Im Test: Schwalbe Nobby Nic 2015
Da ist er endlich, der neue Nobby Nic 2015 von Schwalbe. Allseits bekannt seit Jahren, hat sich das Profildesign und damit die Auslegung des Reifens für 2015 stark geändert.
War der Nobby Nic bislang eher an Cross Country- und leichten All Mountain-Bikes präsent, so hat sich der Einsatzbereich laut Schwalbe nun stärker Richtung All Mountain und Enduro erweitert.
Leicht und schnell montiert
Ich fahre auf meinem 160mm Liteville 301 noch ganz traditionell 26"-Räder, so kam der Nobby Nic in 26x2.35" als Snakeskin mit PaceStar-Gummimischung zum Einsatz. Die weichere TrailStar-Version, für das Vorderrad, war zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht verfügbar.
Ein kurzer Blick auf die Waage: 660 Gramm pro Reifen (angegeben: 645), also voll im grünen Bereich. So konnte ich gegenüber meiner Standardbereifung nochmal insgesamt knapp 200 Gramm wegschnitzen, womit sich das Gesamtgewicht des Bikes bei 13.3kg eingependelt hat. Der Reifen war leicht montiert, nicht störrisch beim Draufziehen und schon ging es los. So soll es sein.
Also nix wie rauf auf den Bock: Bei Minusgraden, einer Mischung aus Schnee, Matsch und trockenen Trail-Abschnitten durften die Reifen nun auf unseren Aachener Hometrails zeigen, was sie können. Bergauf und auf der Straße machte sich sofort der geringe Rollwiderstand angenehm bemerkbar, eine gute Sache, wenn alles auch hochgestrampelt wird. Auf losen Böden bergauf hatte ich nie das Gefühl, an Grip zu verlieren, die Stollen krallten sich ordentlich in den Untergrund.
Schwalbe Nobby Nic im Test
Fahreigenschaften des Nobby Nics 2015
Bergab wurde es jetzt aber erst richtig interessant: Unsere Trails kenne ich gut und weiß, wo ein Reifen gern mal ausbricht und ich schnell die Kontrolle verlieren kann. Also mit Schmackes in die Kurven: kein Problem. Auch in rutschigen, mit Wurzeln durchsetzten Kurven verliert der Reifen erst spät seinen Halt, und wenn, dann sehr kontrolliert. In eine brenzlige Situation bin ich dadurch nie gekommen. Durch die stärker ausgeprägten Seitenstollen kann man sich gegenüber dem alten Nobby Nic konsequenter in den Kurven reinlegen, ohne sich auf die Hüfte zu setzen ;-). Die Bremstraktion ist ebenfalls auf einem guten Level. Mich hat es schon ein wenig gewundert, da ich "lediglich" die härtere PaceStar-Gummimischung montiert hatte. Die Traktion und die ohnehin schon gute Dämpfung des Reifens sollten mit der TrailStar-Variante dann noch einmal besser werden.
Schwalbe Nobby Nic im Test
Schwalbe Nobby Nic im Test
Luftdruck
Ich habe die Nobbies vorne und hinten klassisch mit Schlauch montiert, Luftdruck vorne 1,7, hinten 1,8 Bar, bei 80kg Fahrergewicht. Mehr braucht es da an Druck nicht. Testweise bin ich dann auf ca. 1,5-1,6 Bar runtergegangen, doch war mir die Seitenführung bei stärkeren Kompressionen etwas zu schwammig. Auf meinen relativ schmalen, leichten Crossmax Enduro-Rädern von Mavic aber auch kein Wunder, denke ich. Mit richtig breiten Felgen lässt sich der Druck nach unten sicherlich noch anpassen.
Der bleibt drauf, bis er runter ist. Und dann nochmal von vorn.
Fazit
Mit dem 2015er Nobby Nic ist Schwalbe ein großer Wurf gelungen, vereint er doch gute Laufeigenschaften mit gutmütigem, leicht kontrollierbarem Fahrverhalten und geringem Gewicht. Im alpinen, schroffen Enduro-Einsatz wird der Reifen schon an seine Grenzen kommen, daher werde ich Rennen à la Megavalanche doch eher weiterhin mit Downhillreifen bestreiten. Für alles andere, von der XC-Runde bis hin zum Enduro-Rennen in gemäßigtem Terrain ist der neue Nobby Nic aber für mich die erste Wahl! Der bleibt drauf, bis er runter ist. Und dann nochmal von vorn.
Happy Trails euch allen!
Gruß Rainer