Unterwegs: bc beim 3-Länder Enduro am Reschenpass
Am letzten August Wochenende haben 2 Jungs aus unserem bc-Team an ihrem ersten Enduro-Rennen teilgenommen. Wie unsere 2 Enduro Rookies das Rennen erlebt haben, lest ihr hier.
Am letzten August-Wochenende haben 2 Jungs aus unserem bc-Team an ihrem ersten Enduro-Rennen teilgenommen. Es handelte sich dabei allerdings nicht um irgendein Rennen: die beiden hatten sich das legendäre 3-Länder Enduro im malerischen Nauders am Reschenpass zwischen Österreich, Italien und der Schweiz ausgesucht. Das Rennen ist berühmt und berüchtigt auf Grund der Länge und Härte der einzelnen Stages und Transfers, einschließlich knackiger Gegenanstiege und Uphill-Transfers.
Bei dieser Veranstaltung werden an zwei Tagen auf 8 Stages mit Hilfe von Transpondern individuelle Zeiten genommen und dann addiert. Derjenige mit der geringsten Gesamtzeit gewinnt. Da die Fahrer auch in Teams starten können, wird hier jeweils der langsamere Fahrer gewertet. Die Startreihenfolge wird durch einen kurzen Prolog zu Beginn festgelegt.
Wir haben nach dem Rennen mit David und Sebastian gesprochen und uns ihre Eindrücke vom 3-Länder Enduro schildern lassen.
1. Sebastian, was war Deine Motivation, bei diesem Event teilzunehmen?
Ich wollte schon immer mal unter Rennbedingungen bergab fahren. Da wir bei uns, in den deutschen Mittelgebirgen, aber nicht so lange Trails haben, stellte ein Rennen in den Alpen für mich einen besonderen Reiz dar. Dass das 3-Länder Enduro gerade ein besonders hartes Race ist, war mir gar nicht so klar. Die Location Nauders mit legendären Trails wie dem Plamort durch ein malerisches Plateau zu den Panzersperren an der Grenze und vor dem Alpenpanorama des Reschensees hat es noch mal spezieller gemacht.
Sebastian (li.) und Jan an den Panzersprerren des Bunkertrails.
2. David, wie war Dein Eindruck vom Fahrerlager und der Besichtigung der Stages?
Da es auch für mich das erste Rennen war, wusste ich noch nicht, was mich dort erwarten würde. Ich war aber überrascht, wie locker und freundlich es dort zugeht, mit teils sehr professionellen Teams. Man kann wohl sagen, dass dort durchweg gute Stimmung herrschte und man sich stets auf Augenhöhe begegnete, egal ob Profi oder Hobbysportler, was mir sehr gut gefallen hat. Zu den Stages kann man wohl sagen, dass man schon bei der Besichtigung gemerkt hat, dass diese Strecken einem viel abverlangen würden und kleine Fehler oder Unachtsamkeit sofort „bestraft“ würden.
Jan und David im Train auf einer Stage. Die Zeit des langsameren Fahrers wurde gewertet.
3. Wie ist Dein erster Renntag verlaufen, Sebastian?
Vor dem Start war ich sehr motiviert und ganz schön nervös und das ist mir auch zum Verhängnis geworden. Bereits nach 30 Sekunden der 1. Stage bin ich schwer gestürzt. Das war ein herber Dämpfer und es war gar nicht so einfach mich wieder aufzurappeln, zum Glück war ich nicht schwerer verletzt. Es musste weitergehen. Stage 2 lief dann immer noch recht schlecht, so dass ich bei Stage 3 ans Aufgeben dachte. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dies nicht getan zu haben. Von nun an ging es bergauf, obwohl mir auch ein Kettenriss à la Aaron Gwin in der 5. und letzten Stage des Tages nicht erspart blieb. Vom Fahren an sich her lief es besser und besser. Ich hab einfach irgendwann laufen lassen, mich entspannt und versucht Spaß zu haben. Das hat geklappt. Sehr cool war dann zum Abschluss das Abendessen auf der Bergstation Bergkastel - mit der Erwartung von noch mehr geilen Trails am 2. Tag.
Sebastian in einem kurzen Steilstück.
4. Und David wie lief es bei Dir?
Vor der zweiten Abfahrt hatte ich ein bisschen „Bammel“, da diese Strecke sehr lang war und ich Bedenken hatte, ob meine Arme durchhalten würden, doch ich kam gut durch. Dann folgte eine für mich sehr fordernde Stage 3, welche ich noch gerade so mit „brennenden“ Armen geschafft habe ... endlich Mittagessen!
David kämpft mit dem Trail und mit seinen Armen.
Nach dem Mittagessen hatte ich einen kleinen Einbruch, da mir das Essen schwer im Magen lag, was zur Folge hatte, dass ich auf Stage 4 fast und auf der fünften dann letztendlich leicht stürzte, was aber nicht weiter schlimm war. Ich ließ die schnelleren Fahrer vorbei und fuhr die Stage zu Ende. Dann war der erste Tag geschafft. Erschöpft, aber glücklich ruhten wir uns erstmal gemeinsam hinter dem Ziel aus.
5. Und der zweite Tag, David?
Mein zweiter Tag startete eigentlich auch wieder gut. Aber leider unterliefen mir auf der sechsten Stage zwei kleine Fehler, wobei der letztere dazu führte, dass ich meinen Lenker verbog und damit die restlichen Stages nicht mehr fahren konnte. Daher musste ich mich schon früh von meinen Teamkollegen verabschieden und zurück nach Nauders rollen, was mich ein bisschen wehmütig machte, da ich mein erstes Enduro-Rennen gerne zu Ende gefahren wäre.
Leider hat sich David auf der 6. Stage den Lenker verbogen und konnte nicht mehr weiterfahren.
6. Sebastian, Du hast auch die restlichen Stages noch fahren können. Wie war es?
Ich bin auch wieder mit großer Motivation in den 2. Tag gestartet. Natürlich steckten mir der Sturz und die Anstrengungen des 1. Tages in den Knochen, doch ich hatte Lust auf mehr Trails. Und aus den Erfahrungen des Vortags hatte ich auch gelernt. Diesmal galt es noch 3 Stages zu absolvieren. Nachdem wir zuerst den Plamort Trail abgerollt sind, begannen wir mit Stage 6 hinunter zum Reschensee. Zusammengefasst: lang, ruppig, staubig! Kein Sturz und viel Fahrspaß. Danach machte das Rennen seinem Enduro-Charakter alle Ehre. Es folgte ein langer Uphill-Transfer zur Stage 7 und die Fahrt durch Wiesen auf einem Hochplateau mit herrlichen Aussichten. Die Stage selbst hatte es auch in sich.
Die Aussicht über den Reschensee war überwältigend.
Für manche aus dem bc Team waren die Aufstiege etwas härter.
Sie war mit heftigen Gegenanstiegen und kniffligen Wurzelteppichen gespickt. Dagegen war dann Stage 8 fast schon ein Kinderspiel, reiner Fahrspaß. Und im Ziel gab es Radler und Kuchen von bc für alle!
Auch beim 3-Länder Enduro gab es wieder Kuchen am bc Stand.
7. David, was ist Dein Fazit nach Deiner Teilnahme beim 3-Länder Enduro?
Obwohl die Strecken sehr abwechslungsreich, staubig und teilweise sehr lang waren, war es im Nachhinein eine tolle Erfahrung, auf solch schönen Trails und mit mitunter tollen Ausblicken fahren zu dürfen. An dieser Stelle noch einmal großen Dank an den Veranstalter und das tolle Team vor und auf den Stages und natürlich an die anderen Sponsoren neben bc.
8. Und Deins, Sebastian?
Ich kann mich dem nur anschließen. Ein super Event, mit viel Fahrspaß, einer steilen Lernkurve und viel Luft nach oben, auch wenn ich hier nie gewinnen werde. Ich kann es jedem ambitionierten Enduro-Fahrer nur empfehlen, an solch einem Rennen mal teilzunehmen. Es muss ja nicht unbedingt das 3-Länder Enduro sein – aber ein Fehler ist es nicht.
David und Sebastian, ich danke Euch für das Gespräch und viel Erfolg bei Euren weiteren Enduro-Abenteuern.
Die Fragen stellte: Benny