Die 3T Jeroboam 300 Gravel Challenge in Nord-Italien
Gravel über Stunden und jede Menge Spaß. Das sind die Eckdaten der 3T Jeroboam 300 Gravel Challenge.
Vor drei Wochen wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit meinen Kollegen, Basti und Jonas, an der 3T Gravel Challenge teilzunehmen. Ohne zu wissen, was mich erwartet, willigte ich ein. Erst danach habe ich mir die Webseite der Challenge angeschaut, um mehr darüber zu erfahren. Die Fahrt, oder besser der Leidensweg, verläuft nahe Bergamo, rund um den See „Lago d’lseo“. Auf Bildern der Region sah der See sehr schön aus, allein diese Impressionen haben mich gefesselt. Also musste ich nur noch trainieren und mir eine der 3 Routen aussuchen.
Die Strecken
Die Längen der 3T Gravel Challenge Strecken basieren auf den Größen der Weinflaschen in der Region.
Jeroboam 300: rote Route, Magnum 150: gelbe Route, Standard 75: lila Route © Bikerumor.com
Die Jeroboam ist eine 3 Liter Flasche, also war die längste Route 300 Kilometer lang und mit 6000 Höhenmetern gespickt.
Das Höhenprofil der Jeroboam 300 Route. © Bikerumor.com
Das Höhenprofil der Magnum 150 Route. © Bikerumor.com
Die Magnum Flasche ist 1,5 Liter groß. Die dazu passende Strecke war also 150 Kilometer lang mit 3500 Metern Aufstieg.
Die Standard Flasche fasst 0,75 Liter, das heißt die Strecke war 75 Kilometer lang und das einzige Rennen des Events, das wirklich als Wettkampf ausgelegt war.
Das Höhenprofil der Standard 75 Route. © Bikerumor.com
Nach ein wenig Hin und Her haben sich Jonas und ich für die 150 Kilometer Magnum Strecke eingetragen. Basti entschied sich die 300 Kilometer Jeroboam Strecke zu fahren.
Die Bikes
Wir fuhren alle die 3T Exploro Gravel Bikes, welche perfekt für uns und das Gelände geeignet waren. Das Rad haben wir auch schon einzeln getestet (3T Exploro Test).
Für mich war es das erste Mal, dass ich ein 3T Exploro gefahren bin. Die On- und Off-Road-Fähigkeiten haben mich durchaus beeindruckt. Es war ein Genuss, einfach und ohne Aufwand über alle möglichen Untergründe zu rollen, egal ob Asphalt-, Schotterstraßen oder Feldwege.
Das 3T Exploro ist fertig zur Abfahrt.
Die Challenge
3T wollte die beiden großen Runden, die 300 km Jeroboam und die 150 km Magnum, nicht als Rennen bezeichnen. Das haben sie vor dem Start immer wieder erwähnt und nochmal betont, dass man zusammen fahren sollte. Da ich kein Fan von stressigen Rennsituationen bin, war ich froh zu sehen, dass dieser Hinweis sehr ernst genommen wurde. So endeten Jonas und ich in einer Gruppe aus Leuten von 3T. Am Ende fühlte sich die Fahrt an wie ein ausgedehntes „Suffer Fest“ mit Freunden. Alle waren super freundlich und positiv, so haben wir uns an den mörderisch steilen Anstiegen immer wieder gegenseitig motiviert. Danke an alle für die High Fives und die gute Stimmung.
Ein gutes Gefühl, auf dem Gipfel zu stehen, wa!?
Wir und die Mädels von 3T nach einem weiteren schleppenden Aufstieg.
Nach 120 Kilometern auf der Magnum Route hatte ich einen Platten. Also hielten wir an, um den Reifen zu reparieren. Leider hatte ich Probleme mit meiner Steckachse am Hinterrad, sodass ich meinen Schlauch nicht wechseln konnte. Also musste ich den Rest der Gruppe fahren lassen und am Fuße des Berges auf eine Abholung warten.
Rückblick auf die Jeroboam Gravel Challenge
Die 150 km Magnum Strecke war sehr hart. An manchen Stellen musste ich absteigen und schieben. Die steilen Anstiege in Kombination mit technisch anspruchsvollen Downhills machten die Fahrt zu einer noch größeren Herausforderung. Trotzdem hatte ich Spaß. Die Magnum Route ist schon nichts für schwache Herzen und ich mag mir nicht vorstellen, welche Strapazen Basti auf der Jeroboam 300 Route erleiden musste.
Den See hatten wir die meiste Zeit im Blick.
Obwohl ich nicht die Chance hatte, die Strecke zu Ende zu fahren, war ich sehr zufrieden. Ich habe die Berge erklommen und bin insgesamt über 8 Stunden auf Schotterpisten bergauf und -ab gefahren. Für mich hat sich die Reise auf jeden Fall gelohnt. Basti hat die Jeroboam 300 Route in 19 Stunden geschafft und Jonas spulte die Magnum 150 in 10 Stunden ab. Bei der Ankunft hatten alle noch ein Lächeln auf den Lippen, aber dieses wich schnell einem Lächeln der Erschöpfung - aber genauso sollte es sein. Kurze Zeit danach mussten wir den schönen Lago d’Iseo wieder verlassen und haben uns auf den Rückweg zum bc Headquarter gemacht.
Danke an 3T für die geile Tour! Bis zum nächsten Jahr!