Im Test: Favero Assioma Duo Powermeter Pedale
Mit den Assioma Powermeter Pedalen von Favero kannst Du Dein Training effizienter und effektiver denn je gestalten.
Favero? Machen die nicht die Pralinen mit der Piemont Kirsche? So oder so ähnlich lauteten die ersten Fragen, bevor wir vor einigen Jahren mit dem ersten Produkt, dem bePro Powermeter in Berührung gekommen sind.
Mittlerweile gibt es seit einem knappen Jahr den zweiten pedalbasierten Powermeter der italienischen Firma, den Favero Assioma, der sich in Sachen Messgenauigkeit, Messkonstanz und Validität der Daten vor den bekannteren Konkurrenten Powertap P1 und Garmin Vector 3 auf keinen Fall verstecken muss. Favero bietet hier Leistungsmesspedalen mit höchster Genauigkeit und hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis!
Vorteile | Nachteile |
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sehr leicht - nur 35,5 g Zusatzgewicht pro Pedal | Sendeeinheit und Akku im außenliegenden Pod |
sehr genau - Favero gibt die Genauigkeit mit 1% an | |
Wechsel zwischen Bikes in weniger als 2 Minuten | |
Plug & Play - System | |
keine Batterien - integrierter Akku mit 50 Std. Akkulaufzeit | |
automatische Kalibrierung | |
Top Preis- / Leistungsverhältnis |
Leichtgewichtige Leistungsmessung
Bevor die Pedale ans Rad kommen, werden sie aber erst einmal begutachtet und für leicht befunden. Sogar für sehr leicht! 149,5 Gramm pro Pedal bedeuten ein Zusatzgewicht von lediglich 35,5 Gramm pro Pedal im Vergleich zum Branchenprimus Shimano Dura Ace PD-R 9100, dass aber im Gegensatz zum Favero Pedal ohne jegliche Mess- und Sendelektronik daher kommt. Was beim ersten herumspielen mit den Pedalen ebenfalls auffällt, ist wie extrem gut die gedichteten Lager der Favero Assioma Pedalen laufen. Da muss sich das Favero Pedal ebenfalls nicht vor der Konkurrenz verstecken!
Äußerer Eindruck
Im Vergleich zu den direkten Konkurrenten fällt bei den Favero Pedalen allerdings auf, dass die Elektronik nicht ganz so elegant wie beim Garmin Vector 3 integriert wurde. Auch wenn die „Knubbel" kleiner geworden sind und das Aufsetzen der Sohle am Pedalkörper für fast alle gängigen 3-Loch Rennrad-Sohlen ausgeschlossen werden kann, sind sie dennoch notwendig, um die Technik im Pedal unterzubringen. Spätestens im eingeklickten Zustand ist das aber kein Thema mehr einmal montiert wirken die Assiomas vor der Kurbel weitaus eleganter, als die eher rustikalen P1 Pedale von Powertap.
Im montierten Zustand schmiegen sich die Pods unauffällig an den Kurbelarm an.
Auspacken, montieren, los geht’s!
War die Installation beim Vorgänger mit den Positionierungsaufklebern, an denen der Pedalkörper ausgerichtet werden musste, etwas fummelig, so handelt es sich bei den Assioma Pedalen um ein wirkliches Plug & Play-System. Die Pedale müssen einfach nur mit einem 8er Innensechskantschlüssel montiert werden und schon sind sie startklar!
Da kein Justieren mehr nötig ist, lassen sie sich in Windeseile zwischen mehreren Rädern hin und her wechseln!
Bevor man die Pedale das erste Mal nutzt, muss man sie über die Assioma App registrieren. Dies ist aber in wenigen Minuten erledigt und bei der Gelegenheit kann man auch gleich noch die Kurbellänge einrichten und die aktuellste Firmware aufspielen. Mit der neuesten Version gibt Favero jetzt eine Messgenauigkeit von +-1% an! Bei mir ist es zwar mittlerweile zu einem festen Ritual geworden, vor jeder Fahrt einen Zero-Reset oder Kalibrierung meines Powermeters durchzuführen, doch führen die Pedalen selbstständig auch einen automatischen Temperaturausgleich durch.
Der Wechsel zwischen Wettkampf- und Trainingsrad geschieht in weniger als zwei Minuten.
Daten über Daten
Neben der beidseitigen Messung der aktuellen Leistung in Watt messen die Pedale noch die aktuelle Trittfrequenz, die Links-Rechts-Balance (0-100%), Rundtritt sowie Deine Drehmomenteffizienz. Während meines Testzeitraums habe ich diese Werte mit unterschiedlichsten Headunits empfangen, vom GPS-Computer bis hin zur Multisport-Uhr und stets eine stabile, zuverlässige Übertragung erhalten. Die Datenübertragung geschieht dabei über Bluetooth v4.0 und ANT+ PWR Profile (CT + PO), sodass jegliches Empfangsgerät mit den Favero Assioma Pedalen verbunden werden kann.
Unauffällig und zuverlässig
Während der Fahrt verhalten sich die Faveros wie jedes andere Klickpedal. Dank der einstellbaren Auslösehärte kann man sich die Pedale den eigenen Vorlieben anpassen. Die mitgelieferten Cleats Cleats bieten eine Bewegungsfreiheit von 6°. Es gibt allerdings auch schwarze Cleats zum Nachrüsten, die keinen Float im Pedal bieten. Wem die Werte nicht passen, der kann sich mit Look Keo Schuhplatten weiterhelfen, die ebenfalls mit den Faveros kompatibel sind und einen Float von wahlweise 4,5° oder 9° bieten.
Die Wattwerte misst das Favero Pedal zuverlässig und konstant.
Mit Aussetzern oder unrealistischen Werten hatte ich im Verlauf meines mehrmonatigen Tests keine Probleme und auch die angegebene Akkulaufzeit von 50 Stunden kann ich während meines Tests so bestätigen. Wenn es die Pedale doch mal nach Strom dürstet (was sie übrigens 8 Std. vorab per Warnsignal melden), hat Favero dafür eine sehr elegante Lösung. Die Stecker zum Aufladen der Pedale sind magnetisch und lassen sich dadurch sehr schnell und einfach montieren. Außerdem hat das Ladegerät praktischerweise gleich zwei USB-Ports, über die beide Pedale simultan geladen werden können.
Der Stecker ist magnetisch und lässt sich so kinderleicht verbinden.
Es können beide Pedale gleichzeitig geladen werden.
Wat(t) will man mehr?!
Bei einem Einstiegspreis in das Thema Powermeter von 499€ für das einseitige System (Uno) und 799€ für das beidseitige System sind die Assioma Pedale aus meiner Sicht die Kaufempfehlung schlechthin! Die Pedale versorgen einen mit allen relevanten Werten, um in Training und Wettkampf stets auf der Höhe seiner Leistung zu sein und tun dies äußerst zuverlässig. Dass sie darüber hinaus in Windeseile zwischen mehreren Rädern gewechselt werden können, macht sie für mich zum Preis-Leistungs-Sieger im Dschungel der Powermeter!