How To: MTB-Kassette wechseln

Damit Du die Kassette demontieren kannst, musst Du zunächst das Hinterrad ausbauen. Schalte dafür vorher auf das kleinste Ritzel und löse dann die Steckachse oder den Schnellspanner. Während Du das Hinterrad nach unten herausziehst, muss der Schaltwerkskörper kurz Platz machen. Greife ihn einfach mit einer Hand und drehe ihn nach hinten, so dass das Hinterrad entnommen werden kann. 

Tipp: Lege die Achse sicher, sauber und in Reichweite des Rads ab – so geht der Einbau später einfacher.

Zum Abnehmen der Kassette brauchst Du eine Kettenpeitsche oder eine Kassettenzange, womit die Kassette festgehalten wird, da sie sich sonst mit dreht, wenn Du sie lösen möchtest. Der Kassettenabzieher steckt vorne auf der Ratsche. Wie Du die Werkzeuge anlegst, um die Kassette zu lösen, siehst Du auf dem Bild. Um den Abschlussring zu lösen, drehe den Abzieher gegen den Uhrzeigersinn, während Du die Kassette mit der Kettenpeitsche oder Kassettenzange festhältst.
Nach dem Abnehmen des Abschlussrings kannst Du die Kassette abziehen. Wenn Du einen Aluminium-Freilauf hast und Deine Kassette aus einzelnen Stahlritzeln besteht, kann es sein, dass diese sich etwas ins Material gearbeitet haben und nur mit Nachdruck abnehmen lassen. In diesem Fall hilft es, kräftig an den Ritzeln zu wackeln, während Du sie herunterziehst. 

Tipp: Beuge Dich beim Lösen der Kassette von der anderen Seite über das Rad – wie auf dem Bild. So kannst Du deutlich besser arbeiten und hast die Werkzeuge besser im Griff. 

Bevor Du jetzt die neue Kassette aufschiebst, wird der Freilauf gründlich gereinigt. Die Stellen, die Du nicht mit dem Lappen erreichst, kannst Du gut mit einer alten Zahnbürste säubern.
Um das oben erwähnte Einarbeiten der Kassette auf dem Freilauf zu verhindern und Korrosion vorzubeugen, solltest Du den Freilaufkörper vor dem Aufschieben der neuen Kassette etwas fetten.

Shimano-kompatible Kassetten (HG) passen nur in einer Position auf den Freilauf. Dafür sorgen unterschiedlich breite Stege an verschiedenen Stellen des Freilaufkörpers. An der Kassette sind passend dazu die passenden Vertiefungen (Nuten). Diese Kassetten werden mit einem Abschlussring fixiert, der wie eine Mutter aufgeschraubt wird und die Kassette klemmt.

Bei SRAM XD-Komponenten sieht das etwas anders aus: Die Fixierung der Kassette geschieht hier nicht über einen Abschlussring, sondern über ein Gewinde, das direkt außen auf dem Freilauf sitzt. Die Kassette hat ein Innengewinde, das auf den Freilauf geschraubt wird. Die Abschlussmutter fällt also weg.

Bei hochwertigen Kassetten sitzen alle oder mehrere Ritzel fest auf einem Träger. Bei günstigeren Kassetten sind die Ritzel einzeln und werden teils durch Distanzstücke auf Abstand gehalten. Wenn Du solch eine Kassette aus ihrer Verpackung holst, sind die Ritzel auf einen Kunststoffzylinder aufgeschoben. Diesen kannst Du als Führung zum Aufsetzen nehmen, dann musst Du die kleinen Ritzel nicht mühsam einzeln auf den Freilauf schieben.

Beachte grundsätzlich die Vorgaben der Hersteller für die genauen Anzugsmomente. Findest Du keine Angaben, machst Du mit 40Nm nichts verkehrt.

Anschließend wird das Hinterrad wieder eingebaut. Jetzt empfiehlt es sich, die Achse zu säubern und ihr am Schaft und Gewinde etwas frisches Fett zu spendieren. Bevor Du das Hinterrad wieder einsetzt, lege Dir die gefettete Achse zurecht. 

Anschließend kannst Du Dich wieder aufs Rad schwingen. Viel Spaß bei Deiner nächsten Tour!

Wenn noch Fragen oder Unklarheiten sind, melde Dich immer gern bei unserem Service-Team.