20170813_113359_Dunst.jpg
20170813_113359_Dunst.jpg

Gebietsvorstellung: Das Enduro-Mekka Nauders am Reschenpass

Enduro-Paradies Nauders: Vom Anfänger bis Profi liefert die Region rund um den Reschenpass jede Menge coole Trails!

Nauders hat wohl jeder schon mal gehört, der sich über einen Enduro-Bike-Urlaub informiert hat. Das Dreiländereck (Schweiz, Italien, Österreich) bei Nauders bietet auf 21 Enduro-Trails 35 Kilometer Trailspaß. Durch die 4 mit dem Bike erreichbaren Lifte kann man sich aussuchen, ob man nur bergab ballern möchte oder sich die Höhenmeter selber erkämpft. So erwarten Dich auch keine weichgespülten Bikepark-Autobahnen, sondern zum großen Teil naturbelassene, z. T. technisch anspruchsvolle Trails.

2 Bikes.jpg

Alpen-Comfort-Hotel Central

Das Alpen-Comfort Central Hotel liegt, wie der Name schon sagt, im Zentrum des Ortes Nauders und machte der Bezeichnung Bike Hotel alle Ehre. Ein sehr schöner Fahrradständer direkt vor dem Hotel wies schon auf die Bike-Spezialisierung hin. Im Eingangsbereich des Hotels gab es mehrere Möglichkeiten, sich über Touren und das Gebiet zu informieren, es lagen Flyer und Karten des Gebiets aus.

Das Alpen-Comfort-Hotel Central.

Das Alpen-Comfort-Hotel Central.

Schöner hölzerner Fahrradständer direkt vorm Hotel.

Schöner hölzerner Fahrradständer direkt vorm Hotel.

Es gab 3 verschiedene Fahrradkeller, einen Waschplatz, einen Werkzeugkoffer mit dem nötigsten Werkzeug und einen Trockenservice für nasse Klamotten. Bei komplett tropfend nassen Schuhen kommt dieser allerdings an seine Grenzen. Aber nichtsdestotrotz war aus unserer Sicht für alles rund ums Biken gesorgt.

Das Essen des Hotels ist sehr gut. Zum Abendessen gab es immer 5-Gänge-Menüs, in einer Qualität, die ich in einem Bike Hotel nicht erwartet hätte. Das Frühstück spielte in derselben Liga, man konnte aus unzähligen Früchten und Müslisorten wählen, aber auch ganz normal mit Brot und Ei oder Aufschnitt frühstücken. Hier war wirklich für jeden etwas dabei.

Früchteauswahl am Frühstücksbuffet.

Früchteauswahl am Frühstücksbuffet.

Die Müslibar.

Die Müslibar.

Die Zimmer waren, wie das ganze Hotel, sehr sauber und gepflegt. Wir hatten ein Doppelzimmer auf der 3. Etage. Die Größe des Zimmers war mehr als ausreichend und das Bett war bequem. So konnte man sich nach einem anstrengenden Biketag ordentlich ausruhen.

Wohnbereich des Hotelzimmers.

Wohnbereich des Hotelzimmers.

Die Betten waren 1 A.

Die Betten waren 1 A.

Tourenplanung

Das Planen von Touren ist in Nauders wirklich denkbar einfach, man braucht eigentlich nur eine Karte, die man sich entweder im Hotel mitnehmen oder aber einfach herunterladen kann. Auf dieser Karte sind alle Trails nummeriert, also sucht man sich einfach die Trails aus, die man fahren möchte, und merkt sich die Nummern. Auf dem Berg sind dann alle Trails mit Wegweisern ausgeschildert. Wir hatten eigentlich nie Orientierungsprobleme. Auch dass alle Trails je nach ihrer Schwierigkeit farblich markiert sind, hilft bei der Trailauswahl ungemein. So sind blaue Trails einfach, rote etwas anspruchsvoller und die schwarzen Trails sind sehr schwer. Wer auf einem schwarzen Trail eine richtig flüssige, flowige Abfahrt hinbekommt, vor dem habe ich größten Respekt.

Nauders Bike Karte

Ein Ausschnitt der Karte, die gibt es über dem Bild als Download.

Ein Ausschnitt der Karte, die gibt es über dem Bild als Download.

Die Wegweiser stehen überall.

Die Wegweiser stehen überall.

Tour 1

Das Wetter sah am ersten Morgen gar nicht nach Biken aus, es regnete und der Himmel war komplett grau. Nach einem Frühstück starteten wir aber trotz gut gelaunt und in Regenklamotten eingepackt. Bis zur Mutzkopf Bergbahn sind es vom Central Hotel nur 5 Minuten. So saßen wir relativ schnell im Lift. Die Liftkarte ist mit 62,00 € für 3 Tage und alle Lifte vom Preis her ok. Während der Auffahrt haben wir uns mit Hilfe der Karte einen Plan gemacht, welche Trails wir fahren wollen.

Oben angekommen wurden wir auch direkt von Schildern abgeholt. So konnten wir ohne großes Suchen direkt in den ersten Trail einsteigen. Da es am Vorabend auch schon ein ziemlich heftiges Gewitter gab, staunten wir nicht schlecht, als wir hinter der ersten Kurve von mehreren umgestürzten Bäumen gestoppt wurden. Danach waren die Trails zwar wieder baumfrei. Später wurde uns der Trail nochmal von Kühen versperrt. Mit gesundem Respekt haben wir uns den Kühen langsam genährt und sie somit vom Trail gedrängt und konnten weiterfahren. Der vom Regen aufgeweichte, schlammige Boden bot allerdings nur wenig Grip. Nichtsdestotrotz machten die Trails am Mutzkopf richtig Spaß.

Das Wetter am ersten Tag.

Das Wetter am ersten Tag.

Das Gewitter am Vorabend hat Bäume entwurzelt.

Das Gewitter am Vorabend hat Bäume entwurzelt.

Kein Durchkommen, Kühe auf dem Trail.

Kein Durchkommen, Kühe auf dem Trail.

Nachdem wir wieder unten waren, sind wir ca. 10 Minuten zur Bergkastelseilbahn gefahren, um uns zum legendären Plamort Trail gondeln zu lassen. Der Trail führt über die Plamortebene an der Plamorter Spitze vorbei. Auf dem Weg fährt man auch an einem kleinen Speichersee vorbei, bei gutem Wetter ist das Panorama dort unschlagbar. Der Trail endet direkt am Reschensee, den man bei der Abfahrt immer mal wieder sieht. Unten angekommen beendete ein heftiges Gewitter den ersten Bike-Tag für uns.

An Tag 1 gefahrene Trails

Nr Name Länge Höhendifferenz Schwierigkeit
66 GreenTrail 1,7 km 350 m S2 (rot)
67 ElevenTrail 2,0 km 450 m S3 (schwarz)
68 Kreuzmoostrail 1,5 km 200 m S2 (rot)
84 Riatschwegeletrail 1 770 m 130 m S1 (blau)
87 Riatschwegeletrail 2 480 m 150 m S2 (rot)
86 Almtrail 2,1 km 200 S1 (blau)
101 Bunkertrail 1,21 km 273 m S2 (rot)
Trotz Regen, die Aussicht bleibt die gleiche.

Trotz Regen, die Aussicht bleibt die gleiche.

Auf dem Weg zum Bunkertrail.

Auf dem Weg zum Bunkertrail.

Die Panzersperren am Bunkertrail.

Die Panzersperren am Bunkertrail.

Der Speichersee auf der Plamort Ebene. Eigentlich sieht man Berge im Hintergrund.

Der Speichersee auf der Plamort Ebene. Eigentlich sieht man Berge im Hintergrund.

Der gleiche See, aber ganz anderes Wetter am letzten Tag.

Der gleiche See, aber ganz anderes Wetter am letzten Tag.

Tag 2

Da wir am 2. Tag aufgrund eines recht übermütigen Starts mit anschließendem Sturz nicht fahren konnten bzw. wollten, um die Glieder zu schonen, sollte der dritte Tag richtig ausgenutzt werden. So sind wir bei gutem Wetter hochmotiviert gestartet. Wie am ersten Tag haben wir uns mit der Bergkastelseilbahn auf 2161 m bringen lassen und sind wieder abwärts Richtung Reschensee gefahren. Für die nächste Auffahrt hatten wir uns die Haideralm Bergbahn ausgeguckt, dazu mussten wir 8 km am Reschensee entlangfahren, eine gefühlte Ewigkeit, wenn man Trails fahren möchten. Wir sollten aber königlich entschädigt werden. Während der ersten Auffahrt haben wir uns gedacht, dass wir nicht nach Hause fahren können, ohne den schwierigsten Trail der Gegend gefahren zu sein. Also stürzten wir uns noch den Haideralm Trail runter, um danach nochmal mit der gleichnamigen Bergbahn hochzufahren.

Bei Sonnenschein Richtung Reschensee.

Bei Sonnenschein Richtung Reschensee.

Wenn man Bilder von Nauders sieht, ist meistens auch dieses Steinfeld zu sehen.

Wenn man Bilder von Nauders sieht, ist meistens auch dieses Steinfeld zu sehen.

Jetzt erst startete unsere eigentlich Mission, der 3 Länder Enduro Trail. Der erste Trail nach dem Liftausstieg war der Plattweg Trail. Dieser machte seinem Namen alle Ehre. Gefälle gleich null und doch z. T. recht technische Passagen, bei denen man die ganze Zeit mit dem Oberkörper auf dem Bike arbeiten muss. Ein ganz anderes Fahren, als es immer nur bergab krachen zu lassen. Nachdem wir uns durch den Plattwegtrail gekämpft hatten, waren wir auch platt und machten erst mal eine kleine Pause. Währenddessen beobachteten wir viele andere, die keuchend aus dem Trail kamen. Die anschließenden Trails des 3 Länder Enduro führten uns an 2 Gasthöfen, Schöneben und Reschner Alm, vorbei. Da wir aber Verpflegung in unseren Rucksäcken hatten, haben wir uns die Einkehr gespart und sind weitergefahren. Was im Nachhinein auch eine sehr gute Entscheidung war, da wir erst recht spät am Abend unsere Runde mit der letzten Abfahrt am Mutzkopf beendeten. Konditionell total am Ende, aber unglaublich glücklich sind wir dann mit letzter Kraft am Hotel angekommen.

An Tag 2 gefahrene Trails

Nr Name Länge Höhendifferenz Schwierigkeit
86 Almtrail 2,1 km 200 m S1 (blau)
71 Plamort Trail 1,25 km 30 m S1 (blau)
101 Bunker Trail 1,21 km 273 m S2 (rot)
102 Etsch Trail 997 m 175 m S2 (rot)
90 Haideralm Trail 3,81 km 628 m S3 (schwarz)
92 Plattweg Trail 2,3 km 250 m S2 (rot)
95 Unterer Spin Trail 2,0 km 330 m S1 (blau)
96 Gorf Trail 950 m 150 m S1 (blau)
97 Giern Trail 1,0 km 50 m S1 (blau)
98 Oberer Schönenben Trail 1,85 km 312 m S2 (rot)
65 3 Länder Trail 2,79 km 246 m S2 (rot)
68 Kreuzmoostrail 1,5 km 200 m S2 (rot)
69 Gerry Trail 1,2 km 150 m S2 (rot)
84 Riatschwegele Trail 1 770 m 130 S1 (blau)
87 Riatschwegele Trail 2 480 m 150 m S2 (rot)
Gute Bilderkulissen gibt es hier an jeder Ecke.

Gute Bilderkulissen gibt es hier an jeder Ecke.

Thomas auf dem 3-Länder Trail.

Thomas auf dem 3-Länder Trail.

Der "Schwarze See" markiert fast das Ende der Tour.

Der "Schwarze See" markiert fast das Ende der Tour.

Hier geht's zum Hotel

Fazit

Die Region am Reschenpass ist auf jeden Fall eine Reise wert. Es sind zwar auch ein paar einfache Trails dabei, um aber richtig Spaß zu haben, sollte man schon sehr sicher auf seinem Bike sein. Die "Bike" schrieb mal, Nauders sei ein sehr anspruchsvolles und selektives Gebiet. Wir hatten aber unglaublich viel Spaß und waren nicht das letzte Mal in Nauders. Das Central Hotel ist mit seiner sehr guten Küche und vielen auf Bikern zugeschnittenen Angeboten ein guter Gastgeber. Alles in allem ein sehr gelungener Trip!