Im Test: Pirelli P ZERO™ Velo
Nach mehr als 2 Jahrzehnten meldet sich die italienische Traditionsschmiede Pirelli mit 3 Rennradreifen zurück. Ich habe sie getestet!
Was erwarte ich grundsätzlich von einem Reifen mit dem ich bei jedem Wetter und sowohl im Training als auch bei Rennen unterwegs sein möchte? Neben exzellenten Rolleigenschaften ist ein gewisser Pannenschutz unabdingbar. Darüber hinaus muss der Reifen ordentlichen Grip liefern um auch bei hohem Tempo im Feld keine bösen Überraschungen zu bereiten. Nach mehreren 10.000 Kilometern auf dem Testsieger der letzten Jahre von Continental war ich gespannt darauf endlich mal wieder was Neues zu montieren.
Pirelli P ZERO™ Velo
Einsatzbereich | Road |
---|---|
Ausführung | Faltreifen |
Tubelesssystem | ohne |
Gummimischung | SmartNET Silica® |
Karkasse | 127 tpi |
Seitenwand | Nylon Casing |
Pannenschutz | Aramid Belt |
Gewicht | 210 g (25 mm) |
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Der ultimative Test in der grünen Hölle.
Praxistest bei Rad am Ring
Die Rahmenbedingungen waren jetzt nicht unbedingt so wie ich mir das eigentlich vorstelle. Gerade mal eine knappe Stunde vor dem Start zum diesjährigen 24 Stunden Rennen am Nürburgring bei Rad am Ring habe ich den Reifen montiert. Also kein einrollen, sofort volle Attacke. Die Reifen waren nagelneu als ich mich mit knapp 2000 anderen Startern in die erste wilde Runde gestürzt habe.
Mit ordentlich Adrenalin bin ich von Beginn an zügig im Feld mitgerollt. Und der unbekannte Reifen? Im allerbesten Sinne unauffällig. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl für das Gripniveau. Egal wie schnell die Passage auch war, der noch unbekannte Reifen ließ mich nicht nervös werden. Im Gegenteil, ich hatte durchweg ein super Gefühl für das, was da unten an der Kontaktfläche zwischen Gummi und Asphalt passiert.
Der positive Eindruck der ersten Runde wurde auch auf den weiteren gut 150 Rennkilometern, die ich im Rahmen des Rennens noch abgespult habe, bestätigt. Der Reifen rollt richtig gut und bietet mit 25 mm Breite ein schön komfortables Fahrgefühl. Auch in den Highspeed-Passagen der Nürburgring Nordschleife hatte ich nicht einen kritischen Moment. Der Reifen hat jedes Manöver und jede zügig attackierte Kurve problemlos mitgemacht.
Mitrollen im Feld.
Alltagstauglichkeit des P Zero
So weit also die Erfahrungen auf der Rennstrecke mit perfektem Asphalt und schön weitläufigen Kurven. Wie aber schlägt sich der Reifen unter „normalen“ Bedingungen auf den üblichen Trainingsrunden? Auch hier sind die Pirelli P ZERO™ Velo als absolut sorglos zu empfehlen. Der Eindruck des hohen Gripniveaus wurde auch im normalen Straßenverkehr bestätigt. Zudem bin ich mit dem Reifen in einen kräftigen Sommer-Regenschauer geraten. Auch unter feuchten und richtig nassen Bedingungen bietet der Reifen ein tadelloses Handling. Ich fühlte mich speziell bei schlechten Bedingungen mit dem Reifen besser beraten als mit vielen anderen Reifen, die ich bisher gefahren bin. Noch besser wird hier sicherlich der Pirelli P ZERO™ 4S abschneiden. Das 4S steht für 4 Season und ist mit tieferem Profil und einer noch mal weicheren Gummimischung sowie erhöhtem Pannenschutz für die wirklich unangenehmen Wetterverhältnisse gedacht.
Für die letzten Zehntelsekunden im Kampf gegen die Uhr beim Zeitfahren haben die Italiener außerdem noch den P ZERO™ TT im Programm. Dieser Reifen wird aus Gründen der Aerodynamik lediglich in 23 mm produziert und bietet einen noch mal verbesserten Rollwiderstand, was allerdings zu Lasten des Pannenschutzes und der Laufleistung geht.
Pirelli P ZERO™ Velo in Action auf dem Nürburg Ring.
Mein Fazit
Der P ZERO™ Velo ist ein rundum gelungener Reifen. Er bietet alles, was man von einem modernen Rennradreifen erwartet, und zeigt sich selbst unter hoher Beanspruchung absolut sicher. Ich bin im Langzeit-Test auf die Laufleistung gespannt. Mein subjektiver Eindruck ist nämlich, dass es sich im Vergleich zu anderen Reifen um eine recht weiche Gummimischung handelt. Sollte die Laufleistung aber in etwa auf dem Niveau der Wettbewerber liegen, dann habe ich definitiv meinen neuen Lieblingsreifen gefunden!
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