Gebietsvorstellung Peschiera del Garda am Gardasee
Sabrina und Stefan waren in Peschiera del Garda am südlichen Teil des Gardasees. Hier ist das Gelände nicht mehr ganz so bergig, das rollt schneller!
Seit Anfang August konnte ich mich für das Rennradfahren begeistern. Da der Aachener Sommer nicht der beste war, stand für Stefan und mich fest: Wir wollen noch ein paar Sonnenstrahlen genießen. So planten wir unseren Wochenend-Trip über den Veranstalter Roadbike-Holidays. Unsere Wahl fiel schnell: Das Garda Bike Hotel am Gardasee sollte es sein. So machten wir uns auf den Weg nach Peschiera del Garda, südlich des Gardasees. Wir haben uns für die südliche, flachere Seite des Sees entschieden, da diese, im Gegensatz zum sehr bergigen Norden, besser für Einsteiger geeignet sein sollte. Ob dem wirklich so ist, galt es zu erfahren.
Das Garda Bike Hotel
Im Garda Bike Hotel angekommen konnte man sofort spüren, dass dort der Radsport gelebt wird. Neben ausgestellten Trikots sowie Rennrädern warten im hoteleigenen Radkeller Pinarello-Leihrennräder. Ganz praktisch, falls man seinem eigenen Rad die Reisestrapazen nicht antun möchte.
Das Hatelier des Garda Bike Hotels erfüllte alle Erwartungen!
Die Inhaber Alberto und Nicola Verdolin sowie weitere Guides bieten täglich geführte Touren für verschiedene Leistungslevel an. Von Einsteiger bis Profi, von kurz bis lang ist alles dabei.
Im Garda Bike Hotel gibt es Hotelzimmer sowie ein Hatelier. In einem Hatelier wurden auch wir untergebracht. Hateliers sind kleine Ferienwohnungen, die ein wenig abseits des eigentlichen Hotels stehen. Es sind quasi kleine Wohnungen mit Küche, Wohnzimmer inkl. Essbereich, Bad und Schlafzimmer sowie einem Balkon. Die Wohnungen sind modern eingerichtet und bieten mehr als ausreichend Platz für zwei Personen. Das Hatelier ist rund 100 m vom Garda Bike Hotel entfernt, also gut zu Fuß erreichbar.
Hatelier - eine Mischung aus Hotel und Atelier.
Die Räder sind klar für die erste Ausfahrt!
Neben dem Zimmer im Garda Bike Hotel umfasste unser Aufenthalt eine Halbpension-Verpflegung. Hier ließen die Qualität sowie die Vielfalt des Essens keine Wünsche offen.
Das Abendessen bestand aus 4 Gängen, bei denen man pro Gang zwischen vier bis fünf Gerichten wählen konnte. Wein darf beim Abendessen in Italien auch nicht fehlen. Auch hier bietet das Hotel eine riesige Auswahl zu fairen Preisen.
Tourenplanung
Wir beschlossen, an keiner geführten Tour teilzunehmen, sondern selbst die Umgebung zu erkunden. Da ich noch etwas unsicher auf dem Rad bin und ich mir nicht sicher war, was uns am Gardasee erwarten würde, suchten wir uns im Vorhinein ein paar Routen heraus. Die Routen haben wir über die Internetseite GPSies sowie über die „Round Trip Routing Funktion“ am Garmin Edge 1000 heruntergeladen.
Name der Tour | Distanz | Höhenmeter |
---|---|---|
Rund um den Gardasee | 141 km | 720 |
San Benedetto Di Lugana Verona | 95,23 km | 1562 |
Peschiera del Garda – Riva del Garda | 63,33 km | 510 |
Toscolano Maderno Brescia | 78,65 km | 640 |
Peschiera del Garda - Verona | 42,63 km | 699 |
Wer denkt, man kann südlich vom Gardasee eine flache Runde ohne viele Höhenmeter fahren, der hat sich geirrt. Es geht eigentlich permanent bergauf und bergab. So wurden die beiden Touren eine echte Herausforderung für mich. Nichtsdestotrotz wollte ich die beiden Tage genießen, die Landschaft erkunden und mit noch mehr Motivation nach Aachen zurückkehren. Ich denke, das ist uns beiden dort auch gelungen.
Die Landschaft in der Region hat einiges zu bieten. An der einen oder anderen Stelle tut sich ein mediterraner Flair auf. Auf unseren beiden Routen sind wir durch eine Reihe idyllischer, verschlafener Städte gefahren. Dies war eine echte Genugtuung, wenn man nur den regen Verkehr aus der Aachener Region gewohnt ist.
Tour 1
Unsere erste Tour führte über 80 km bis kurz vor den Toren von Verona. Da wir durch die relativ späte Anreise erst gegen Mittag auf dem Rad saßen, mussten wir zeitbedingt leider kurz vor Verona abdrehen und uns wieder auf dem Weg in Richtung Hotel nach Peschiera del Garda machen. Auf der gesamten Strecke konnten wir eine wunderschöne Kulisse genießen. Mit Alleen aus Zypressen und dem Blick auf die Bergformationen konnte ich wohl einen der schönsten Einstiege in den Radsport erleben. Was mir direkt aufgefallen ist, sind die Autofahrer, welche die Radfahrer voll und ganz respektieren, mit genügend Abstand überholen und den Radfahrer als regulären Verkehrsteilnehmer sehen. Nicht ohne Grund gehört in Italien der Radsport zu einer der größten Sportarten.
Name der Tour | Distanz | Höhenmeter | Zeit |
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Peschiera del Garda - Bionde | 80 km | 700 | 3:45 Std. |
Hier gibt es die GPX Daten als Download.
Die erste Tour zwischen Gardasee und Verona.
Hier gibt es die GPX Daten als Donwload.
Tour 2
Da ich noch nie zuvor 80 km mit dem Rad zurückgelegt hatte, taten die Beine nach dem ersten Tag doch schon ganz schön weh. So gab es am darauffolgenden Tag nur eine 40 km Runde, welche es aber auch durchaus in sich hatte. Auf wenig befahrenen Straßen ging es im ständigen Wechsel bergauf und bergab. So konnte ich auch zum ersten Mal in den Genuss einer Steigung von über 15 % kommen. Vorher war es für mich eher unvorstellbar Steigungen dieser Art mit dem Rad zu fahren. Aber jetzt weiß ich, dass es geht und sogar auch Spaß machen kann. Die letzten Kilometer nach Peschiera del Garda ging es dann nur noch bergab. Ein echter Segen! Peschiera del Garda ist eine von Kanälen umflossene Altstadt, so konnten wir direkt beim Losfahren in die engen Gässchen spähen und den Flair Italiens genießen. Wir radelten am populären Vergnügungspark Gardaland vorbei und genossen auf den gut ausgebauten und sicheren Fahrradwegen die abwechslungsreiche und vielseitige Landschaft der kleinen Orte in der Nähe des Gardasees.
Name der Tour | Distanz | Höhenmeter | Zeit |
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Peschiera del Garda - Guidizzolo | 44,3 km | 485 | 1:59 Std. |
Da wir wieder relativ früh zurück waren, beschlossen wir die Umgebung auch einmal mit dem Auto zu erkunden. Auch hier hat die Region einiges zu bieten.
Typisch italienisches Flair am Seeufer.
Fazit
Am Gardasee konnten wir auf ruhigen Landstraßen Weinberge bestaunen und den Charme Italiens genießen. Unsere Entscheidung, uns am südlichen Teil des Gardasees einzuquartieren, war genau richtig. Hier ist es möglich, Routen mit „wenigen“ Höhenmetern zu fahren. Mehr Höhenmeter sind aber definitiv kein Problem.
Die Atmosphäre im Garda Bike Hotel spiegelt den italienischen Radsport wider und man fühlt sich sehr gut aufgehoben. Das gute Wetter spielte uns an diesem Wochenende durchaus in die Karten. So sind mir dann die gefürchteten Abdrücke an Armen und Beinen nicht erspart geblieben.
Für uns beide steht auf jeden Fall fest, dass es nicht die letzte Reise zum Gardasee gewesen ist. Wir werden wiederkommen, um noch mehr Ecken der Region mit dem Rad, mit dem Auto oder zu Fuß zu erkunden.