Ein Mann, ein Zelt, ein Fahrrad. Über Umwege nach Portugal

... die Taschen sind gepackt und ich abfahrbereit. Es geht den ersten Tag entlang des Rheins nach Köln, wo ich am Fluss, versteckt in Büschen, wild zelte. Diese „Feuertaufe“ war mir wichtig, denn ich mache das zum ersten Mal. Außerdem ist das nicht ganz legal und ich will das noch so oft wie möglich machen und muss mir ein wenig die Angst davor nehmen. Aber ich denke, solange man seinen Müll mitnimmt, geht das schon in Ordnung.

Der erste Tag und die erste Nacht haben hervorragend geklappt und ich bin ein bisschen stolz auf meine gefahrenen 97 km.

Es ging dann weiter nach Gießen durch den Westerwald. Eine sehr schöne Strecke, die aber meine noch jungfräulichen Beine auf eine harte Probe stellte. Doch manchmal gab es auch eine kleine, kurze Belohnung.

Die nächste, längere Etappe führt nördlich nach Hamburg. Von Gießen sind das rund 450 km und ich brauche für diese Strecke knapp 5 Tage. Der September ist dieses Jahr herrlich warm und so nehme ich jede Abkühlung wahr, die ich finden kann.

Ich fahre entlang der Lahn bei Marburg, campiere später am Edersee und trage meine Sachen ans andere Ufer, um von der Straße aus nicht so leicht erreichbar zu sein. Die Leute sind sehr freundlich und grüßen.

Schließlich komme ich durch Hannover, durchfahre recht zügig die Innenstadt, denn mir gefallen die ruhigen Ortschaften besser. Erneute Abkühlung gibt’s im Silbersee, nördlich der Stadt.

Und endlich, nach langer Fahrt und einem mittlerweile etwas schmerzendem Hinterteil, komme ich in Hamburg an. Die Fahrt hierher hat echt super viel Spaß gemacht und ich habe viel dazu gelernt. Hoffentlich spielt auch weiterhin das Wetter so fantastisch mit.