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Im Praxis-Test: Der Continental Baron Projekt Reifen

Wir haben den neuen Continental Baron Projekt Reifen auf eine Testrunde in die Eifel entführt.

Continental legt nach und schickt einen neuen Allrounder ins Rennen

Wir haben den neuen Continental Baron Projekt Reifen auf eine Testrunde in die Eifel entführt, um herauszufinden, ob er eine ernstzunehmende Alternative zu den alten Bekannten wie Magic Mary und Maxxis Minion darstellt. Zusammen mit seinem Entwickler Sebastian Moos ging es auf und neben dem Bike um einen Allrounder mit ordentlich Grip und großem Grenzbereich.

Ursprünglich wollten wir – Rainer aus dem Service und Christoph aus dem Produktmanagement –  uns mit Sebastian, dem Produktmanager für Mountainbike-Reifen bei Continental, im Sauerland treffen. Jedoch hat uns das Wetter mal wieder ein Strich durch die Rechnung gemacht. Oberhalb von 400 Höhenmetern lag noch Schnee. So kam es, dass wir uns an einem Freitag im sonnigen und zum Glück schneefreien Aachen trafen, um anschließend in der Eifel in aller Ruhe den neuen Baron-Projekt-Reifen zu testen.

Test Einbau

Dank Continental Entwickler Sebastian Moos glückt die Montage problemlos.

Die Montage

Nach einem kleinen Frühstück und kurzem Kennenlernen geht es auch schon an die Montage der Reifen. Hier hilft uns Sebastian noch einmal: Wichtig ist nämlich zu erwähnen, dass Continental seine Reifen strikt nach ETRTO auslegt. Nicht jeder Reifen- oder Felgenhersteller hält sich an diese Richtlinien, so kann es sein, dass die Reifen auf manchen Felgen schwer aufzuziehen und auf anderen wiederum sehr einfach zu montieren sind. In unserem Fall haben wir die Reifen mit Schläuchen montiert. Der Hintergrund ist einfach: Die Reifen zuvor sind wir ebenfalls mit Schläuchen gefahren, und um einen besseren Vergleich zu schaffen, wollten wir möglichst konstante Parameter haben. Rainer montiert sich am VR einen Baron Projekt und am Hinterrad fährt er einen X-King Protection in 2,4“ Breite. Da ich auf einem Liteville H3 Hardtail unterwegs bin, entscheide ich mich für eine robustere Kombination. Wie Rainer fahre ich am Vorderrad einen Baron Projekt; am Hinterrad entscheide ich mich jedoch für einen Mountain King II in 2,4", um mehr Sicherheit und Reserven auf dem Hardtail zu haben.

Dank Sebastian gelingt die Montage problemlos. Jetzt geht es los, denn um einen guten Eindruck von den Reifen zu bekommen, wollen wir die Bikes nicht in Aachen testen: Unser Ziel liegt in der Eifel. Hier liegt kein Schnee mehr und wir können den Reifen in adäquatem Gelände testen.

Continental Der Baron Projekt

Eingebaut eine Wucht

Vom Reißbrett auf den Trail

Nach unserer Ankunft ziehen wir uns noch schnell auf dem Parkplatz um. Hier ist zu erwähnen, dass Sebastian wahrscheinlich eines der begehrtesten Trikots überhaupt besitzt: ein IRON MAIDEN - Killers Trikot. Neidisch machen wir uns mit Sebastian auf den Weg und versuchen das Trikot nicht weiter zu beachten.

Bei der ersten Auffahrt haben wir genügend Zeit, über den Entwicklungsprozess und die Idee hinter dem Baron zu sprechen. Denn Sebastian ist nicht nur Produktmanager für Mountainbike-Reifen bei Continental, sondern auch der Entwickler des Barons. Ich bin mir sicher: Die meisten von euch werden das MTB-Reifen-Sortiment von Continental gut kennen und wissen, dass vor dem Release des Barons etwas gefehlt hat. Der Baron schließt die Lücke zwischen All Mountain und Downhill und sollte somit den perfekten Enduro-Reifen verkörpern. Beim Baron handelt es sich um den ersten Reifen, den Sebastian für Continental entwickelt hat.

Input von den Pros

Bei der Entwicklung konnte Sebastian auf viel Feedback der Teamfahrer – wie die Familie Atherton – zurückgreifen. Profis im Worldcup modifizieren ihre Reifeen unter anderem durch cutten des Profils. Durch dieses Know How erfährt der Entwickler direkt an welchen Stellen er ansetzen muss, um den Endverbraucher glücklich zu machen. Mit diesen Erfahrungen hat sich Sebastian darangemacht, einen Reifen für den Enduro-Bereich zu entwickeln. Wer sich das Profil genauer ansieht, wird feststellen, dass der neue Baron Projekt wenig mit seinem Vorgänger gemein hat.

Der neue Baron ähnelt eher einer „abgespeckten“ Version des bekannten Mud Kings. Die Stollen sind kürzer und reduzieren den Rollwiderstand bei sehr gutem Grip. So die Theorie. Oben angekommen biegen wir auf den Trail und können endlich den neuen Reifen auf Herz und Nieren testen.

 

Continental Der Baron Projekt

Der Baron Projekt in seinem Terrain

Die Testfahrt

Also geben wir auf dem ersten Downhill alles, um den Reifen an seine Grenzen zu bringen, und fliegen wörtlich den Berg hinunter. Nach der ersten Abfahrt wird uns klar, dass es doch recht schwer wird, den Reifen wirklich an sein Limit zu bringen. Der Baron hat einen sehr großen Grenzbereich und bietet dank seiner groben Seitenstollen auch genügend Halt in rutschigen Kurven. Weder Rainer noch ich hatten das Gefühl, dass der Reifen „wegschmiert“ oder nachgibt. Genau dieser Eindruck bestätigt sich im weiteren Verlauf der Tour. In jeder Situation bietet der Baron am Vorderrad genügend Grip und vermittelt Sicherheit auf den Trails. Zusätzlich sorgt das weite Profil des Reifens dafür, dass sich kein Schlamm im Reifen ablagert und der Baron sich immer wieder „freiläuft“. Nach gut drei Stunden kommen wir wieder an unserem Parkplatz an. Bei Kaffee und Kuchen geben wir Sebastian nochmal Feedback zu seiner Entwicklung.

Unser Urteil

Der Continental Baron Projekt ist ein super Allrounder mit viel Grip und großem Grenzbereich. Wer also eine Alternative zu Schwalbes Magic Mary oder Maxxis' Minion oder FR bzw. DHR II sucht, wird mehr als begeistert sein. Wir sind jedenfalls von dem Reifen überzeugt und werden den Baron erstmal nicht so schnell wieder hergeben. Aber was soll man anderes - bei einem solch guten Trikotgeschmack des Entwicklers - erwarten!

Testride Continental

Sichtlich glücklich