Im Test: Scott Genius 700 Tuned Plus 2016
Mein Urteil fällt durchweg positiv aus und ich kann nur jedem Typ Mountainbiker empfehlen B+ einfach zu testen.
„In Kombination mit Plus Sized-Rädern ist dieses ohnehin schon fast unschlagbare Bike in puncto Grip, Komfort und vor allem Spaß kaum noch zu übertreffen. Felsen, Wurzeln und Bodenwellen lassen es zur Höchstform auflaufen.“ (Marketingaussage Scott)
Anbauteile
Reifen | Schwalbe Nobby Nic EVO / 27,5x2,8 / Tubeless Easy / TrailStar vorne / PaceStar hinten |
Felgen | Syncros TR 1,5 (40 mm) |
Gabel | Fox 36 CTD Kashima (TwinLock) |
Dämpfer | Fox Nude CTD (TwinLock) |
Schaltung | SRAM XO1 1x11-fach |
Bremse | Shimano XTR Trail |
Sattelstütze | RS Reverb |
Lenker | Syncros AM1.0 Carbon / Rise: 10 mm / Breite 760 mm |
Federweg vo/hi | 160 mm |
Vorderradnabe | Syncros TR1.5 PLUS CL / 15x110 mm Boost |
Hinterradnabe | Syncros TR1.0 PLUS CL / 12x148 mm Boost |
Tretlager
Geometrie
Lenkwinkel | 65,8° |
Sitzwinkel | 74,0° |
Kettenstrebe | 448 mm |
Reach | 394 mm |
Sattelstrebe
Bike Setup
Fahrergewicht | 78 kg |
Gewicht Bike ohne Pedale | 12,78 kg |
Reifenluftdruck | vo: 1,1 bar / hi:1,2 bar |
Dämpfer | 170 psi |
Gabel | 70 psi |
Druckstufe | Durch CTD und TwinLock Technologie vorgegeben |
Genius LT Plus
Auf der TrailTrophy hatte ich die Gelegenheit, das neue Scott Genius 700 Tuned Plus 2016 unter Rennbedingungen im alpinen Gelände drei Tage zu testen. Mein Urteil fällt durchweg positiv aus und ich kann nur jedem Typ Mountainbiker empfehlen, B+ einfach auszutesten. Das Bike wiegt ohne Pedale 12,86 kg und geht bergauf wie bergab einfach nur nach vorne.
Unterwegs auf der Trail Trophy
Die strikte Linienwahl bergab ist plötzlich fast zu vernachlässigen, da die montierten 2,8“ breiten Nobby Nic einen sehr guten Fahrkomfort bieten und die Angst vor Durchschlägen einfach in den Hintergrund rückt. Dabei spielt der Luftdruck eine entscheidende Rolle. Die erste Testfahrt habe ich im Bikepark Lenzerheide gemacht. Die Strecke war sehr flowig geshaped mit vielen „glatten“ Anliegern. Begonnen hatte ich vorne und hinten mit 1,4 bar bei 78 kg Fahrergewicht.
Schräglage mit Plus Reifen
Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich ernste Zweifel an B+ hatte, und mit den hohen Luftdrücken wurden meine Zweifel auch bestätigt. Dann bin ich vorne auf 1,1 bar gegangen und hinten auf 1,2 bar und meine Meinung änderte sich spontan. Der Fahrkomfort und auch der Grip waren plötzlich auf einem sehr guten Level.
Die Plus Reifen
Ein Manko, das aber eher an B+ als am Bike liegt, ist das Kurvenverhalten auf losem Untergrund. Hier schwimmt der Reifen auf, da die Oberfläche zu groß ist, um sich durch den Schotter zu arbeiten. Als Fahrer habe ich es nicht geschafft den nötigen Druck aufzubringen und das Bike in die Kurve zu drücken. Wenn du dich an den Umstand gewöhnt hast, passt es, ist aber eine Umstellung, denn wie auf Schienen ist anders.
Was hat Scott am Genius 700 LT Tuned 27,5 B+ im Vergleich zum Genius LT Tuned 27,5 geändert?
Aluminium Hinterbau
Das Scott Genius 700 LT Tuned 27,5 B+ 2016 kommt jetzt auf einem Alu-Hinterbau statt Carbon. Der Hauptrahmen wird weiterhin in HMX Carbon gefertigt.
Boost Laufräder
Durch die 2,8“ breiten B+ Reifen findet sich an Vorderrad und Hinterrad der Boost Standard wieder. Hierdurch wird der Speichenflansch an der Nabe weiter nach außen versetzt, wodurch die Laufräder steifer werden und sich das Handling des gesamten Bikes deutlich verbessert. Die Einbaubreite der Nabe wächst somit auf 110 mm am Vorderrad und auf 148 mm am Hinterrad.
Fox Nude Technologie
Das Fahrwerk des Genius kommt von Fox. Neben der 36er mit 160 mm setzt Scott am Hinterbau auf die bewährte Fox-Nude Technologie, die eigens für Scott entwickelt und überarbeitet wurde.
Lockout Funktion
Die markanteste und spürbarste Änderung gegenüber dem 2015er Genius liegt meiner Meinung nach im Dämpfer. Hier war das Manko der letzten Jahre, dass die Dämpfungseigenschaften bei langen Abfahrten und hohen Betriebstemperaturen sehr stark nachgelassen haben und sich das Genius wie ein Hardtail fahren ließ. Daneben war der Lockout am Dämpfer kein wirklicher Lockout. Die Einstellungen des CTD werden komfortabel weiter mit Hilfe des TwinLoc Hebels eingestellt. Dieser ist ab den 2016er Modellen unter dem Lenker angesiedelt. Dies sieht deutlich schöner aus und wirkt schlichter.
Der Lockout lockt den Hinterbau bockhart und der Dämpfer arbeitet, wie ein Dämpfer arbeiten muss. Kein Verhärten mehr und ein konstant gutes Ansprechverhalten in allen Situationen. Die Gabel wurde um eine Low Speed-Einstelloption erweitert. Somit kann auch hier das Wegtauchen in Anliegern und bei Absprüngen nach den persönlichen Referenzen feinjustiert und der Fahrweise angepasst werden.
Trail Trophy beendet
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, das Genius 700 LT Tuned in B+ ist ein grandioses Bike und macht wirklich Spaß. Wie bereits geschrieben ist das Aufschwimmen der großen Reifen ein Nachteil. Vielleicht ändert sich das Kurvenverhalten noch, wenn die Reifenhersteller ihre Erfahrungen gemacht haben und entsprechende Produkte auf den Markt bringen. Es bleibt spannend zu beobachten, wo die Reise hingeht.