Im Test: Maxxis Shorty / Ardent MTB Reifen
Nachdem sich in der Mitte der Saison abzeichnete, dass ich neue Reifen benötigte, beschäftigte ich mich zum ersten Mal mit Maxxis. Bisher bin ich Schwalbe, Continental und ...
Nachdem sich in der Mitte der Saison abzeichnete, dass ich neue Reifen benötigte, beschäftigte ich mich zum ersten Mal mit Maxxis. Bisher bin ich Schwalbe, Continental und Onza gefahren, aber ich wollte nun einen neuen Reifenhersteller testen. Daher fiel die Entscheidung für Maxxis. Die für mich passenden Reifen waren schnell ausgesucht: Ich entschied mich am Vorderrad für den Shorty und für hinten habe ich den Klassiker Ardent gewählt.
Die Montage:
Montiert wurden die Reifen auf meine bereits tubeless-fähigen Mavic Crossmax SX Laufräder, wodurch die Montage schnell von der Hand ging und auch tubeless keine Probleme bereitete. Glücklicherweise war es möglich, die Reifen ohne Luftdruckkompressor und nur mit einem SKS Rennkompressor zu montieren. Nach ein paar kräftigen Hüben setzten sich die Reifenwülste bei ca. 4 bar deutlich hörbar ins Felgenhorn, sodass ich danach die Luft wieder ablassen konnte, um die Reifen mit Dichtmilch zu befüllen. Hier habe ich dieses Mal 2 verschiedene Varianten getestet: einmal das Befüllen durch das Ventil und einmal das Abziehen des Reifens an einer Seite und Befüllen mit einem Becher. Bei der zweiten Version bekommt man natürlich wesentlich schneller die Flüssigkeit in den Mantel, aber es ist doch etwas kniffliger, den befüllten Mantel ohne zu kleckern wieder aufzuziehen. Daher werde ich meine Reifen zukünftig nur noch durch das Ventil befüllen. Den Reifen am Vorderrad habe ich mit einem Luftdruck von 1,5 bar und am Hinterrad mit 1,7 bar befüllt, was sich auch im Laufe der Zeit als gute Wahl erwiesen hat.
Tubeless Montage
Genügend Dichtmilch
Im Einsatz:
Da wir für Aachener Verhältnisse einen recht trockenen Sommer hatten, der aber auch immer wieder kräftige Gewitterschauer bereithielt, konnte ich die Reifen bei beinahe allen Bodengegebenheiten testen und mir so ein umfassendes Bild machen. Bei den Untergründen wurde von trocken und staubig über felsig, wurzelig und tiefen Matsch alles geboten, sodass die Reifen zeigen konnten, was sie können und was vielleicht auch nicht so ihr Terrain ist.
Dabei hat sich der Maxxis Shorty am Vorderrad als sehr guter Allrounder erwiesen, der sowohl bei Trockenheit als auch bei Nässe überzeugen kann. Durch die recht groben Stollen ist der Rollwiderstand allerdings gefühlt etwas höher als bei anderen Reifen der Mitbewerber oder beim Ardent am Hinterrad. Für mich stellt das kein Problem dar, da mir der Rollwiderstand am Vorderrad nicht ganz so wichtig ist, sondern ich dort mehr Wert auf den Seitenhalt, Grip und die Kurvenstabilität lege. In diesen Disziplinen hat mich der Reifen voll überzeugt und er braucht sich keineswegs hinter seinem Vorgänger an meinem Rad, dem Magic Mary, zu verstecken. Bezüglich der Haltbarkeit sieht der Reifen sehr gut aus: nach 3 Monaten Einsatz mit im Schnitt 2 Touren pro Woche lassen sich noch keine nennenswerten Verschleißerscheinungen feststellen.
Maxxis Shorty
Maxxis Ardent
Bei der Entscheidung für den Ardent am Hinterrad war mir der Grip nicht ganz so wichtig, da es mir am Hinterrad mehr auf den Rollwiderstand ankommt und ich dort auch gerne mit weniger profilierten Reifen unterwegs bin. Der Ardent spielt seine Stärken, durch die eng zusammenstehenden Mittelstollen, ganz klar auf trockenen Untergründen aus, auf denen er gut beschleunigt und rollt. Aber auch bei Nässe oder schlammigen Böden fühlt sich die Fahrt nicht wie auf rohen Eiern an. Natürlich dreht er in den Fällen bauartbedingt schon mal durch oder driftet in Kurven zur Seite, aber das passiert immer sehr kontrolliert und lässt sich durch die ausgeprägteren Seitenstollen gut auffangen. Aufgrund der eng stehenden Mittelstollen ist die Selbstreinigung des Ardent nicht ganz so überzeugend wie beim Shorty. Meiner Meinung nach ist der Ardent für den Sommer ein super Reifen, bei dem das Verhältnis von Rollwiderstand zu Grip sehr ausgewogen ist. In den feuchteren Jahreszeiten würde ich persönlich aber doch zu einem profilierteren Reifen greifen, um damit auch im Grenzbereich mehr Kontrolle über das Heck zu behalten.
Shorty und Ardent auf einem Wurzelteppich
Shorty und Ardent wie auf Schienen
Fazit
Für mich haben sich beide Reifen absolut bewährt. Ich sehe den Shorty als sehr guten Alltags-Vorderreifen, der auch gerne mal einen Besuch im Bikepark mitmacht und nur sehr schwer aus der Ruhe zu bringen ist. Der Ardent ist für meinen Geschmack ebenfalls ein guter Allrounder, der durch sehr guten Vortrieb und ein gutmütiges Verhalten bei Trockenheit glänzen kann. Bei feuchten Verhältnissen findet er allerdings seinen Meister und wird daher im Herbst/Winter, wenn es dauerhaft nass ist, von mir ausgetauscht werden. Beide Reifen haben sich im Tubelessbetrieb bewährt und sitzen sehr dicht auf der Felge, sodass es bisher nicht zum berüchtigten Burping gekommen ist und sie relativ wenig nachgepumpt werden mussten. Zusammen waren die beiden Reifen diesen Sommer gute Begleiter auf meinem Liteville 601.