Im Test: GORE Wear E Thermo Jersey
Fit durch den Winter! Aber nur mit passender Bekleidung. In diesem Bericht schildere ich Euch meine Erfahrungen mit dem GORE Wear E Thermo Jersey.
Wir wollen fit durch den Winter kommen. Daher treffen wir uns regelmäßig unter einigen bc-Kollegen zum Nightride. Beim Biken im Winter kann man sehr schnell auskühlen, da man beim Bergaufstrampeln schwitzt und der kalte Fahrtwind beim Downhill einem die Wärme entzieht. Deshalb ist die richtige Bekleidung extrem wichtig.
In unserem Bericht über das Zwiebelprinzip haben wir euch bereits gezeigt, wie man sich durch mehrere Bekleidungslagen gegen das Auskühlen schützt, und gleichzeitig die Ansprüche an die jeweiligen Layer erklärt. In diesem Artikel geht es nun um die zweite Lage.
Der zweite Layer ist die Isolationsschicht und soll warm halten. Deshalb sollte die zweite Lage wenig Feuchtigkeit speichern und den überflüssigen Schweiß, der nicht zur Kühlung des Körpers benötigt wird, vom Körper wegleiten. Denn mit nasser Bekleidung kühlt man sehr viel schneller aus.
Als Testprdukt für die zweite Lage habe ich das E Thermo Jersey von GORE Wear ausgewählt. Zwar nicht das Topmodell aus der Produktpalette, aber drei Lagen können schnell richtig ins Geld gehen, sodass ich mich für das etwas günstigere Modell entschieden habe.
Erster Eindruck
Das Jersey macht optisch einen sehr guten Eindruck, alle Nähte sind hochwertig verarbeitet und das Material fühlt sich gut an. So sollte es auch sein, da Gore mit dem „Gore selected fabrics“ Siegel verspricht nur hochwertigste Materialien aus nachhaltiger Produktion zu verwenden.
Beim ersten Anziehen fühlt man sich durch das weiche Fleece auf der Innenseite direkt wohl und merkt den wärmenden Charakter des Jerseys. Der legere „Comfort Fit“ Schnitt von Gore passt für mich als Enduro Fahrer sehr gut.
Kragen
Um den üblichen Kleinkram wie Mini-Tool oder einen Powerriegel zu verstauen, gibt es eine Napoleontasche auf der Brust und eine 3-geteilte Tasche am Rücken. Für die passive Sicherheit reflektieren Decals an den Schultern, das Gore Logo auf der Vorderseite und die äußeren Nähte der hinteren Taschen.
Rückentaschen
Reflektiert
Durch den 15 prozentigen Elasthan Anteil ist der Stoff auch sehr dehnbar und erlaubt sehr viel Bewegungsfreiheit ohne einzuschränken. Selbst das Tragen von flachen Ellenbogenschonern, in meinem Fall die Race Face Indy, ist kein Problem.
Dehnbar
Auf dem Trail
Anfang November habe ich mit dem Test begonnen und seitdem ca. 500 km mit dem Jersey zurückgelegt. Getestet habe ich es auf dem Arbeitsweg mit meinem Crosser und bei Feierabendrunden im Wald auf dem MTB.
Bei meinen Testfahrten lagen die Temperaturen zwischen 0°C und 14°C. Bei zweistelligen Temperaturen habe ich auf eine Windjacke verzichtet, wobei die Anforderungen an das Trikot gleich bleiben. Das gebrushte Fleece der Innenseite gepaart mit der Winddurchlässigkeit ermöglicht bei gemäßigten Temperaturen eine gute Thermoregulierung.
In einstelligen Temperatur-bereichen kühlt man aber recht schnell aus, da das Jersey kaum Wind abhält. Deshalb habe ich das Trikot mit meiner Alp-X 2.0 Regenjacke getestet. In Kombination mit einer Wind- oder Regenjacke, die den Wind abhält, wird einem aber schnell wieder warm.
Mit Funktionsjacke
Die Funktion von Trikot und Jacke sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Man spürt keinen unangenehmen Hitzestau. Der Schweiß wird auch unter der Jacke vom Körper wegeleitet, so hat man im Inneren des Jerseys immer das Gefühl, trocken zu sein. Außerdem passen die Kragen der beiden Teile gut zueinander, ist das nicht der Fall, kann das zu Druckstellen oder Atmungsbehinderung beim Schließen des Reißverschlusses der Jacke führen. Die Funktion der Kombination überzeugt, auf meinen Touren hatte ich immer ein trockenes, warmes Gefühl, auch wenn etwas mehr Schweiß floss.
Fazit
Der für die 2-Lage so wichtige Feuchtigkeitstransport hat sowohl als äußere wie auch als mittlere Schicht gut funktioniert. Daher hat mich das Gore E Thermo Jersey voll überzeugt. Ein schönes und gemütliches Jersey mit guter Funktion. Für gute Funktionsbekleidung muss man also nicht immer zu Produkten aus der obersten Preisklasse greifen. Für die, die etwas mehr Bekleidungstechnik erwarten, gibt es auch eine Variante mit eingearbeiteter Windstopper Membran.