Im Test: Federgabel RockShox Pike RCT3 DebonAir Boost 27,5 Modell 2018
Das ist sie, die neue Pike. Wir haben die 150 mm Variante u.a. ein Wochenende in Slowenien getestet. Was meint Christoph zu der Gabel?
DON'T CALL IT A COMEBACK
Neben einem neuen Casting verpasste RockShox der Pike RCT3 DebonAir Boost eine neue Dämpfung und Luftkammer. Die größere Negativkammer sorgt für eine linearere Kennlinie und unterstützt zusätzlich bei kleinen Schlägen. Insgesamt ist die Gabel ca. 150 g leichter als das vergleichbare 2017er Modell. Mal schauen, ob sie hält, was sie verspricht.
RockShox Pike RCT3 DebonAir Boost 27,5 Modell 2018.
Spezifikationen
| Einsatzbereich | Enduro, Trail |
| Laufradgröße | 27,5" (650B) |
| Federung | Luft |
| Gewicht | 1870 g |
| Federweg | 120 mm, 130 mm, 140 mm, 150 mm (getestet), 160 mm |
| Gabelschaft | 1 1/8" - 1,5" tapered |
| Achssystem | Steckachse (15 x 110 mm) |
| Bremsaufnahme | Disc PM7 (direct mount 180 mm) |
| Einbauhöhe | 512 mm (bei 120 mm), 522 mm (bei 130 mm), 532 mm (bei 140 mm), 542 mm (bei 150 mm), 552 mm (bei 160 mm) |
| Einstellmöglichkeiten | |
| Druckstufe | Low-Speed (3 Stufen) |
| Zugstufe | ja |
| Remote | nein |
| Federwegsverstellung | nein |
RockShox Pike RCT3 DebonAir Boost: schlichtes Schwarz mit neuem Decalssatz
Wesentliche Änderungen
- Charger 2: leichter und mehr Einstellmöglichkeiten, kommt in zwei Varianten: RCT3 & RCTR (mit OneLoc Remote)
- DebonAir Luftkammer: größere Negativkammer sorgt für eine linearere Kennlinie, besser bei kleinen Schlägen
Oben die neue Negativammer, unten das Vorgängermodell der 2017er Version
- Casting: Reifenfreiheit bis 2,8" -> Es besteht die Möglichkeit, Plusreifen zu verwenden
- Die neue Gabel wird es nur als Boost-Variante geben. Aber für alle, die jetzt heiß auf eine Charger 2 Kartusche sind, gibt es ein Upgrade-Kit für Vorgängermodelle.
Details zur RockShox Pike RCT3 DebonAir Boost
Optisch kommt die Pike RCT3 DebonAir Boost im klassischen Schwarz daher mit überarbeitetem Decal-Layout. Anmerkung: Getestet wurde eine Gabel in "glossy black". Im Handel wird es nur schwarzmatte Gabeln geben ("diffusion black").
Was direkt auffällt, ist der neue Ventildeckel mit einem neuen netten Gimmick. Die Luft- und Dämpfungseinheit kann jetzt mit Hilfe eines Shimano Schlüssels für den Abschlussring ausgebaut werden. Dies verhindert das Abrutschen der bisher verwendeten Sechskantschrauben.
Luft und Dämpfungseinheit können jetzt mit Hilfe eines Shimano Kassettenabnehmers ausgebaut werden
Luft und Dämpfungseinheit können jetzt mit Hilfe eines Shimano Kassettenabnehmers ausgebaut werden
Auf der Antriebsseite kann das Dämpfungssetup der Charger 2 Kartusche von Open über Pedal bis Firm eingestellt (gelockt) werden. Die Low Speed Compression Verstellung (19 Einrastpunkte) befindet sich am gleichen Platz. Die Bedienung und Verarbeitung ist wie gewohnt bei Rockshox hochwertig und die Einrastpunkte sind deutlich zu spüren.
Die Low Speed Compression kann mit 19 Klicks eingestellt werden und die Compression von Open über Pedal bis Firm
Die Zugstufeneinstellung bleibt mit 20 Einrastpunkten unverändert und kann weiterhin sehr fein eingestellt werden.
Schuster bleib bei deinen Leisten: An der Zugstufe hat sich nichts geändert.
Christophs Fahreindruck auf dem Trail
| Christophs persönliche Fahrerdaten | |
|---|---|
| Gewicht | 78 kg (ohne Protektoren und Rucksack) |
| Fahrstil | Aktiv, verspielt, schnell |
| Luftdruck Gabel | 90 psi |
| Klicks Zugstufe | 9 Klicks von 20 |
| Klicks Low Speed Compression LSC | 2 Klicks von 19 |
| Reifenluftdruck | vo: 1,9 bar |
Auf dem Trail...
Nachdem ich mir die Fakten und Zahlen angesehen hatte, war ich besonders gespannt auf den ersten Fahreindruck der Pike: also rauf aufs Rad und ab in den Wald. Auf den ersten Metern ist mir der „Lock-Out“ der neuen Charger 2 Kartusche positiv aufgefallen. Dieser ist deutlich straffer als bei der Charge 1 Kartusche und macht somit Uphills oder längere Transferstücke angenehmer.
Im Wald angekommen suche ich mir natürlich erstmal den ruppigsten Trail – ich will ja schließlich wissen, woran ich bin. Lock-Out auf, Sattelstütze runter und los geht’s. Schon nach den ersten Metern wird klar, das Update der Charger Kartusche ist gelungen! Die Gabel federt butterweich über Wurzeln und schluckt Stufen und größere Schläge weg.
Im Laufe des Testzeitraums hatte ich die Möglichkeit, die Gabel ca. 200 km auf verschiedensten Terrains zu testen. Nach gut 4 Wochen kann ich nun Folgendes berichten:
Die alte Charger Kartusche funktioniert schon hervorragend, daher ist die Messlatte für die neue Kartusche sehr hoch angesiedelt. Insgesamt ist ein deutlicher Unterschied zur alten Pike spürbar. Die Performance der gesamten Gabel ist verbessert worden. Letztendlich führe ich diesen Punkt auf das Zusammenspiel der neuen Charger 2 Kartusche und der angepassten Luftkammer zurück. Beispielsweise arbeitet die Gabel bei schnellen kleineren Schlägen besser als zuvor. Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass sich die neue Charger Kartusche besser abstimmen lässt. Dank der erweiterten Einstellmöglichkeiten kann ich die Gabel einfacher an meinen Fahrstil anpassen.
Fazit
Zusammenfassend muss ich sagen, dass die Gabel mich überzeugen konnte. Dank neuer Kartusche mit mehr Einstellmöglichkeiten und DebonAir Luftkammer konnte die Performance der gesamten Pike nochmal verbessert werden.
