Im Test: Welche Trinkblase lässt sich am besten reinigen?

Um nicht immer anhalten oder die Flasche aus dem Flaschenhalter fummeln zu müssen, sind Rucksäcke mit Trinkblasen eine sehr praktische Lösung. Es gibt viele verschiedene Systeme, die sich im Großen und Ganzen nur durch das Mundstück und durch die Form und das Material der Blasen unterscheiden. Alle Systeme funktionieren gut, doch welches lässt sich am besten reinigen?

Da alle Trinksysteme gut funktionieren und ausreichend Durchfluss bieten, konzentrieren wir uns in diesem Bericht hauptsächlich auf die Reinigung. Folgende Fragen sollen im Bericht geklärt werden:

• Aus welchem Material sind die Trinkblasen bzw. wie sind sie beschichtet?
• Wie ist die Form der befüllten Trinkblase?
• Wie sind die Mundstücke aufgebaut und wie leicht lassen sich die Einzelteile nach dem Reinigen wieder zusammensetzen?
• Wie gut lassen sich die Blasen reinigen und welche trocknet am besten?
• Mit welchen Mitteln kann man die Trinkblasen reinigen? Tipps von Kollegen und Herstellern.
• Gibt es vielleicht sonst noch spezielle Features, mit denen sich das eine vom anderen System abhebt?

Die Innenseiten aller Trinkblasen sind so beschichtet, dass sich Bakterien nur schwer ansiedeln können. Camelbak, VAUDE und Ergon setzen auf lebensmittelechtes und antibakterielles Polyurethan als Blasenmaterial. Der von Ergon und VAUDE verwendete Polyurethan-Materialmix lässt sich um das 8-Fache dehnen und ist somit sehr stabil. deuter setzt bei seinen Trinkblasen auf eine glasglatte Oberfläche der Innenseite. Dadurch wird das Material geschmacksneutral und sehr hygienisch.

Welches Mittel ihr zum Reinigen der Blase nehmt, ist euch überlassen. Ich reinige meine Blase mit heißem Wasser (nicht über 60° C) und 3-4 Gebissreiniger-Tabs. Das lasse ich dann eine Stunde einwirken. Andere Kollegen nehmen heißes Wasser mit einem günstigen Essig. Egal welches Reinigungsmittel ihr für die Blase nehmt, gutes Ausspülen ist Pflicht.

Da bei der Wahl des Reinigungsmittels jeder seine eigenen Vorlieben hat, werde ich darauf jetzt auch nicht weiter eingehen. Jetzt gehen wir auf das Trocknen der Trinkblasen ein.

Anders als bei den Mundstücken liefern die Hersteller bei den Blasen alle unterschiedliche Formen bzw. Konzepte.

Die Camelbak Blase bleibt trotz der maximalen Füllmenge von 3 Litern schön flach.

Mit den Dryer Arms hat Camelbak ein schönes und einfaches Gimmick an der Trinkblase. Die Dryer Arms werden einfach vom Deckel abgespalten und nach unten geklappt. Daduch bleibt die Blase offen und kann trocknen. Leider pappen die Unter- und Oberseite der Blase im hinteren Bereich trotzdem aufeinander, so kann die Blase dort nicht richtig trocknen.

Um die Blase ganz trocken zu bekommen, braucht man also doch wieder ein Handtuch. Hier besteht aber das Problem, dass die Öffnung sehr eng ist und man durch den nicht auftrennbaren Steg das Handtuch nicht bis ganz hinten bekommt. Mit viel Gefummel und Hilfsmitteln bekommt man aber auch die Camelbak Blase trocken.

Die Ergon Blase ist neben der deuter Blase die einfachste im Test. Eine schlichte 3 Liter-Blase ohne Mittelsteg. Der fehlende Steg ist schön bei der Trocknung, da man die Blase ohne Probleme auf links drehen kann. So trocknet die Blase im hängenden Zustand von alleine.

Allerdings wird die komplett gefüllte Blase ohne Mittelsteg sehr bauchig.

Die deuter Blase ist neben der Ergon Blase die einzige ohne Mittelsteg. Bei vollem Füllvolumen wird die Blase ähnlich bauchig wie die Ergon Blase. Da die Blase aber meistens von dem Trinkblasenfach der deuter Rucksäcke in Form gehalten wird, ist dies nicht so schlimm.

Die Blase kann man schön mit einem Handtuch trocknen. Ich bin mit meinem Arm zwar nicht ganz in die Öffnung reigekommen, aber wenn man die Blase ein bisschen über den Arm schiebt, kommt man in jede Ecke. Wenn man mehr Zeit hat, um die Blase trocknen zu lassen, kann man auch einfach den Schlauch in die Blase stecken, sodass die Blase offen bleibt.

VAUDE verbaut wie Ergon auch die Hydrapak Blasen. Im Gegensatz zur Ergon Trinkblase hat die VAUDE Blase einen auftrennbaren Mittelsteg. Dieser hält die Blase in Form. Außerdem ist VAUDE der einzige Hersteller, der direkt eine Schlauchbürste mitliefert.

Die VAUDE Trinkblase ist auch die einzige Blase, die bis 120° C hitzebeständig ist und somit auch für die Spülmaschine geeignet ist.

Wie schon bei der Ergon Blase beschrieben lassen sich die Hydrapak Blasen auf links drehen und können dadurch sehr gut und ohne weitere Hilfsmittel trocknen.

Den Steg nach dem Trocknen wieder zusammenzukriegen, ist am Anfang etwas Fummelei. Wenn man es aber ein paarmal gemacht hat, ist auch das kein Problem mehr.

Auf diesem Bild sieht man eindeutig den Unterschied der Höhen der Blasen.

Im Test sind 3 verschiedene Mundstücke an den Blasen verbaut. deuter und Camelbak haben eigene Mundstücke, die Mundstücke von der VAUDE und Ergon Blase sind die gleichen. Sie werden von Hydrapak gebaut. Hydrapak stellt Trinkblasen für mehrere Marken her.

Das Camelbak Mundstück ist am einfachsten aufgebaut. Es besteht nur aus 2 Teilen: dem Verschluss und dem blauen Mundstück zum Aufschieben.

Erstmal ist der einfache Aufbau gut, weil man nicht viel zusammen- und auseinanderbauen muss, um alle Teile zu reinigen. Andererseits lässt sich das Mundstück nur schwer von innen säubern, da es sehr verwinkelt ist. Mit einem Wattestäbchen und ein bisschen Gefummel bekommt man es aber auch sauber.

Die Mundstücke von VAUDE und Ergon sind ein wenig komplizierter aufgebaut, aber sehr einfach auseinanderzubauen. Man zieht einfach am Mundstück und drückt dann das Mittelteil zur Trinköffnung hin raus. Das gesamte Mundstück besteht aus 3 Teilen: dem Verschluss, einem Mittelteil und dem Mundstück.

Bei diesem System lassen sich eigentlich alle Teile gut reinigen. Es gibt nur eine kleine Problemzone im Mundstück. Die Ringnut, mit der das Mittelteil gehalten wird, ist sehr schwer zu erreichen. Diese Stelle kommt aber auch kaum mit Flüssigkeit in Kontakt, deshalb finde ich das nicht so schlimm.

Zur Demontage dreht ihr das Ventil nur zur Hälfte auf und zieht das Mundstück nach vorne ab.

Das deuter Mundstück ist am kompliziertesten aufgebaut. Es auseinanderzubauen, ist aber kein Problem. Es besteht aus 6 Einzelteilen, passt also bei der Demontage auf, wie die Teile zusammengehören, damit ihr das Mundstück nachher wieder zusammengebaut bekommt. Auf dem Bild liegen die Teile so, wie sie zusammengehören.

Die Einzelteile des Mundstücks sind z. T. sehr verwinkelt und komplex geformt, zur einfachen Säuberung eher ungeeignet. Gerade das 3. Teil von links ist am schwierigsten. Die Teile wie die Feder und die Spitze (5. Teil von links) sind auch sehr unhandlich und rutschen einem beim Reinigen schnell aus der Hand. Vorsicht mit dem Abfluss im Waschbecken! Außerdem muss man eben 6 Teile säubern. Mit einem Wattestäbchen kommt man aber auch hier in jede Ecke.

Für mich ist die VAUDE Trinkblase die am besten zu reinigende. Das Mundstück besteht aus 3 leicht zu reinigenden Teilen und lässt sich auch einfach wieder zusammenbauen. Die Blase bleibt auch bei voller Befüllung in Form. Dadurch, dass man den Steg auftrennen und die Blase auf links drehen kann, lässt sie sich auch am besten reinigen. Außerdem ist VAUDE der einzige Hersteller, der eine Schlauchbürste direkt mitliefert.