Fahrradreifen Seeitenstollen
Fahrradreifen Seeitenstollen

Im Test: Der e*thirteen Reifen TRS Race Sticky Triple Compound / Dual Compound

e*thirteen geht Enduro, was verspricht der Reifen der an der 900g Marke kratzt?

2016 überraschte e*thirteen mit einem neuen Produkt, dem e13 TRS Race Reifen. Bekannt für Kettenführungen, Laufräder und Kassetten war es offentsichtlich an der Zeit, mit Reifen die Symbiose zu den eigenen Laufrädern einzugehen. Was der Reifen kann und ob er sein Versprechen hält, dem Fahrer zu jedem Zeitpunkt Traktion, Kurvenhalt, Komfort und Pannenschutz zu bieten, habe ich auf den Trails getestet und versucht herauszufinden.

e*thirteen Reifen TRS Race Sticky Triple Compound

e*thirteen Reifen TRS Race Sticky Triple Compound

Hardfacts zum Reifenset e*thirteen TRS Race Sticky Triple Compound + TRS+ Dual Compound Set 27,5" Faltreifen

Spezifikationen / technische Daten
Einsatzbereich Enduro
Untergrund (TRS Race Sticky) Felsen, Wurzeln, lose, weich, nass bis trocken, rutschige Bedingungen
Untergrund (TRS+) Felsen, Wurzeln, lose, weich, nass bis trocken
Ausführung Faltreifen
Tubelesssystem Tubeless Ready
Gummimischung (TRS Race Sticky) Sticky Triple Compound (40A Side, 42A Center, 72A Base)
Gummimischung (TRS+) Durable Dual Compound (50A, 61A Center)
Karkasse 60 tpi
Seitenwand verstärkt
Größe 27,5 x 2,35"
Luftdruck max. 3,5 bar
Gewicht TRS+ Triple Compound 933g
Gewicht TRS+ Dual Compound 910g

Der Entwicklungsansatz des e*thirteen TRS Race & TRS Plus Enduroreifens

Mit der Produkteinführung der TRS Race & TRS Plus Reifen 2016 hat e*thirteen ein Set auf den Weg gebracht, das für maximale Traktion bei Renngeschwindigkeiten stehen soll.

Stollen und Profil des e*thirteen TRS Race Sticky Triple Compound

Technologien wie Attack the Trail steht als Überbegriff für ein aggressives Profil mit speziell abgestützten Seitenstollen, die Dir in Kurven den nötigen Grip und die nötige Sicherheit geben. Die feinen Lamellen in jedem Stollen unterstützen die Übergänge von Geradeausballern und In-die-Kurve-Legen. Dieser Übergang muss flüssig und ohne Traktionsverlust erfolgen, um ein Driften zu unterdrücken und das Gefühl des Gripverlustes so gering wie möglich zu halten.

Fahrradreifen Seeitenstollen

Die großen Seitenstollen

Die Stollen in der Mitte der Lauffläche sind längs und quer angeordnet und verfügen ebenfalls über Lamellen. Mit dieser Technik kann sich der Reifen besser an den Untergrung anschmiegen und kann beim Bremsen, Treten und Rollen die benötigte Performance bieten.

Fahrradreifen Lauffläche

Die Lauffläche

Fünf Gummimischungen des e*thirteen TRS Race und TRS Plus

Aber nicht nur die Stollenform entscheidet über Grip und Traktion. Mitentscheidend ist auch die Gummimischung. In dem hier beschriebenen Reifenset sprechen wir über fünf verschiedene Gummihärten. Das e*thirteen TRS Race & TRS Plus Reifenset setzt dabei auf zwei unterschiedliche Konzepte für das Vorder- und Hinterrad. Der TRS Race ist mit seiner Triple Compound Gummischung für das Vorderrad ausgelegt. Die Seitenstollen haben dabei eine Härte von 40A, die Stollen auf der Lauffläche sind mit 42A ein wenig härter. Die Karkasse ist mit 72A am strapazierfähigsten, was aber auch Sinn macht. Am Hinterrad wird mit TRS Plus auf Langlebigkeit gesetzt. Hier sind die Seitenstollen 50A hart und die Centerstollen 61A. Warum? Am Hinterrad wird einfach weniger Kurvengrip als vorne benötigt. Hier liegt der Fokus auf Bremspower und Traktion. Schließlich möchte niemand einen Reifen am Hinterrad fahren, der nach einem Tag im groben Geläuf mehr oder weniger pulverisiert ist.

Die Karkasse

Wenn wir über einen Reifen sprechen, reden wir oft über das Profil und das Gewicht. Die Karkasse wird immer dann zum Gesprächsthema, wenn wir zu Durchschlägen, Snakebites und schwammigem Kurvenverhalten kommen. Hier stecken die Reifenhersteller in einem Dilemma. Enduro-Reifen sollen leicht sein, also deutlich unter 1000 g liegen und die Performance und Haltbarkeit eines 1200 g Drahtreifens mit sich bringen. Ach so, nicht zu vergessen, leicht montieren lassen, sollen sie sich auch.

Unter den Arbeitstiteln Reinforced Casing (verstärkte Karkasse) und Engineered to work together hat es e*thirteen geschafft deutlich unter 1000 g zu bleiben. Die knapp über 900 g schweren/leichten Reifen zeigen eine solide Karkasse und lassen sich super easy tubeless mit der Standpumpe montieren.

IMG_1756.jpeg

Montage und raus auf den Trail

Die Reifenmontage erfolgte schnell und unkompliziert. Der e*thirteen TRS ließ sich ohne Probleme tubeless aufziehen und mit der Standpumpe aufpumpen. Bei 2-2,5 bar setzte und ploppte er mit der entsprechenden akustischen Untermalung ins Felgenbett. Da Christoph und ich den Reifen gleichermaßen testen wollten, haben wir uns ein kleines Battle geliefert, um zu demonstrieren, wie einfach die Montage eigentlich ist.

Fahreindruck

Die wirklich einfache Montage des Reifens machte Lust auf mehr. Also aufs Rad.

Christoph hatte die Gelegenheit, den Reifen etwas länger zu fahren, u. a. ein langes Wochenende auf La Palma. Vorab: Er ist begeistert. Mit einem Luftdruck von 2,1 bar hinten und 1,8 bar vorne gibt Dir der Reifen eine sehr gute Kontrolle und super viel Grip. Wichtig ist der Einsatzbereich: dieser ist von nass bis trocken und definitiv nicht matschig. Im trockenen Bereich verhält sich der Reifen tadellos. Doch sobald es nass wird, verliert er deutlich an Grip. In Kurven lässt Dich der Reifen nicht im Stich und vermittelt Dir permanent Sicherheit. Mit dem richtigen Luftdruck bleibt der e*thirteen TRS Race Sticky Triple Compound + TRS+ Dual Compound formstabil und die Karkasse knickt in den Kurven nicht ab. Durch diese Eigenschaft können sich die Seitenstollen fortlaufend und konstant in den Untergrund bohren, ohne wechselnden Kräften zu unterliegen. Auch Burping wird damit ausgeschlossen, also der Luftverlust durch kurzzeitiges Lösen der Karkasse vom Felgenhorn.

Dies ist auch mein Eindruck. Ich konnte den Reifen nur im Schnee und Matsch fahren. Und hier ist das Handling gewöhnungsbedürftig. Schlecht ist der Reifen nicht, kann er auch nicht sein, schließlich hat er grobe Stollen. Doch sein wirkliches Potential hat er auf trockenen Passagen ausgespielt, die nicht von Schnee und Matsch bedeckt waren.