Im Test: Rollentrainer Tacx Satori Smart
Es ist Ende September und viel zu schönes Wetter, als Benny zu mir komm und mir die Tacx Satori Smart vorbeibringt. Das Wetter ist eigentlich zu gut, um im Wohnzimmer...
Es ist Ende September und viel zu schönes Wetter, als Benni zu mir kommt und mir die Tacx Satori Smart vorbeibringt. Bei dem Wetter Rollentrainer zu testen wird bestimmt in sintflutartigen Sturzbächen aus Schweiß enden
Der Klassiker Satori
Die Satori ist eine der bekanntesten Rollen vom niederländischen Spezialisten Tacx und jedem, der schon einmal vor einem Zeitfahren die Profis beim Warmmachen beobachtet hat, ist die Satori mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mal aufgefallen. Ein entscheidener Grund dafür ist das geringe Packmaß der Rolle.
Mit eingeklappten Füssen lässt sich der Trainer platzsparend in jeder kleinen Nische verstauen und bietet dennoch genug Leistung und Widerstand um Toni Martin und Co vor einem Zeitfahren auf Betriebstemperatur zu bringen. Das andere Hauptargument für die Satori ist der Preis. Für knapp 200 Euro bekommt man eine Rolle, die man schon mit seinem Tablet oder Smartphone verbinden kann.
geringes Packmaß - geringer Preis
Der Aufbau
Aber nun zu meinem Test. Die Rolle ist auf geraden Flächen super schnell aufgebaut und das Hinterrad durch den einfachen Verschlussmechanismus sicher eingespannt. Einzig eine Niveauregulierung sucht man vergeblich an der Rolle, aber das ist in den meisten Garagen, Wohnzimmern oder anderen Folterkammern sowieso kein Problem. Den Hinterreifen noch kurz an die Widerstandseinheit pressen und den Regler am Lenker montieren, dann kann es eigentlich losgehen. Der Regler ist an Lenkern mit einem Durchmesser von 31,8mm montierbar, aber wenn noch eine Schicht Lenkerband und die Züge dazukommen, gerät die Klemmung leider schon an ihre Grenzen.
Verbindung mit Tablet oder Smartphone
Um den Trainer mit meinem Tablet zu verbinden, habe ich einmal auf über 40 km/h beschleunigt und dann rollen lassen. Damit habe ich dem Trainer den Impuls gegeben sich automatisch über Bluetooth oder ANT+ mit der Tacx App oder dem geeigneten Trainer zu verbinden. Ist die Verbindung geglückt, liefert der Satori Leistungsdaten an das jeweilige Gerät. Einen günstigerer Leistungsmesser ist mir momentan nicht bekannt!
Das Training
perfekte Vorbereitung ist wichtig
Schnell noch eine Bib-Short und ein Trikot angezogen, rein in die Radschuhe und dann rauf auf die Rolle! Zum Einfahren den Hebel erst einmal auf Stufe 2 von 10 und locker an der Kurbel drehen. Die Geräuschentwicklung bei geschätzten 150 Watt ist in meinem kleinen Wohnzimmer noch erträglich, aber schon lauter als mein Fernseher auf Zimmerlautstärke. Aus Angst, meine neuen Nachbarn an diesem Abend zu verschrecken, schalte ich lieber mal den Widerstand auf Stufe 7 und schalte auf das kleine Kettenblatt und ein größeres Ritzel. Mit deutlich geringerem Tempo, aber gleicher Leistung, geht das Warm-up weiter. Die Lautstärke des Trainers habe ich so erst einmal in den Griff bekommen und auch die Vibrationen, die durch den Trainer entstehen, halten sich in Grenzen.
Nach 10 Minuten
Nach 10 Minuten hat sich ein kontinuierlicher Schweißtropfen-Wasserfall gebildet, der auf Vorbau und Oberrohr niedergeht. Zum Glück habe ich da liebevoll ein Handtuch platziert… Nach 15 Minuten bekomme ich zum ersten Mal das Gefühl, das wahrscheinlich jeder von der Rolle kennt. Der Hintern möchte gerne mal entlastet werden oder zumindest in eine andere Position gebracht werden. Also Wiegetritt! Ich versuche dabei möglichst zentral über meinem Bike zu bleiben, und auch wenn mir das nicht so ganz gelingt, bleibt die Rolle sicher stehen. Den Trainer bekommt man nicht umgeschmissen!
Nach 20 Minuten
Nach mittlerweile 20 Minuten gehen mir die Ausreden aus, zu testen, wo denn die maximale Power des Trainers liegt. Also Hebel auf 10 und Kette rechts! Tacx gibt die maximale Bremsleistung mit 950 Watt an und das ist für die Profis anscheinend und für mich definitiv genug! Ich trample mit aller Kraft auf den Trainer ein und komme auf eine akzeptable Trittfrequenz, aber dabei steigt die Geräuschentwicklung dramatisch an. Zu dem Grundgeräusch der Rolle, das sich leicht verändert und deutlich lauter wird, kommen noch Vibrationen hinzu, die in meiner kleinen Wohnung gefühlt jeden Seismographen sprengen würden.
Die nötige Unterhaltung darf nicht fehlen
Schlussphase
Um es mir in meiner neuen Wohnung nicht nach wenigen Monaten komplett mit meinen Nachbarn zu verscherzen, fahre ich nur noch zwei Intervalle, um dann nach einem lockeren Cool-down meine Folterkammer wieder in mein Wohnzimmer zu verwandeln. Wo die Energie meines Tests hinverschwunden ist, kann man ein wenig riechen und sicher feststellen, wenn man sich der Widerstandseinheit des Trainers nähert. Die magnetische Widerstandseinheit ist brutal heiß und sollte erst mal stehen gelassen werden. Erst unter die Dusche und dann die Rolle verstauen!
Fazit
Die Tacx Satori Smart ist eine solide Rolle mit geringem Packmaß und einem Widerstand, der für jedes Intervalltraining ausreicht, zu einem richtig guten Preis! Allerdings entsteht bei hohen Leistungen eine Geräusch- und Vibrationskulisse, die so manchen Nachbarn in einem Mehrparteienhaus stören kann. Wer mit geräuschempfindlichen Nachbarn kein Problem hat, der bekommt mit der Satori Smart eine Rolle, mit der er viel Spaß haben kann, sofern das auf einer Rolle möglich ist ;-).