Im Test: Der Syntace C33i Carbon Laufradsatz
Ein Enduro Laufradsatz unter 1600 g?! Der Syntace C33i Carbon Laufradsatz macht es möglich. Ob er auch stabil und steif genug für ein Enduro-Rennen ist?
Neue Saison, neues Bike. So könnte es ruhig immer laufen. Nach 4 sehr zufriedenen Jahren auf Liteville war nun einfach mal ein Tapetenwechsel angesagt und so bin ich im Enduro-Bereich ab sofort auf einem Transition Patrol unterwegs. Dadurch, dass ich im Liteville 301 einen Scaled Sizing Laufradsatz (W35 MX, 26“ hinten, 27,5“ vorne) gefahren bin und Transition dies nicht vorsieht, musste also zumindest ein neues Hinterrad her.
Technische Daten
Laufradgröße | 27,5" |
Einsatzbereich | All Mountain, Enduro, Freeride |
Gewicht | 1580 g |
Bremssytem | Disc 6-Loch |
Freilaufkompatibilität | 9/10-fach Shimano/SRAM, 11-fach Shimano/Sram, auf XD Umrüstbar |
Material Felge | HM Carbon |
Außenbreite Felge | 40 mm |
Innenbreite Felge | 33 mm |
Gewichtsbeschränkung | 110 kg |
Speichenanzahl | 28 |
Tubeless system | Tubeless ready |
Erster Eindruck - Was sagt uns der Name?
Recht spontan bot sich mir die Möglichkeit, den nagelneuen Syntace C33i Carbonlaufradsatz zu testen. Da ich mit meinen Syntace Laufrädern bisher ausgezeichnete Erfahrungen gemacht hatte, war ich sofort Feuer und Flamme. Also runter ins Lager und eilig mal in den Karton geschaut: Wow! Ein Monster von Felge starrt mich an, mit 40 mm Außenbreite und 33 mm Maulweite, wo auch der Name C33i herrührt.
Bisher benannte Syntace die Felgen ja immer nach der Außenbreite. Sieht schwer aus, ist es aber nicht: Überraschend leicht liegen die Laufräder in der Hand, nicht mal 1,6 kg stehen bei 27,5“ auf der Waage (1580 g), und das bei dieser Breite! Egal, wo genau man hinschaut – der Laufradsatz macht einen überaus wertigen Eindruck. Die Felge sieht von der Verarbeitung her extrem harmonisch aus. Neu sind auch die Syntace MX Straight Pull Naben, bei denen die Speichen ohne 90°-Biegung am Speichenkopf auskommen und stattdessen komplett gerade in die flanschlose Nabe gezogen werden. Dadurch erreicht man neben geringerem Gewicht tendenziell weniger Lastspitzen in diesem kritischen Bereich; dies kommt wiederum der Lebensdauer der Speichen zugute.
Rainer hat viel Spaß mit den Syntace Carbon Laufrädern.
Die Syntace MX Straight Pull Nabe.
Darüber hinaus „schweben“ die nur 28 Speichen frei und drücken sich nicht gegenseitig ab, was ein homogeneres Zentrieren möglich macht. Der Freilaufkörper wird von American Classic bereitgestellt und beherbergt wie gehabt Syntace Zahnscheiben, die nun mit 44 statt bisher 36 Rastpunkten daherkommen. So wird der Leerweg bis zum Eingriff der Zahnscheibe kleiner, was ein noch direkteres Fahrgefühl im Antritt mit sich bringt. Gleichwohl ist der Freilauf leiser geworden und klingt deutlich dezenter, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde.
Eindruck auf den Testfahrten
Wegen dem anstehenden Rennen in Esneux musste jetzt alles ganz schnell gehen, daher habe ich meine Continental Baron Protection 2,4“ vorerst mit Schläuchen montiert. Die Reifen werden durch die enorme Felgenbreite sehr weit aufgestellt. Neben der fetten Optik verspricht dies eine ordentliche Portion extra Grip. Also ran an die Stages!
Die Strecken in Esneux waren fahrtechnisch eher mäßig anspruchsvoll, wodurch ein sauber eingestelltes Fahrwerk fast nebensächlich war, aber der weiche Boden und der teils schmierige Untergrund forderte vom Reifen schon einiges ab. Hier konnte ich mit dem Reifendruck ordentlich runtergehen (vorne 1,4 bar), ohne dass der Reifen in Kurven Anstalten machte, wegzuknicken, wie er das normalerweise bei schmaleren Felgen gerne tut.
Rainer vor dem Enduro Rennen in Esneux.
Ein sehr sattes, sicheres Fahrgefühl machte sich breit. In starken seitlichen Kompressionen kam die enorme Steifigkeit der Felgen wohltuend zum Tragen. Von unangenehmem Flex bisher keine Spur.
Continental Baron Reifen auf der Syntace C33i.
Rainer gibt Gas
Kurz nach dem Rennen habe ich die Laufräder dann auf Tubeless umgerüstet. Hierbei ist zu erwähnen, dass im Felgenbett aufgrund der Bauweise 2 gerade Kanten entlanglaufen, daher sollte das Klebeband idealerweise sehr breit oder eher schmal (knapp 20 mm) sein. Endet das Klebeband direkt auf der Kante, könnte es sich schneller ablösen und so eine Undichtigkeit hervorrufen.
Der Syntace C33i hat sich bei Rennen bewährt
In den letzten Wochen ist dann viel passiert und die Räder kamen kaum zur Ruhe. Erst waren lange, hart verblockte Downhill-Trails beim Scott North Lake Enduro am Gardasee angesagt, die den Laufrädern schon einiges mehr abforderten. Weiter ging es bei der deutschen Meisterschaft MTB Enduro in Willingen, bei der die Stages sehr wurzelig-technisch abgesteckt waren. Zu guter Letzt waren wir auf der ersten TrailTrophy dieses Jahres in Latsch, bei der sowohl schnelle Vollgas-Trails als auch viele technische Sektionen anzutreffen waren, abgerundet durch die mir verhassten Spitzkehren-Kombinationen. Die sollte ich mal mehr üben!
Carbon in Perfektion
Niedriger Luftrdruck und breite Felge sorgen für extra Grip.
Nach dem Dauerbeschuss der letzten Wochen habe ich die Laufräder nun mal genau unter die Lupe genommen: Von Seiten- oder Höhenschlag keine Spur, die Lager laufen wie am ersten Tag (das hätte ich aber auch nicht anders erwartet), und trotz heftiger Durchschläge und harter Steinkontakte haben die Felgen nur leichte Kratzer abbekommen.
Fazit
Daher kann ich bisher sehr zufrieden sein. Ich bin davon überzeugt, dass der Carbonlaufradsatz stabiler und belastbarer als sein Alu-Pendant ist und vor allem einen Durchschlag wesentlich gelassener wegstecken kann. Die enorme Steifigkeit ist anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, macht aber nach kurzer Zeit extrem viel Spaß und mündet in einer aggressiveren Fahrweise.
Wenn ihr Fragen rund um den Syntace C33i Laufradsatz habt, schreibt mir, ruft mich an, fragt mich auf dem Trail.
Bis dahin! Keep rolling.