tune Re4mer
tune Re4mer

Im Test: Sattel tune Re4mer

79 g Carbon und ein Streifen aus Alcantara-Leder sind die Eckdaten zum Sattel von Tune. Ob er bequem ist, galt es rauszufinden.

Obwohl ich kein Leichtbaufetischist bin, fand ich Carbon-Sättel schon immer faszinierend. Zwar sind sie schön anzusehen, aber  dennoch konnte ich mir nie vorstellen, dass ein solcher Sattel schmerzfrei zu fahren ist. Doch als mein Kollege Benny aus dem Marketing mich fragte, ob ich mal einen Carbon-Sattel testen möchte, nutzte ich die Gelegenheit sofort, in der Hoffnung, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

tune Re4mer

tune Re4mer

tune Re4mer Alcantara

Alcantara Streifen

Erster Eindruck: Haptik und Optik

Ich hatte schon viele Sättel in der Hand und unterm Hintern, aber als ich den tune Sattel zum Testen bekommen habe, blieb mir vor Staunen der Mund offen stehen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Sattel auch nur annähernd so leicht sein könnte, weshalb ich ihn auch direkt in unserer Werkstatt gewogen habe. Nur sagenhafte 79 Gramm wiegt das Carbon-Leichtgewicht. Doch nicht nur das Gewicht überzeugte mich. Der Sattel bietet zudem eine extrem schöne Optik. Der Streifen aus Alcantara-Leder fügt sich ohne spürbare Erhöhung in den Sattel ein und die sichtbaren Carbon-Fasern glänzen wie schwarzes Gold, was ihn auf jeden Fall zu einem Eye-Catcher macht. Mit knapp 130 mm Breite und einer sehr gewölbten Oberfläche wirkt der tune Re4mer schmal und elegant.  

tune Re4mer Montage

Die Montage des Sattels

Der Einbau verlief denkbar reibungslos. Zunächst habe ich den Sattel mit einer Syntace P6 Sattelstütze verbaut. Diese habe ich jedoch nach kurzer Zeit gegen eine Reverb getauscht. Bei beiden Sattelstützen musste ich lediglich das Drehmoment des Sattelstützenherstellers beachten. Ich habe den Re4mer-Sattel mit nur 4 NM angezogen und konnte weder ein Knacken noch ein Verrutschen feststellen.

Praxistest

Das erste Aufsitzen auf dem hart aussehenden Re4mer überrascht. Denn das Material ist keineswegs starr, sondern ist nachgiebig im Bereich der Sitzknochen und bietet zudem auch noch Flex bei kleinen Schlägen. Meine erste richtige Fahrt nach der Montage sollte jedoch gleich ein extremer Test werden. Mein Ziel war es, in 2 Tagen knapp 400 km auf meinem Liteville 301 von Aachen nach Bremen zurückzulegen. Die Kombination aus neuem Sattel und einer Satteldecke aus Carbon machte mir, trotz der Nachgiebigkeit, Sorgen, so dass ich mich dazu entschied meinen alten Sattel im Rucksack mitzunehmen. Auf den ersten Kilometern stellte ich fest, dass der tune Sattel auch ohne Sitzpolster ausreichend Sitzkomfort bieten kann, hoffte jedoch, dass sich dies auch an den folgenden 2 Tagen nicht ändern würde. Im weiteren Verlauf der Fahrt fiel mir auf, dass das Fahrergewicht durch die Wölbung und den Flex des Sattels angenehm verteilt wird.

tune Re4mer sticht heraus

tune Re4mer sticht heraus

Die herabgezogenen Kanten des schmalen Re4mer bieten viel Beinfreiheit und stören nicht beim Pedalieren. Zudem verhindert der Alcantara-Streifen ein Rutschen auf dem Sattel, obwohl das Carbon sehr glatt ist. Nach insgesamt über 20 Stunden Fahrtzeit erreichte ich Bremen, ohne den Sattel tauschen zu müssen. Insgesamt konnte ich nach dieser Tour sagen, dass der tune Sattel zwar zu Beginn der Fahrt nicht der bequemste Sattel war, auf dem ich je gesessen hatte, er jedoch auch nicht unbequem wurde während der langen Strecke. Die Sitze im Fahrradabteil der Deutschen Bahn waren auf dem Rückweg nach Aachen unbequemer als mein neuer Sattel. Seit dieser ersten langen Tour haben der Sattel und ich zusammen mehr als 860 km und 3600 hm auf der Straße und im Gelände hinter uns gebracht. Der anfängliche Eindruck hat sich seitdem nicht verändert und ich bin nach wie vor von dem Sattel begeistert.

tune Re4mer unfassbar leicht

Unfassbar leicht

Fazit

Der tune Re4mer Sattel ist ein unfassbar leichter Sattel, der trotz seiner Carbon-Oberfläche auch auf langen Touren nicht unbequem wird. Er sieht extrem hochwertig aus und veredelt jedes Bike, ob Rennrad oder MTB. Dieser Sattel wird mich auf jeden Fall auch weiterhin begleiten.