-Gruppe trotz noch mehr Gewichtsersparnis genauso langlebig und robust ist, also ist sie mittlerweile für alle Einsatzbereiche freigegeben und auch praxistauglich. Die GX Eagle stellt die gehobene Mittelklasse und, ähnlich wie Shimano´s XT, die "Vernunfts-Gruppe". NX und SX Eagle sind die Einsteigergruppen: schwerer, einfacher in Materialien und Finish, aber ebenfalls langlebig und präzise. Letztere beiden setzen - anders als die anderen SRAM-Gruppen - nicht auf den speziellen XD-Freilaufkörper für die Kassette, sondern auf einen klassischen Shimano HG-Freilauf, da SRAM durch die herkömmliche Bauart dort Produktionskosten sparen kann, was die Gruppen preislich attraktiv macht. Den Namenszusatz "Eagle" tragen übrigens nur die 12-fach-Gruppen – AXS steht für die elektronischen Schaltungen, die kabellos per Funk gesteuert werden.
Auch, wenn bei vielen Skepsis herrscht: Die Topgruppen XX1 und X01 sind in puncto Verschleiß spürbar standfester als die günstigeren Gruppen. Insbesondere Kette, Kassette und Schaltwerk sind durch hochwertige Materialien, Beschichtungen und präzise Herstellungsverfahren extrem langlebig, so dass der hohe Preis zum großen Teil wieder relativiert wird.
Die SRAM Transmission: Neueste Technologie, unschlagbare Präzision und ein bulliges Design.
In 2023 hat SRAM dann richtig nachgelegt: Mit den Transmission-Schaltgruppen wurde Haltbarkeit und Performance nochmal auf ein neues Level gehoben: Die rein elektrische Schaltgruppen haben viele innovative Features mit auf den Weg bekommen, um jeglichen Attacken im harten Mountainbike-Einsatz zu widerstehen. Die Transmission-Serie besteht derzeit aus den Gruppen XX SL, XX, X0 und GX und punktet neben den technischen Features und hervorragender Langlebigkeit mit einem markanten, wuchtigen und edlen Style.
Die klassische Schaltung wird per Bowdenzug gesteuert und stirbt hoffentlich niemals aus. Die Mechanik ist bewährt, zuverlässig und kommt ohne Elektrizität aus, was dem Geist des Radfahrens noch am ehesten entspricht.
Im elektronischen Bereich bietet Shimano alternativ dazu ihre Gruppen mit dem Zusatz Di2 (Digital Integrated Intelligence) an. Sie werden per Kabel angesteuert.
SRAM hingegen setzt im elektronischen Bereich mit AXS (sprich: "Access") auf funk-gesteuerte, kabellose Komponenten. Durch Stellmotoren im Schaltwerk werden die Gänge höchst akkurat gewechselt.
Grundsätzlich sind die elektronischen Schaltgruppen gefühlt schneller, präziser und in der Haptik definierter und unterstreichen die technologische Weiterentwicklung des Fahrrads. Das heißt im Umkehrschluss jedoch keineswegs, dass die mechanische Schaltung ausgedient hat. Sie funktioniert anstandslos und sehr zuverlässig, ist dabei nicht auf Akkulaufzeiten angewiesen, auch wenn diese sehr, sehr lang sind. Daher ist es Geschmackssache, ob Du auf mechanisch oder elektronisch gehst. Mechanische Schaltungen sind günstiger - rein funktionell gesehen also eher die "vernünftigere" Wahl. Für technik-affine Biker:innen ist eine elektronische Schaltgruppe aber beinahe schon ein Muss.
Mehr zu elektronischen Schaltsystemen erfährst Du in unserem Beitrag "Elektrische Schaltungen an MTB und Rennrad".
Damit Deine neue Gruppe auch an Dein Bike passt, musst Du eine wichtige Schnittstelle betrachten: Die Kassette muss zum Freilaufkörper an Deiner Nabe passen. Früher war es einfach: Es gab den bekannten Shimano HG-Freilauf mit den charakteristischen Stegen und jede Kassette hat gepasst. Das kleinste Ritzel der Kassette hatte 11 Zähne. Als Einfach-Antriebe populärer wurden, war klar, dass die Bandbreite der Kassette "aufgepumpt" werden musste, um das fehlende zweite Kettenblatt zu kompensieren. Die großen Ritzel wurden größer, klar. Dann kam die Idee, das kleinste Ritzel kleiner zu machen, um die Bandbreite weiter zu erhöhen. Das Problem: Der Shimano HG Freilauf hat einen bestimmten Durchmesser, der kein kleineres Ritzel als 11 Zähne zulässt. Also musste ein kleinerer Freilauf her. SRAM leistete mit dem sogenannten XD-Freilauf Pionierarbeit, Shimano folgte später mit ihrem Entwurf, Micro Spline. Beide sind darauf ausgelegt, Kassetten mit kleinen 10-Zähne-Ritzeln aufzunehmen.
SRAM machte den Anfang mit 10-50T Kassetten. Shimano folgte mit 10-51 und SRAM konterte später wiederum mit 10-52. So wurden Bandbreiten geschaffen, die locker mit einer Zweifach-Kurbel mithalten können.
Wichtig: SRAM XD und Shimano Micro Spline sind NICHT kompatibel. Auf einen XD-Freilauf können nur XD-kompatible Kassetten montiert werden, genauso bei Micro Spline.
Beachte bei der Wahl Deiner Komplettgruppe.die Kompatibilität der Kassette zum Freilaufkörper. © bc GmbH
Wichtig: SRAM XD und Shimano Micro Spline sind NICHT kompatibel. Auf einen XD-Freilauf können nur XD-kompatible Kassetten montiert werden, genauso bei Micro Spline.
SRAM tanzt bei einer Kassette aus der Reihe und bietet mit der NX Eagle eine günstige Variante für 12-fach mit viel Bandbreite auch ohne einen der beiden modernen Freilaufsysteme. Ältere oder günstige Bikes bieten oft nicht die Möglichkeit zur Umrüstung auf die neuen Freiläufe. Daher hat SRAM eine 11-50 Zähne-Kassette auf den Markt gebracht, der auf die klassischen Shimano HG-Freiläufe passt.
In diesem Beitrag geben wir Dir einen umfassenden Überblick zu diesem Thema. Informiere Dich, welche Art von Freilaufkörper an Deinem Bike verbaut ist und schau dann in der Beschreibung der Schaltgruppe nach der Kassette. Unsere Filter helfen Dir im Shop, wenn schon klar ist, was Du brauchst oder möchtest. Ob Deine Nabe auf einen "neuen" Freilauf umrüstbar ist, erfährst Du beim Hersteller - hier können wir Dir für die uns bekannten Naben aber auch Hilfestellung leisten.
Falls Du eine Bestellung platzieren möchtest, schau Dir die Produktbeschreibung und den aufgelisteten Lieferumfang in unserem Shop genau an. In vielen Fällen haben wir Links zu den Produkten hinterlegt, die Du zur Komplettierung separat bestellen kannst. Das Innenlager beispielsweise ist fast nie im Lieferumfang enthalten. Nicht immer sind Außenhüllen für die Bowdenzüge dabei. Bei elektronischen Schaltungen von Shimano müssen die Kabel separat bestellt werden, da sie für unterschiedliche Rahmenbauformen und Rahmengrößen auch unterschiedliche Längen haben müssen. Anders als bei Rennradgruppen gehören die Bremsen beim Mountainbike übrigens nicht zum Lieferumfang einer Komplettgruppe, da sie nicht an die Schalthebel gekoppelt sind.
In unserem Shop wirst Du verschiedene Gruppen und Upgrade-Kits finden, die sich auf den ersten Blick sehr ähneln. Hier heißt es: genau hinschauen! Die Produktbezeichnung verrät Dir nach Hersteller und Gruppe die Anzahl der Gänge und ob es sich um eine elektronische (Di2 bzw. AXS) oder mechanische Schaltung handelt. Dahinter folgt die Größe des Kettenblatts, wenn eine Kurbel dabei ist. Bevor Du Deine Gruppe in den Warenkorb legen kannst, stehst Du in den meisten Fällen noch vor der Wahl der passenden Ausführung. Hier können verschiedene Parameter auftauchen. Das Maß 170 oder 175 Millimeter beispielsweise bezieht sich auf die Länge der Kurbelarme. Shimano bietet Dir außerdem die Wahl zwischen Schalthebeln mit Klemmschelle oder zur Montage am Bremshebel (I-Spec). Die Schalthebel von SRAM kommen direkt in Matchmaker-Ausführung. Sie können daher mit SRAM Bremsen gekoppelt oder autark am Lenker montiert werden. Ganz am Ende der Ausführung steht meist die Abstufung der Kassette, also die Anzahl der Zähne des kleinsten und des größten Ritzels.
Etwas komplizierter werden die Ausführungen bei Gruppen mit Umwerfer. Wenn Du gern Mehrfach-Kettenblätter fährst, bliebt bei den Herstellern nur noch Shimano übrig. Hier gibt es gibt es bei der Wahl des passenden Umwerfers drei Aspekte zu beachten:
Bei der Montage mit Schelle ist der Durchmesser des Sitzrohres außen wichtig – für dünnere Sitzrohre gibt es Reduzierhülsen. Bei diesen vielen Parametern kannst Du leicht den Überblick verlieren. Wenn Du unsicher bist, melde dich immer gern bei uns im Service.
Ohne den Umwerfer diskreditieren zu wollen: Es hat einen Grund, warum SRAM ihn in den Ruhestand geschickt hat. Während Mehrfach-Kurbeln am Rennrad oder Tourenrad sinnvoll sind, sind sie beim Mountainbike nicht mehr wichtig und werden durch die aktuellen Einfach-Systeme hervorragend ersetzt.
Eine 2- oder 3-fach Kurbel erfordert die Montage eines Umwerfers an Deinem MTB. Hier ein sehr klassisches Exemplar von Ritchey. © bc GmbH
Da auf einem E-Bike-Antrieb während des Schaltvorgangs höhere Kräfte auf Kette und Kassette anliegen, bearf es hier ein paar extra Features, um Performance und Haltbarkeit zu gewährleisten. Bei SRAM z.B. sind die E-Bike-spezifischen Schalthebel als "Single Click"-Versionen ausgelegt - das bedeutet, dass Du in beide Richtungen per Druck auf den Schalthebel nur einen Gang schalten kannst. Dies schont die Komponenten, da Kette und Kassette bei Gangwechseln über mehrere Gänge mit starkem Kettenzug sehr stark verschleißen. Sowohl Shimano als auch SRAM bieten außerdem E-Bike-Antriebe mit längerer Haltbarkeit an. Die Gruppen haben dafür teils weniger Gänge und sind schwerer. Shimano nennt sein Konzept "Linkglide" und SRAM hat dafür das Kürzel "EX1" am Markt.
Wenn die Komplettgruppen in unserem Shop Deine persönlichen Vorstellungen vom Antrieb für Dein Custom-Bike nicht abdecken, kannst Du Dir natürlich auch eine individuelle Lösung zusammenstellen. Du kannst innerhalb eines Herstellers meist die Gruppen durchmischen, solange die Bauteile für die gleiche Anzahl Gänge ausgelegt sind. Hier ein paar Beispiele:
Es ist kein Problem, eine Shimano XTR-Kurbel mit SLX-Schaltwerk und XT-Kassette zu betreiben und dazu Deore Schalthebel zu benutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass alle Komponenten gleich viele Schaltstufen haben, also 10, 11 oder 12 Gänge. Komponenten mit unterschiedlichen Schaltstufen kannst Du nicht miteinander kreuzen - da ist die Fehlfunktion vorprogrammiert.
Ähnlich bei SRAM: Du kannst eine GX-Kurbel mit XX1 Kette betreiben, dazu einen NX-Schalthebel verwenden und Kassette und Schaltwerk aus der X01 Gruppe daran hängen. Aber auch hier müssen die Schaltstufen gleich sein.
Es liegt in der Natur der Sache, dass hochpreisige Komponenten technisch ausgereifter und oft langlebiger oder beides sind. Doch die Relevanz ist bei den einzelnen Komponenten unterschiedlich ausgeprägt. Wenn es um Haltbarkeit und Schaltqualität geht, ergibt es Sinn, eine sehr hochwertige Kette zu montieren. Da die Kette sowohl Kassette als auch Kettenblatt sowie Schalträdchen umschlingt und so für den Verschleiß aller dieser Komponenten verantwortlich ist, kann eine präzise gefertigte Kette den Verschleiß des gesamten Antriebs reduzieren. Gleichzeitig verschleißt die Kette selber auch langsamer. So empfehlen wir bei Shimano eine XT- oder XTR-Kette und bei SRAM eine X01- oder XX1-Kette, auch wenn der Rest des Antriebs aus günstigeren Serien stammt. Oft ist es auf Dauer kostengünstiger, auf einem Mittelklasse-Antrieb eine teure Kette zu fahren.
Achtung: Mische niemals Shimano- und SRAM-Komponenten. Dies wird unweigerlich Probleme machen - vom unsauberen Schalten bis hin zur kompletten Fehlfunktion und Totalausfall. Es gibt allerdings ein paar Fremdhersteller, die kompatible Kurbeln und Kettenblätter für Shimano- und SRAM-Gruppen anbieten, zum Beispiel Hope, Race Face oder e*thirteen. Wenn Du dazu tendierst, achte sorgsam auf die Kompatibilität zum Rest der Gruppe. Für eine absolut reibungslose and garantierte Performance empfehlen wir immer noch, komplett "markentreu" zu bleiben.
Für die Extraportion Individualität an Deinem Antrieb gibt es noch Zweithersteller wie Hope, Race Face und e.thirteen. © bc GmbH
Neben einem Satz Innenseschskant- und eventuell Torx-Schlüsseln benötigst Du zur Montage einer Schaltgruppe noch etwas speziellere Werkzeuge. Zum Wechseln der Kassette brauchst Du einen Kassettenabzieher und eine Kettenpeitsche. Um Deine alte Kette abzubauen und die neue auf die passende Länge zu bringen, brauchst Du einen Kettennieter. Eine Kettenschlosszange ist eine hilfreiche Ergänzung in Deinem Werkzeugkoffer. Für das optimale Einstellen der Schaltung legt SRAM eine sehr hilfreiche Einstelllehre bei. Auch beim Werkzeug gilt: Schau genau hin! Dein alter Kettennieter ist möglicherweise nicht mit schmalen Zwölffachketten kompatibel. Dasselbe gilt für Kettenpeitsche oder Kassettenabzieher.
Nun sollte dem Wechsel der Schaltgruppe oder dem Nachrüsten einzelner Bauteile nichts mehr im Wege stehen. Solltest Du aber noch Fragen rund um dieses komplexere Thema haben, melde Dich immer gerne bei unserem Service-Team.