Im Test: Endura MT500 3/4 Spray Pants und MT500 Jacket
Der schottische Hersteller Endura fertigt seit 1992 Bekleidung für MTB Fahrer. Benny stellt euch aus der MT500 Serie eine Regenjacke und Regenhose vor. Aber lest selbst.
Was für Anforderungen stellen wir Mountainbiker an unsere Bekleidung? Sie soll im Sommer nicht zu warm sein, im Winter warm halten und keinen Wind durchlassen und bei Regen von innen und außen trocken halten. Daneben soll sie noch optisch gefallen und bei Stürzen nicht sofort kaputtgehen.
Vor diesem Hintergrund überlegten wir auf der Eurobike 2014, welcher Bekleidungshersteller diesen Anforderungen gerecht werden könnte. Schließlich landeten wir am Messestand von Endura und das präsentierte Sortiment hat uns von der Funktionalität, Farben und Schnitten her direkt gut gefallen. Daraufhin hat Julia aus unserem Produktmanagement vor Ort direkt einen Termin mit unserem jetzigen Ansprechpartner realisieren können. Jetzt, ein halbes Jahr später, haben wir Endura im Sortiment und wir können euch gleich zu Beginn einen ersten Eindruck zur MT500 3/4 Spray Pants und MT500 Regenjacke geben.
Endura MT500 3/4 Spray Pants
Technische Daten:
- leichtes, elastisches 4-Wege-Cordura®-Stretchgewebe an der Vorderseite
- wasserdicht, mit vollständig verklebten Nähten im Rückenbereich
- elastischer Bund mit integriertem Gürtel
- Reißverschlüsse mit einrastendem Verschluss an den Oberschenkeln und an den Fronttaschen
- Stretcheinsätze auf der Rückseite sind wasserdicht
- Säume sind verstellbar
- reflektierende Logos auf den Oberschenkeln
- Clickfast™-kompatibel
2014 habe ich mir oft einen nassen Hintern beim Biken geholt. Daneben finde ich es immer unangenehm, wenn mir das Regen- und Spritzwasser von oben hinter die Knieschoner läuft. Aus diesem Grund gefiel mir die Endura MT500 Spray Baggy Shorts als 3/4 lange Variante sofort.
Ganz wichtig bei der Hose ist das elastische 4-Wege-Cordura®-Stretchgewebe auf der Vorderseite. Es ermöglicht eine hohe Atmungsaktivität, ist aber gleichzeitig, über einen längeren Zeitraum, super wasserabweisend. Die Hose ist sehr gut für nasse Tage von unten und leichten Regen von oben geeignet. Nicht aber für eine reine Regenfahrt.
Super an der 3/4 langen Hose ist, dass sie über die Schoner reicht und mit einem elastischen Klettband auf den Schonern fixiert werden kann. Beim Fahren spürst Du dabei keine Einschränkungen. Der Hosenbund kann ebenfalls mit einem fest angebrachten Gurt und einem Kunststoffclip fixiert werden. Zur Bestimmung der richtigen Größe habe ich auf den Größenberater von Endura vertraut. Für meinen Hüftumfang hat mir der Größenberater die Hose in „M“ vorgeschlagen und sie passt perfekt. Die Hose ist etwas weiter geschnitten und hat im Sitzbereich eine entsprechende Verstärkung. Von der ersten Minute an hat sie sich sehr bequem getragen. Bisher bin ich immer mit weiten Freeride- oder Downhillshorts gefahren. Diese haben mich beim Tourenfahren und beim Treten gerne im Bereich des Sattels und Oberrohrs gestört. Die MT500 stört in diesen Bereichen überhaupt nicht. Einen wirklichen Vorteil habe ich in der 3/4 Länge für mich entdeckt. Im Winter bläst kein kalter Fahrtwind in die Hosenbeine und somit hält sie entsprechend warm. Zusätzlich schließt die Hose ziemlich weit über den Hüften ab. Der Bereich über den Lenden wird durchgehend durch die Hose abgedeckt und liegt auch nach 2-3 Stunden Radtour niemals frei.
Fazit
Ich fahre die Hose jetzt seit 5 Monaten bei jeder Runde im Wald. Nach jeder Ausfahrt habe ich sie bei 30°C mit meinen anderen Bikesachen gewaschen. Sie ist nach wie vor noch wasserdicht im Sitzbereich. Allerdings sieht man ihr an, dass ich sie im Winter entsprechend gefordert habe. Die Sitzfläche ist schon verwaschen und an den Schriftzügen erkennt man Gebrauchsspuren. Defekte durch Stürze oder durch das Waschen sind nicht zu erkennen. Also alles in allem eine solide Hose, die mich unterstützt, den inneren Schweinehund bei Nässe zu überwinden und raus in den Wald zu fahren.
Endura MT500 Jacket
Mit etwas zeitlichem Verzug habe ich in Latsch die Endura MT500 Jacket getragen und ausprobiert. Bei einer Jacken-Hosen-Kombi achte ich persönlich immer auf den richtigen Abschluss im Bereich der Hüfte und Nieren. Gerade wenn man beim Biken in der klassischen Fahrhaltung auf dem Rad sitzt, darf die Jacke nach vorne nicht zu stark ausbeulen und sollte im Nierenbereich lang genug nach unten geschnitten sein, um ein Auskühlen dieses Bereiches zu verhindern. Die Endura MT500 Jacket erfüllt, in meinen Augen, diese Voraussetzungen.
Härtetest
Tasche für Liftkarte
Einstellbare Kapuze
Technische Daten:
- atmungsaktiv >28.000g/m²/24hr
- Wassersäule >12.000mm
- 3-lagiges PTFE Protection™-Cordura®-Gewebe
- komplett nahtversiegelt
- helmkompatible, verstellbare Kapuze mit reflektierenden Einsätzen und Sichtperforationen
- Belüftungsschlitze mit wasserdichten Reißverschlüssen, die zugleich als Frachttaschen dienen
- Napoleon-Brusttasche und Handgelenktasche mit wasserdichten Reißverschlüssen
- abnehmbare, elastische innere Manschette
- nahtlose Schulterstücke aus Cordura
Als ich die Jacke in der Hand gehalten habe, ist mir direkt das robuste Material und die gute Verarbeitung aufgefallen. Mein erster Gedanke war: „Alles klar, damit kann man sich ruhig mal lang machen, ohne dass die Jacke direkt kaputt ist“. Unter der Jacke ist noch Platz für einen Rückenprotektor und für Ellenbogenschoner. Eine Safety Jacket passt nicht darunter. Die Kapuze ist großzügig geschnitten, so dass sie über einer Halbschale bequem getragen werden kann. Die Weite der Kapuze lässt sich einfach über zwei Bänder rechts und links an der Vorderseite und an der Rückseite regulieren.
Brillentasche
Belüftung
Kapuze
Große Brusttasche
Nettes Gimmick ist die wasserdichte Napoleontasche mit integriertem Brillenputztuch und eine Tasche am linken Unterarm, die sich perfekt für ein Liftticket oder sonstige Kleinigkeiten eignet. Am Ärmelbund sind elastische innere Manschetten angebracht, die verhindern, dass Fahrtwind und somit auch Regen in die Unterarme laufen kann. Die Brusttaschen sind eigentlich nur zur Belüftung gedacht, können aber auch als normale Tasche benutzt werden. Die Atmungsaktivität ist überraschend gut. Ich hatte die Jacke auch bei windigen 10-15 Grad Sonnenschein an und hatte nicht den Eindruck, darunter übermäßig stark zu schwitzen. Auch die Winddichtigkeit und der Nässeschutz bei mäßigen Regen war permanent gegeben.
Fazit
Alles in allem eine solide, bequeme und funktionelle Jacke, die nicht nur als Regenjacke getragen werden kann. Die Atmungsaktivität hat mich überrascht. Das Temperaturmanagement der MT500 ist wirklich überzeugend. Bei meinem Test bin ich auch einmal gestürzt. Dies hatte den Worst Case zur Folge: Löcher auf der Rückenfläche und am Ellenbogen. Dort, wo ich meinen Körper mit Protektoren beim Aufprall auf Steinen geschützt hatte, musste die Jacke leiden. Bezüglich des Reparaturservices sind wir mit Endura gerade in Kontakt und hoffen hierzu zeitnah Feedback geben zu können.