Rennrad - Wintertraining auf Fuerteventura

Durch einen super frühen Abflug und die Zeitverschiebung um eine Stunde landeten wir nach 4 Stunden Flugzeit bereits um 12 Uhr auf Fuerteventura, bei strahlendem Himmel, 25 Grad und tiefblauem Meer. Zwar wurden wir im Flughafen von Weihnachtsmusik begrüßt, doch das atemberaubende Wetter, die Aussicht und der Meergeruch versetzten uns eher in Sommerfeeling anstatt Weihnachtsstimmung. 

Wie gewollt, top! Bei bester Laune nun nur schnell Mietwagen abholen und auf ins Hotel fahren. Nach dem kurzen Fahrweg von 45 Minuten zu unserem Hotel „Playitas Resort“ und einem super freundlichen Check-in haben wir uns erst einmal aufs Rad geschwungen, um die Gegend rund um das Hotel zu erkunden.

Neben dem Ort Gran Tarajal in unmittelbarer Nähe sowie den Stränden und Bergen rund um das Hotel gab es auch in der Anlage des Sporthotels einiges zu entdecken. Zwar haben wir uns zuvor eingehend über unsere Unterkunft informiert, aber das immense Angebot mit Schwimmbecken, Fitnessstudio, Spa, Tennisplätzen und vielen anderen Sportmöglichkeiten überraschte uns dann doch sehr.

Hier würde auch ohne Bikes keine Langeweile aufkommen. 

Bereits vor dem Abflug haben wir viele Routen im Internet gefunden und uns eine große Auswahl an Strecken auf die Garmin Geräte geladen. Dies empfiehlt sich nicht nur auf Fuerteventura, da es dort auch ein paar unbefestigte Straßen gibt, sondern bei allen Bike-Reisen zu unbekannten Revieren, und beugt Frust im Urlaub vor.

Vor Ort fällt auf, dass das Straßennetz auf Fuerteventura neu gemacht wurde und in einem hervorragenden Zustand ist. Die Straßen sind leer, die Autofahrer sehr zurückhaltend und beim Überholen sehr vorsichtig.

So gesehen schon beste Voraussetzungen, die jedoch durch die traumhafte Kulisse abgerundet werden. Lediglich die Autobahn rund um die Hauptstadt ist etwas voller und sollte vermieden werden. Besonders empfehlenswert sind nach unserer Erfahrung die Nordküste von Corralejo, entlang der Dünen und dann rüber nach El Cotillo sowie die bergige Landschaft im Südwesten der Insel, perfekt vom Playitas Hotel erreichbar.

Hier kann man sich auf Pässen bis zu einer Höhe von 600 Metern austoben und findet einsame Serpentinen mit Panoramablick aufs Meer und über die Insel. Die Leistung auf der Insel sollte jedoch nicht nur in Höhenmetern gemessen werden, sondern auch in Gegenwindgeschwindigkeit. Denn an manchen Tagen kann es schon einmal etwas stürmischer werden. Für ein wenig geübtere Rennradfahrer ist dies jedoch kein Hindernis. Wir hatten in unseren 6 Tagen 2 Tage, an denen der Wind etwas stärker war. Der Himmel war dabei jedoch stets wolkenlos und die Temperaturen erlauben es ganzjährig in kurzer Sportbekleidung zu fahren. 

Wer seinem eigenen Rad die Reisestrapazen nicht zumuten möchte, hat vor Ort die Möglichkeit, auf die hiesige Hotelflotte zurückzugreifen. Neben Mountainbikes und Fatbikes stehen einem zudem die hoteltypischen gelben BMC Rennräder zur Verfügung. Um die raue Vulkanlandschaft auch einmal hautnah zu erleben, haben wir uns an einem Vormittag auch Fatbikes ausgeliehen. Die Bikes bieten sich an, um auch abseits der befestigten Wege Abenteuer zu finden. Hierzu muss man nicht einmal weit fahren, denn Fuerteventura ist in dieser Gegend nicht zu überlaufen mit Touristen und die Natur hat man direkt vor der Hoteltüre. 

Bei Fragen zu Touren und tollen Bike-Spots haben uns Samuel und Kieron aus dem Bike-Center super beraten können. Vielen Dank, Jungs! 

Neben dem Radfahren haben wir auch noch die Zeit gefunden, um im hoteleigenen Fitnessstudio und Schwimmbecken etwas Zeit zu verbringen. Nicht nur das sportliche, sondern auch das Erholungsangebot ist hier überragend und bietet für jeden genau das Richtige.

Die Zeit ging täglich immer so schnell um, dass wir meistens erst durch einen knurrenden Magen darauf aufmerksam wurden, dass es bereits wieder Abend war. Doch auch hier hat das Hotel Playitas einiges zu bieten, ganz nach dem Motto: wer hart trainiert, muss auch gut, ausgewogen und gesund essen.

So haben wir uns jeden Abend durch das leckere Buffet gegessen und hatten zusammen mit dem umfangreichen Frühstück stets einen vollen Energiespeicher. Wer danach noch etwas trinken mag, kann im Hotel die Aussicht aufs Meer genießen oder aber in die touristischere Stadt Gran Tarajal fahren, wo man ebenfalls den Tag an der Strandpromenade in guter Stimmung ausklingen lassen kann. 

Zurück im Hotel war ich jedoch immer froh über die Ruhe der Hotelanlage und mein Einzelzimmer, wodurch ich das Schnarchen meines Kollegen Stefan nicht ertragen musste. 

Nach 6 Tagen Fuerteventura, 500 km unter blauem Himmel und einem Gefühl von Sommerurlaub kurz vor Weihnachten empfing uns Deutschland mit Regen und 5 Grad. Die Tage waren super schön, spannend, trainingsreich und dennoch erholsam. Die Straßen sind gut, die Autofahrer sehr rücksichtsvoll und das Wetter ist ganzjährig warm. Beste Voraussetzungen für einen Rennradurlaub. Wer an manchen Tagen auch mit Gegenwind rechnet, wird hier eine Insel finden, die einiges zu bieten hat. Mein Tipp: An einem Tag auch mal ein MTB oder Fatbike testen, es lohnt sich. Wer einen gemischten Urlaub sucht oder einen Mix aus mehreren Sportarten wie im Triathlon macht, wird hier auch auf seine Kosten kommen und viel Neues entdecken. Fuerteventura ist eine faszinierende Insel mit toller Kultur und unglaublich guter Küche. Sowohl nach Fuerteventura als auch ins Playitas Resort werde ich gerne wieder zurückkommen.