bc unterwegs: Werkstour bei ORTLIEB. Overnighte...
Andi war zu Besuch beim Fahrrad-Taschen-Spezialisten ORTLIEB in Heilsbronn. Eine Werksführung und ein Bike-Overnighter standen auf dem Programm.
Du willst Deinen Hund auf Radtouren oder alltäglichen Wegen mit dem Rad mitnehmen? Isa vom Kundenservice hat den Croozer Dog Peppa Hundeanhänger getestet.
Meine Border Collie Hündin Blue ist ein echter Traildog. Sie begleitet mich super gerne beim Mountainbiken und rennt auf dem Trail voll Begeisterung hinter mir her. Doch nicht immer sind die Distanzen oder Geschwindigkeiten für sie geeignet. Und auch auf alltäglichen Wegen ist es selten möglich, sie mit der Leine am Rad mitzunehmen. Eine super Alternative: ein Fahrradanhänger für Hunde. Mit einem solchen Hundeanhänger könnte sie immer dabei sein und ich das Auto häufiger stehen lassen. Win-win also. So kam es mir sehr gelegen, dass wir die Hundeanhänger von Croozer in unser Sortiment aufgenommen haben. Ich schlug beim Croozer Dog Peppa zu. Mit etwa 49 Zentimetern Schulterhöhe passt Blue perfekt in den bis 35 kg Zuladung zugelassenen Anhänger (max. Stehhöhe: 62 cm). Für größere Hunde hat Croozer noch die Modelle Jokke (Stehhöhe bis 77 cm) und Bruuno (Stehhöhe bis 87 cm) im Sortiment – beide sind für Zuladungen bis 45 kg freigegeben. Als Zugmaschine dient mein sportlicher Commuter: ein Focus Mares AL. In den letzten vier Wochen sind wir im Schnitt drei Mal die Woche je anderthalb Stunden unterwegs gewesen. Unsere Ausflüge haben uns in die Eifel und auf den Vennbahnradweg geführt.
Mein erster Eindruck vom Anhänger: sehr stabil und mit cleveren Details ausgestattet. Vorn gibt es eine „Stoßstange“, die nicht nur den Hänger schützt, sondern die auch zum Anschließen z. B. an einen Radparker sehr praktisch ist. Das Grundgerüst ist ein faltbarer Metallrahmen, der mit einem robusten, hochwertig vernähten Stoff verkleidet ist. Der Innenraum verfügt über großzügige „Cabrio“-Öffnungen nach vorn und oben. Der rückseitige Einstieg ist etwas tiefer gezogen, sodass Blue leicht einsteigen kann. Geschlossen werden alle Zugänge mit Reißverschlüssen, die einen sehr stabilen Eindruck machen: Die halten auch häufiger Nutzung problemlos stand. Während der Fahrt bleiben die Öffnungen sicher geschlossen, aber da sie größtenteils aus Fliegengitter bestehen, kommt reichlich Frischluft ins Innere. Ein abnehmbarer Spritzschutz hält bei Bedarf hochspritzenden Dreck und Wasser vom Hinterrad des Bikes draußen. An den Seiten gibt es ebenfalls luftige Fenster aus Fliegengitter und praktische Außentaschen. Hier kannst Du Snacks oder andere Kleinigkeiten wie eine Luftpumpe verstauen. Für Hundewetter bietet Croozer ein Regenverdeck an. Dem Anhänger fehlt es an nichts: Clevere Details, wie die abschließbare Deichsel und das mitgelieferte Rücklicht, zeigen, dass bei Croozer mitgedacht wird. Damit es der Hund im Hänger bequem hat, gibt es ein gepolstertes Hundebett als empfehlenswertes Zubehör.
Bevor wir losfahren konnten, musste ich den Anhänger natürlich erst einmal montieren. Der Aufbau ist, auch dank der sehr ausführlichen und gut bebilderten Aufbau-Anleitung, sehr einfach: Auspacken, den Rahmen entfalten und den Stoßfänger sowie die Deichsel montieren. Die Räder werden schnell und mühelos per Schnellverschluss montiert. Etwa eine halbe Stunde habe ich benötigt und dabei war das Auspacken das Aufwendigste. Auch mit wenig Erfahrung im Schrauben bekommst Du den Hundeanhänger sicherlich unkompliziert aufgebaut. Am Bike musste ich dann lediglich noch die Achskupplung montieren. Eine universelle Kupplung zur Klemmung unter einem Schnellspanner oder einer Vollachse gehört zum Lieferumfang – allerdings ist der Hänger damit nicht gut gegen Diebstahl gesichert. Wenn Du ihn nicht extra anschließt, kann er dann einfach samt Kupplung geklaut werden, indem der Schnellspanner gelöst wird. Ich empfehle deshalb die Schnellspannachskupplung von Croozer. Montierst Du diese, gibt es keine Möglichkeit, den Anhänger vom Bike zu lösen, solange die Kupplung der Deichsel abgeschlossen ist. Sie verdeckt den Innensechskant, da die Hängeraufnahme über das gesamte Ende des Croozer-Schnellspanners gestülpt wird. Auch für Bikes mit Steckachse gibt es verschiedenen Adapter, die der Vielfalt an Einbaubreiten und Gewindesteigungen Rechnung tragen. Das Anhängen am Bike selbst ist dann eine Sache von wenigen Sekunden und sehr easy in der Handhabung. Allerdings muss das Rad dazu stehen. Da an meinem Crosser-Commuter kein Seitenständer montiert ist, kann ich den Hänger nur ankuppeln, wenn ich das Fahrrad irgendwo anlehne. Das gilt auch, wenn ich Blue zum Ein- oder Aussteigen die „Tür“ öffne. Mit Ständer am Rad wäre das oft einfacher, aber es funktioniert auch so. Die Feststellbremse des Hängers stabilisiert die Situation, damit das Gespann nicht unvermittelt losrollt, wenn Blue mal etwas stürmischer in den Hänger springt.
Das Kritische beim Hundeanhänger ist die Frage, wie gut der Vierbeiner mitspielt. Jeder Hund tickt anders und wird unterschiedlich auf den Anhänger reagieren. Es kann sein, dass Dein bester Freund völlig unkompliziert hineinspringt. Es kann aber auch passieren, dass er sich hartnäckig weigert. Grundsätzlich gilt, wie bei jeder neuen Situation: Der Hund sollte die Möglichkeit bekommen, sich langsam daran zu gewöhnen. Die Eingewöhnung hat bei uns lange vor der ersten Fahrt begonnen – im vertrauten Umfeld zu Hause. Ich habe Blue bereits bei der Montage mit einbezogen und sie hat sich schon da immer in das Hundebett und in den Hänger gelegt. Ohne Räder – die sind per Schnellverschluss abnehmbar – kannst Du den Croozer Dog Peppa übrigens als eine Art Hundehütte nutzen. Das Hundebett kann auch jenseits des Hängers als Ruheplatz für Deinen Hund dienen. Als es dann daran ging, den Anhänger zu bewegen, wurde es etwas schwierig: Anfangs hat Blue viel gejault, aber mit Geduld haben wir es geschafft. Nach den ersten geschobenen Metern bin ich zunächst sehr langsam und nur auf Asphalt gefahren und sparte nicht mit meinem Lob. Wir haben auf den ersten Touren oft Pausen eingelegt und das Ein- und Aussteigen geübt. Nach fünf oder sechs Ausfahrten hatte sie sich eingewöhnt und mittlerweile bleibt sie auch während der Fahrt entspannt. Dennoch reagiert jeder Hund anders und es kann in schwierigen Fällen hilfreich sein, eine:n erfahrene:n Hundetrainer:in zurate zu ziehen.
Hochwertige Leckerlies, lobende Worte: Durch positive Verstärkung und mit ein bisschen Geduld kann die Eingewöhnung gut gelingen. © bc GmbH & Co. KG
Das Fahrverhalten des Anhängers ist deutlich besser, als ich erwartet hatte. Trotz der ordentlichen Länge des Gespanns aus Rad und Croozer fahren sich auch kurvige Strecken und schmale Wege sehr sicher. Ich hatte mir das viel schwerfälliger und weniger wendig vorgestellt. Schotterpisten und Feldwege sind auch kein Problem. Wenn es holperig wird, solltest Du nur etwas langsamer fahren, da der Hänger außer der Luftbereifung keine Federung hat.
Natürlich merkt man das zusätzliche Gewicht. Der Anhänger wiegt mit knapp 14 Kilogramm nicht wenig. Mit den weiteren 17 Kilogramm, die Blue auf die Waage bringt, ziehe ich 31 Kilo extra hinter mir her. Besonders bergauf erfordert das auf jeden Fall Kraftausdauer – fördert sie aber auch. Ein Pedelec als Zugfahrzeug macht das Leben hier aber natürlich leichter.
Fazit
Der Croozer Dog Peppa läuft super und ist auch optisch derzeit eines der schönsten Modelle auf dem Markt – zumindest meiner Meinung nach. Grundsätzlich ist das ganze System so durchdacht und hochwertig, dass sich der Preis in jedem Fall rechnet: Du bekommst mit diesem Hundeanhänger Top-Qualität und Sicherheit für Deinen Hund. Blue kann jetzt jedenfalls immer mit und mein Auto bleibt öfter zu Hause als bisher. Für alltägliche Wege oder auch Radreisen mit Hund eignet sich der Croozer Anhänger hervorragend.