Scott Gambler 710 Modell 2015, Downhillbike, Gravity, Fahrrad
Scott Gambler 710 Modell 2015, Downhillbike, Gravity, Fahrrad

Im Test: Scott Gambler 710 Modell 2015

In der Luft liegt das Rad sehr ruhig und springt förmlich von alleine. Durch seine Laufruhe gibt das Gambler vertrauen und man möchte noch schneller fahren, dabei ist es...

Das Scott Gambler fährt sich sehr gut. Die Schwäche des Rades liegt eher in sehr engen und langsamen Streckenabschnitten. Das Rad braucht eine Grundgeschwindigkeit, um astrein zu funktionieren.  Es gibt dir sehr viel Sicherheit auf rumpligen Streckenabschnitten und Highspeed-Passagen. Dort schreit das Rad förmlich nach mehr Geschwindigkeit. Dabei liegt es sehr gut auf dem Track und springt förmlich von alleine.

Scott Gambler 710 Modell 2015, Downhillbike, Gravity, Fahrrad
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Das Scott Gambler 710

Das Scott Gambler 710 erkennt ihr direkt an der knallorange/-roten Farbe. Offiziell ist es red-black, aber eher ein leuchtendes Red. Das Gambler Komplettbike gibt es in drei Versionen - 710, 720, 730 -, wobei das 710 die Topvariante ist. Das Gambler in „M“ kommt mit 27,5“ und einem Federweg von 203mm daher. Der Lenkwinkel liegt zwischen 63,0° und 63,7°. Der Radstand bewegt sich zwischen 1205,8mm und 1202,5mm und hängt davon ab, ob das Bike mit hohem oder tiefem Tretlager gefahren wird (LOW BB Setting und High BB Setting). Neben der Position des Tretlagers kann am Gambler die Position der Hinterradachse und somit die Länge der Kettenstrebe variiert werden. Auch liegen im Lieferumfang zwei obere und untere Lagerschalen bei, mit diesen kann der Lenkwinkel um weitere +/-1° bzw +/-2° variiert werden. Serienmäßig wird das Scott Gambler 710 mit folgenden Anbauteilen ausgeliefert:

Serienmäßig am Gambler 710 verbaut

Anbauteil Hersteller / Ausführung
Gabel Fox 40 RC2 FIT Factory 27,5
Vorbau Syncros DH1.5
Lenker Syncros DH1.5
Griffe Syncros Pro DH Dual Lockon Griffe
Dämpfer Fox DHX RC4 Coil
Steuersatz Syncros DH / semi integriert / +-1° oder +-2° /
Sattelstütze Syncros FL1.5
Sattel Syncros DH2.0
Kurbel Shimano Saint FC-M825 / 165 mm
Kettenführung E.thirteen LG 1ISCG05
Bremse Shimano Zee BR-M640 VR=203 mm, HR=203 mm
Schaltung Shimano Zee 10fach
Laufräder Naben: DT Swiss 370 / 350, Felge: DT Swiss FR570
Reifen Schwalbe Downhill Evolution Line / Magic Mary / 27,5x2,35"

Die wichtigsten Geometrieeckdaten zum Gambler in "M"

Geometriedaten
Lenkwinkel 63,0°
Oberrohrlänge 595,40 mmm
Tretlager Offset -13,00 mm
Tretlagerhöhe 343,00 mm
Radstand 1205,80 mm
Kettenstrebenlänge 425,00 mm
Reach 415,00 mm

Zum Aufbau

Der Aufbau des Rades ging sehr einfach und schnell. Das Rad war als „Out of the box“-Bike „ready to race!”. In die Fox 40 habe ich 120psi gepumpt und in den Dämpfer 180psi. Die Reifen fahre ich mit vorne 1,7bar und hinten mit 1,9bar. Später habe ich das Bike noch einmal komplett zerlegt, alle Lager neu gefettet und die restlichen Teile geschmiert. Vorsicht ist besser als Nachsicht, da ich mich auf den Rennen 100% auf mein Bike verlassen muss. Die ersten Fahrten und die ersten Rennen habe ich mit der Werksausstattung bestritten. Es war erstaunlich, wie gut alles funktionierte. Ich hatte nicht das Verlangen, etwas zu ändern.

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17,3 kg auf der Waage

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Auspacken macht immer noch am meisten Spaß

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Stolz!

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Knalloranger Synchros Lenker

Beim Lenkwinkel bin ich bei den 0° Lagerschalen geblieben, die bei der Auslieferung verbaut sind. Mit den Ersatzschalen kann der Lenkwinkel noch einmal um 0,7° verändert werden. Mit 63,0° ist mir der Lenkwinkel bereits flach genug und gibt mir so genug Wendigkeit für die deutschen Downhillstrecken. Hier ist Kompromissbereitschaft gefragt. Steiler Lenkwinkel für die Wendigkeit, flacher Lenkwinkel für die Laufruhe. Für mich habe ich mit dem 0° Steuersatz die perfekte Lösung gefunden und bin damit auch sehr zufrieden. 

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Steuersatz

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Shimano Saint Kurbel

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Fox 40

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Dämpfer Umlenkung

Bei der verstellbaren Kettenstrebe bin ich die kurze und die lange Strebenoption gefahren. Ich finde die kurze Strebenoption deutlich besser. Das Bike wird viel wendiger. Jedoch ist dadurch die „Schluckfreudigkeit“ des Hinterbaus nicht so extrem wie in der langen Version. Die Tretlagerhöhe fahre ich oben, also viel Bodenfreiheit und wenig Offset. Das Bike besitzt so mehr Platz zum Boden und es fährt sich für meine Vorlieben absolut perfekt.

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Ansetzen zum Drift

Erste Anpassungen

Kurz vor dem Dirtmasters Festival probierte ich einen Rock Shox Vivid R2C in dem Scott Gambler aus. Dieser harmonierte recht gut mit dem Hinterbau, war jedoch zu Beginn des Federweges nicht so sensibel wie der RC4. Auf tretlastigen Strecken wird dieser vermeintliche Nachteil aber zum Vorteil. Für tretlastige Trails ist das Gambler nicht ausgelegt, das Bike ist ganz klar im Gravitybereich zu Hause. Man merkt ganz klar, dass es sich auf schnellen, steilen und rumpligen Strecken wohlfühlt. Es ist eben ein World Cup Bike und diesen Charakter vermittelt dieses Rad auch. Es ist dafür gemacht Bestzeiten einzufahren.

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Scruben in Willingen

Für das Rennen in Morgins (CH) montierte ich einen kürzeren Vorbau (Spank 30mm) und den Spank Vibro Core Lenker. Der kürzere Vorbau hat mir mehr Druck auf dem Vorderrad ermöglicht. Den Vibro Core habe ich ausgewählt, um mehr Kontrolle zu bekommen, da der Vibro Core Lenker mit einem Schaum gefüllt ist, der Schwingungen absorbiert.  Der Lenker hielt, was er versprach! Er schwang mit den Bremswellen mit. Anfangs war es sehr ungewöhnlich, da es sich anfühlte, als ob der Lenker wegknicken würde. Nach zwei bis drei Abfahrten hat man sich aber daran gewöhnt und dann ist es erstaunlich gut. Das schreckliche Fingerbrennen und Unterarmstechen blieb aus. Somit konnte ich mich besser auf die Strecke konzentrieren, so fand ich auch die richtigen Bremspunkte recht schnell.

Hier in Morgins konnte das Gambler seine Stärken voll ausspielen. Der Hinterbau spricht sehr gut an, ob bei großen Gaps, schnellen, ruppigen Stein- und Wurzelfeldern oder auch in Kurven. Das Bike schlägt nicht durch, bietet immer genug Reserven. Der RC4 Dämpfer arbeitet sehr gut mit dem Hinterbau zusammen.

Fazit

Top Bike!!!