Im Test: Elite Direto+ Rollentrainer
In manchen Jahren setzt die Motivation für die nächste Saison schon ein bevor die alte vorbei ist… Eindrücke aus den ersten Trainingsmonaten mit dem ELITE Direto.
Ich bin offen, ehrlich und dire(c)to: Dieser Trainer ist super und leistet genau, was ich von Ihm erwarte! Warum ich das so unumwunden sagen kann? Ich habe mir das Gerät privat gekauft. Und mir ist es deshalb wichtig zu erwähnen, dass es sich beim getesteten Gerät weder um eine Leihgabe, noch um ein vergünstigtes Testgerät handelt. Deshalb werde ich hier nur schildern, warum ich mich gerade für den Direto entschieden habe.
Wer hier auf einen technischen Bericht hofft oder auf Vergleiche zu anderen Trainern wartet, den möchte ich gleich zu Beginn bitten, sich die eingängigen Berichte von DCRainmaker, Shane Miller (GPLama) oder anderen Bloggern und Influenzern zu Gemüte zu führen.
So sieht er aus, mein Saisonauftakt 2019.
Warum habe ich mich für den Elite Direto entschieden?
Meine Saison 2018 war ziemlich vermurkst: Schlüsselbeinbruch zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, eine Woche vor dem Trainingslager in Mallorca. Danach habe ich nicht mehr wirklich in die Spur gefunden – und war schon im Herbst richtig motiviert für die Saison 2019. Das Training für die neue Saison wollte und will ich in großen Teilen sehr strukturiert auf meinem Trainer absolvieren. Dabei kamen für mich 3 Geräte in Frage: Der Elite Direto, der Wahoo Kickr Core und der Tacx Flux. Mit ein Grund warum ich mich für den Direto entschied, war sicherlich, dass die anderen beiden zum damaligen Zeitpunkt mit Abwesenheit glänzten. Der Direto aber war erhältlich.
Aber auch der sehr gute Bericht von Shane Miller hat mich vom Direto überzeugt. Ich war zuvor die Elite Turbo Muin Rolle gefahren. Nun wollte ich einen Smart-Trainer, der mit Zwift kommunizieren kann und mir das Training auf der Online-Plattform ermöglicht. Außerdem passt der Trainer in meinen Alltag: Aufgebaut ist er zwar der größte der drei Kontrahenten. Aber er ist der einzige, bei dem man die seitlichen Standfüße einklappen kann. Mit dem integrierten Griff (der für meinen Geschmack etwas ergonomischer sein könnte), ist der Direto mein optimaler Begleiter wenn ich zwischen Aachen und meiner Heimat pendle.
Der Direto benötigt den Anschluss an die Steckdose und funktioniert daher leider nicht autark, aber das stellt aus meiner Sicht kein Problem dar. Wo die Verbindung zu Zwift funktioniert, ist Strom meist nicht weit. Die Geräuschentwicklung konnte ich nicht einschätzen, habe rückblickend aber rein gar nichts daran auszusetzen: Meine Nachbarn haben sich nie beschwert. Bis jetzt. Und völlig geräuschlos wird er wohl nie werden, denn auf den Lärmverursacher Nummer 1 – die Kette – verzichte ich nur ungern.
Wie ist es mit dem Direto zu trainieren?
Es ist zweifellos bizarr ein Gerät dafür zu loben, dass es einem mit enormer Präzision, Standfestigkeit und Gleichmütigkeit dabei hilft, sich selbst Schmerzen zuzufügen und amtlich die Bude voll zu schwitzen. Gerade im ErgMode oder Workout Mode bei Zwift, gibt sich der Direto unnachgiebiger als Felix Magath und Werner Lorant zusammen: Er legt die Leistung fest, du musst ‚einfach‘ nur die Kurbel drehen. Um den Rest kümmert sich die bisweilen gnadenlose Allianz aus Trainer und Software.
Im normalen Modus macht der Direto mindestens genauso viel Spaß und lässt einen mal heftig stampfend, mal entspannt pedalierend die Welten von Wattopia, London, Innsbruck, Richmond oder dem meist hoffnungslos überfüllten New York erkunden. Lediglich am Beginn steiler Anstiege kann eine kleine Verzögerung eintreten, bis der Trainer sich an die virtuelle Steigung angepasst hat. Aber das ist nach 2-3 Sekunden erledigt und lässt sich absolut verschmerzen.
„Hallo, Direto meine Name. Und ja, ich kann dir Schmerzen bereiten!“
„Aber die gute Form in der nächsten Saison wird dich alle Schmerzen vergessen lassen.“
Flamme Rouge
Nach rund 3 Monaten im Einsatz bin ich mit der Entscheidung, mir den Direto zugelegt zu haben absolut zufrieden und bereue den Kauf auf keinen Fall.
Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp, der nix mit dem Trainer an sich zu tun hat: Ein Wechsel auf Silikonlenkerband wie das von guee macht in der Winterzeit auf der Rolle wirklich Sinn! Es nimmt den Schweiß nicht auf wie ein klassisches Korkband, dass sich nach einigen Einheiten in ein Biotop verwandelt.