Im Test: evoc FR Enduro Blackline Protektor
Ich habe den Rucksack seit einem halben Jahr im Einsatz, in dieser Zeit habe ich damit meinen Arbeitsweg bestritten, Tagestouren gemacht und an Endurorennen teilgenommen...
Da der Reißverschluss meines alten Deuter Futura 28 Rucksacks nach jahrelanger Nutzung den Geist aufgegeben hat, war es Zeit für einen neuen Rucksack. Der neue sollte für Enduro-Rennen auf jeden Fall einen Protektor haben. Das Packvolumen sollte aber nicht zu groß oder zu klein sein und Platz für Bekleidung, Trinkblase und Werkzeug bieten. Natürlich muss der Rucksack auch was hermachen, sodass man ihn auch in der Freizeit tragen kann. Mit diesen Auswahlkriterien bin ich auf den evoc FR Enduro Blackline gekommen.
Volumen
Der alte Deuter Rucksack hatte ein Volumen von 28 Litern und war damit eigentlich immer zu groß. Selbst wenn man den Rucksack so weit wie möglich komprimierte, polterte der Inhalt immer noch herum. In manchen Fahrsituationen brachte das ein unsicheres Gefühl. Deshalb habe ich mich für einen etwas kleineren Rucksack entschieden. Aus diesem Grund fiel meine Wahl auf den evoc mit 16 Litern Packvolumen.
Da ich mit dem Rucksack jeden Tag zur Arbeit fahre, brauche ich Platz für Wechselklamotten wie Hose, Boxershorts, T-Shirt, Pulli und Socken. Bei Touren am Wochenende werden natürlich andere Ansprüche an den Rucksack gestellt. Dann brauche ich eine Trinkblase (3 Liter), Werkzeug, Pumpe, Flickzeug und ggf. Regenbekleidung. Ich habe den Rucksack mittlerweile seit einem halben Jahr in Benutzung und hatte immer genug Stauraum. Die 16 Liter reichen meiner Meinung nach für einen Alltagsrucksack völlig aus.
Das sollte alles reinpassen
Packen war kein Problem
Sitz des Rucksacks
Beim ersten Packen habe ich den Fehler gemacht, den Rucksack zu voll zu machen, dadurch konnte ich ihn nicht richtig einstellen. Die Schultergurte waren sehr störend und ich hatte schon nach 5 Minuten ein komisches Ziehen in den Schultern. „Au weia, was hast du dir da gekauft“, habe ich mir gedacht.
Nachdem ich den Rucksack aber etwas leerer gemacht hatte, konnte ich aufatmen. Auf einmal saß der Rucksack perfekt. Fest und dabei auch noch sehr bequem. Legt man den Hüftgurt an, spürt man fast kein Gewicht mehr auf den Schultern. Die Schultergurte sitzen dann zwar recht locker auf den Schultern, durch den Brustgurt sitzt der Rucksack aber trotzdem fest auf dem Rücken. Auch auf härteren Stages der TrailTrophy saß der Rucksack perfekt.
Protektor
Der Protektor wird, fast wie eine Trinkblase, in ein dafür vorgesehenes Fach geschoben und mit 2 Klettbändern fest fixiert. Der Protektor hat, in der Größe M/L, eine Länge von 40 cm und misst 25 cm an seiner breitesten Stelle. Der vom Protektor geschützte Rückenbereich fängt zwischen den Schulterblättern an und geht bis kurz übers Steißbein. Erste Sturzerfahrungen musste ich leider auch schon sammeln. Bei einem Enduro-Rennen in Esneux habe ich einen unfreiwilligen Überschlag in einem Steinfeld gemacht und bin recht heftig auf dem Rücken gelandet. Das Ergebnis des Sturzes war ein verstauchter Handballen, mein Rücken blieb aber unversehrt. Am Protektor konnte ich auch keine Schäden feststellen.
Extrabreiter Rückenprotektor
Reicht bis über das Steißbein
Belüftung vs. Protektor
Die Belüftung des Rucksacks soll durch gezackte Schaumstofflamellen am Rücken gewährleistet werden. Diese Lamellen ziehen sich in 2 Bahnen von oben nach unten über den Rücken und bilden in der Mitte eine Art Kanal. Durch die Zacken soll der Rucksack ein bisschen vom Rücken abgehoben werden und der Luft platz zum Zirkulieren geben. Die Belüftung ist für mich allerdings kaum spürbar und unter dem dicken Hüftgurt schwitzt man recht stark. Deshalb ist es ratsam den Hüftgurt bei langen Bergauffahrten zu öffnen. Ein Hüftgurt aus Meshmaterial wäre wünschenswert. Die recht schlechte Belüftung ist für mich aber nebensächlich, es ist wichtig, dass der Protektor bei einem Sturz da bleibt, wo er ist, und das macht er auf jeden Fall.
Gutes Belüftungssystem
Protektorhalterungssystem
Das Halterungssystem besteht aus 2 Riemen, die man aus einem Reißverschlussfach unter dem Rucksack zieht und vorne am Rucksack wieder einhakt. Mit den Riemen kann man seine Protektoren dann am Rucksack festzurren. Ich hatte das Halterungssystem auf den Transferstücken der TrailTrophy im Einsatz. Meine D3O Protektoren für Knie und Ellenbogen konnte ich ohne Probleme befestigen.
Werkzeug- und Brillenfach
Das vorne angebrachte Werkzeugfach hat viele kleine Fächer und ist fast ganz aufklappbar. So kann man alles gut ordnen, hat alles griffbereit und muss nicht immer im Rucksack rumkramen. Ein sehr schönes und sinnvolles Extra ist das zum Rücken hin stichfeste Fach, um spitze Sachen zu verstauen. Einziger, sehr subjektiver Kritikpunkt: Das Fach könnte für meine Pumpe ein bisschen höher sein. Hier muss ich immer ein wenig quetschen.
Werkzeugfach
Auch die Pumpe findet Ihren Platz
Das Brillen- bzw. Handyfach ist ausreichend groß. Meine recht große Alpina Brille würde sogar mit Case passen. Wobei das Case nicht nötig ist, da die Tasche an der Innenseite mit Fleece ausgekleidet ist. Somit sind die Gläser vor Kratzern geschützt.
kleines Brillenfach
Fazit
Ich habe den Rucksack jetzt seit einem halben Jahr im Einsatz; in dieser Zeit habe ich damit meinen Arbeitsweg bestritten, Tagestouren gemacht und an 2 Enduro-Rennen teilgenommen. Das Packvolumen ist ausreichend, der Rucksack ist nicht einmal verrutscht und hat auch beim Sturz seinen Platz nicht verlassen. Der Protektor erfüllt also seinen Zweck. Für mich war der evoc FR Enduro Blackline genau die richtige Wahl.