Limburgs Mooiste Rennrad-Rennen: 250 km, 3000 Höhenmeter und 10 Stunden Spaß
Das Limburgs Mooiste Rennrad-Rennen fand 2016 zum 26. Mal statt. Patrick ist das erste Mal eine Strecke über 200 km gefahren. Hat er es geschafft? Wenn ja wie?
Zum 26. Mal fand dieses Jahr das Limburgs Mooiste Rennrad-Rennen statt. Ein Klassiker mit 17.000 Teilnehmern in unserem Nachbarland Holland?! Klar, dass wir uns das mal angucken mussten. Hier erfährst Du, wie sich unsere Jungs - Christopher, Björn, Patrick - auf der 250 Kilometer langen Strecke geschlagen haben.
Warum das Limburgs Mooiste Rennen?
Eines meiner Saison-Highlights 2016 sollte das 24-Stunden-Rennen „Rad am Ring“ am Nürburgring im Zweimann-Team werden. Das bedeutet allerdings gleichzeitig, dass man mit einer Distanz zwischen 250 und 300 Kilometern pro Fahrer rechnen muss. Hinzu kommen noch die mehr als 5000 Höhenmeter. An solche Zahlen sollte man sich idealerweise vorher schon mal ranwagen und eine ähnliche Tour im Vorfeld absolvieren. Da ich bislang jenseits der 160 km eigentlich immer genug hatte, musste ich mindestens mal die 200 km-Schallmauer durchbrechen.
Das bc Team von links nach rechts: Christopher, Björn, Patrick
Einfach alleine drauflosfahren kam nicht in Frage. So viele Kilometer alleine abspulen wäre mir einfach zu eintönig und wenig abwechslungsreich. So kam ich mit meinen Kollegen Christopher und Björn auf die Idee, gemeinsam bei der Großveranstaltung „Limburgs Mooiste“ im nicht weit entfernten Heerlen in den Niederlanden zu starten. Die Vorteile lagen klar auf der Hand. Jede Menge Mitstreiter, eine gute Abwechslung aus bekannten und völlig unbekannten Streckenpassagen und das Allerwichtigste: zwischendurch Energienachschub an den diversen Verpflegungspunkten.
Kreuz und quer durch den Süden der Niederlande
Los geht´s
Gerade der letzte Punkt war mir sehr wichtig. Auf einer Strecke von gut 250 Kilometern verbrennt man so einige Kalorien und Kohlenhydrate. Die Energie mit eigenen Energieriegeln und Gels wieder aufnehmen zu wollen, könnte Probleme geben. Durch die zahlreichen „servicepunten“ kann man die Speicher aber immer wieder auffüllen.
So trafen wir drei uns um 6 Uhr morgens in Aachen und fuhren mit dem bc Bus gut 20 Minuten bis ins nahegelegene Heerlen, um pünktlich um kurz vor 7 über die „Startlinie“ zu rollen. In einem Punkt hatten wir unglaubliches Glück: das Wetter war den ganzen Tag auf unserer Seite. Zwar etwas Wind, aber ansonsten ausschließlich Sonne und schon früh morgens angenehme Temperaturen.
Die Taktik und Versorgung
So ging es also los auf meinen ersten +200er. Wir sind gut losgerollt und haben gerade zu Beginn die Dynamik in Gruppen mit anderen Teilnehmern genutzt. Ich hatte jedoch immer einen Blick auf mein Garmin, wo mir die Powerwerte von meiner Rotor InPower Kurbel angezeigt wurden. Das A und O auf solch langen Rennrad-Rennen ist ganz klar Kräfte sparen und die eigene Energie zusammenhalten.
Tourdaten
Ich habe zusätzlich aber einfach noch eine weitere Taktik gewählt: so viel essen wie möglich. Etwas das ich zum Glück ziemlich gut kann, nicht nur beim Radfahren. So bin ich eigentlich den ganzen Tag bestens über die Distanz gekommen. Insgesamt habe ich in fast 10 Stunden Fahrzeit 6 Gels, 5 Riegel, eine Packung PowerBar Gelshots, unzählige Flaschen Wasser, Isodrink und Cola sowie etliche halbe Bananen und holländische Rosinenbrötchen zu mir genommen.
Equipment für 250 km
Wie man merkt, war das Thema Energieversorgung mit das wichtigste Thema für mich. Genauso wichtig war jedoch die Begleitung. Es ist immer wieder faszinierend, dass einem zu dritt auch auf einer solchen Marathon-Strecke nie die Themen oder blöden Witze ausgehen. Man lenkt sich ab, motiviert sich und hilft sich in anstrengenden Phasen gegenseitig weiter. Zudem wussten die anderen beiden bereits, wie sich die Beine bei Kilometer 199 so anfühlen würden. Alles in allem eine perfekte Kombination.
Zur Nachahmung empfohlen
Ich würde jedem, der sich ebenfalls erstmals an eine so lange Distanz wagen möchte, empfehlen dies bei einem ähnlichen Event zu machen. In Deutschland gibt es jede Menge RTF-Veranstaltungen (Rad Touristik Fahrt, Jedermannrennen), die hierzu Gelegenheit bieten. Es ist ein geniales Gefühl, wenn man zum ersten Mal die magische 200 auf dem Tacho stehen hat.
Gut gelaunt über die Ziellinie
Außerdem ist mein ganz persönlicher Tipp: essen, essen, essen. Egal was, Hauptsache es liefert Energie und man verträgt es auch auf dem Rad.
Patrick und Topher bei ihrer verdienten Fritte Spezial
Limburgs Mooiste war ein absolut geniales Rennerlebnis und das Beste folgte zum Schluss. Als Belohnung gab es direkt im Zielbereich zur schnellen Regeneration eine klassische „Fritte Spezial“. Rückblickend war es ein ganz schön leckerer Tag…