Trainingslager auf Mallorca mit Patrick, Christopher und Frank
Mallorca, Traum aller Rennradfahrer? Mekka der 23 mm Bereiften? Malle ist nur einmal im Jahr? Fragen die endlich geklärt werden mussten. Da waren wir uns einig.
Mallorca, Traum aller Rennradfahrer? Mekka der 23 mm Bereiften? Malle ist nur einmal im Jahr?
Fragen die endlich geklärt werden mussten. Da waren wir uns einig. Gehört hat man ja schon so einiges. „Wir“ das waren Christopher, Frank und Patrick. Wir sitzen alle drei seit Jahren regelmäßig auf dem Rennrad. Der eine meist mehr und länger als die anderen beiden, aber alles in allem sind wir fit und regelmäßig unterwegs. Oft auch gemeinsam und so planten wir zusammen unser erstes Mallorca Frühjahrs-Trainingslager.
Frank war bereits ein paar Mal ohne Rad auf Mallorca und konnte somit die Planung beschleunigen und vor allem die Frage nach dem richtigen Standort eindeutig beantworten. Es ging nach Alcudia im Norden der Insel. Weit weg vom Ballermann und allen anderen Mallorca Klischees, dafür nah dran am wunderschönen Tramuntana Gebirge.Wir entschieden uns für eine eigenständige Planung ohne Radsport-Spezialanbieter. So ging es Ende März in den Flieger. Vollgepackt mit Riegeln, Gels und Trinkpulver sowie allem anderen, was man so für eine Woche nonstop Radsport braucht. Zu Hause geblieben sind unsere eigenen Räder. Wir hatten vorab im Internet verschiedene Rennrad-Verleiher recherchiert und kontaktiert. Diesbezüglich ist die Situation auf Mallorca einzigartig. Es gibt eine Vielzahl an Anbietern und insgesamt ein Angebot von mehreren Tausend Leihrädern. Zusätzlich entfällt das Beschädigungsrisiko beim Transport.
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Man kann vieles planen und vorab organisieren, doch beim Wetter hört es auf. So empfing uns die Baleareninsel mit bestem deutschem Märzgrau. Knapp 8 Grad, Regen und Sturm ließen die Laune erst mal sinken. Der Wetterbericht versprach aber eine abwechslungsreiche Woche und auch Sonne war ebenfalls gemeldet. An Tag eins ging es gleich mit einem absoluten Highlight der Insel los. Wir fuhren raus zum Leuchtturm am Cap Formentor. Es hätte keine idealere Runde für den ersten Tag geben können. Größtenteils perfekter neuer Asphalt, eine Landschaft, die von jeder Anstrengung ablenkt, und durchweg wunderbare, fahrbare Steigungen. Dazu noch bestes Frühlingswetter und wir fuhren das erste Mal dieses Jahr mit kurzen Klamotten. So standen am Ende des ersten Tages gut 100 km bei 1250 hm auf dem Garmin. Ein perfekter Start! Das ist wohl dieses Mallorca Feeling!
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Das Garmin GPS war im Übrigen fast das wichtigste und hilfreichste Utensil in der ganzen Woche. In einem fremden Revier gibt es einfach nichts Besseres als ein GPS Gerät mit Routen von Freunden, die die Region kennen. Wir waren bestens versorgt für die Woche. An den weiteren Tagen folgten viele Kilometer in einer wunderschönen Landschaft gespickt mit einer perfekten Topografie zum Rennradfahren. Alles, was man vorher gelesen oder gehört hatte, wurde bestätigt. In der Mitte der Insel geht es etwas flacher bis wellig dahin, im Norden warten Anstiege auf bis zu 880m Höhe. Neben Cap Formentor sollte man, wenn es die Fitness zulässt, auch unbedingt die schönste Sackgasse der Welt erleben, Sa Calobra! Der Krawattenknoten, Hunderte weitere perfekt flüssig zu fahrende Kurven, unten angekommen dann eine wunderschöne Bucht. Es war die mit Abstand schönste Abfahrt, die wir je auf dem Rennrad erlebt haben, der folgende Anstieg hat uns daraufhin aber auch noch mal sportlich alles abverlangt und gefordert, was noch im Tank war. Wir kamen in Summe auf 120 km mit 2100 Höhenmetern. Rennrad-Herz, was willst du mehr?
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Rennrad Trainingslager Mallorca 2015
Fazit
Wir haben in 5 Tagen auf dem Renner versucht möglichst viel zu sehen und zu erleben. Das ist uns definitiv gelungen. Gerade die Runden ins Tramuntana Gebirge wirken nach und sind ein einzigartiges Erlebnis. Das Wetter war nicht ideal und dennoch erlebt man einige unvergleichliche Stunden im Sattel. Wir sind auf den insgesamt 600 km, die wir absolviert haben, zu klaren Antworten auf die eingangs gestellten Fragen gekommen.
Ja, es ist DAS Rennrad-Eldorado! Und nein, hoffentlich nicht nur einmal im Jahr! Es gibt Überlegungen, ob wir es schaffen einen zweiten Trip zu organisieren. Allerspätestens nächstes Frühjahr werden wir uns wieder in den Flieger setzen. Ich schätze mal, dann begleitet uns auch noch der eine oder andere BC Kollege mehr ins Rennrad-Paradies.