Im Test: SRAM Guide RSC

Der Lieferumfang ermöglicht die direkte Montage der Bremse und auch alle nötigen Kleinteile, wie Olive und Stützhülse für das Kürzen der Leitung sind im Set enthalten.  Darüber hinaus verfügen die geteilten Griffschellen über die Option der Matchmaker Befestigung, mit der ein Sram Trigger oder die Reverb Fernbedienung mit dem Bremsgriff gekoppelt werden kann. Ein besonderes Highlight ist der in dem Belagspreizer integrierte Flaschenöffner. ;-)

Nach dem Kürzen der Leitungen war es leider nötig die Bremse zu entlüften, da der Druckpunkt zu nah am Lenker war. Das Entlüften der Bremse funktioniert ebenso, wie man es von älteren Avid Bremsen gewohnt ist, mit 2 Spritzen, die man an Bremssattel und Bremsgriff anschließt um so die Bremse entsprechend entlüften zu können. Von der Elixir Serie war häufiger zu hören, dass es nicht so einfach wäre sie vollständig zu entlüften aber bei der Guide kann, aufgrund des neuen Designs des Ausgleichbehälters,  von solchen Schwierigkeiten nicht die Rede sein. Der Entlüftungsvorgang funktioniert einfach und sauber.

Die Guide RSC Bremse verfügt sowohl über eine werkzeuglose Griffweiten- als auch über eine Druckpunkteinstellung. Die Griffweiteneinstellung funktioniert sehr leicht und effektiv, aber leider macht sie einen etwas wackeligen Eindruck, hier wird sich erst mit der Zeit zeigen, ob dies ein Problem ist oder nicht. Veränderungen an der Druckpunktverstellung führen zu deutlichen Verschiebungen des Druckpunkts, so dass die Bremse in der Summe sehr gut an den jeweiligen Fahrer und seine Vorlieben angepasst werden kann.

Das Einbremsen der Bremse dauerte etwas länger als erwartet, aber nachdem die Bremse einmal eingefahren ist, lassen sich die Räder ohne Probleme mit einem Finger blockieren. Schon von Beginn an ließ sich eine gute Dosierbarkeit erahnen, die sich dann auch auf dem Trail bestätigte.

Nach der ersten Ausfahrt mit der Bremse musste ich feststellen, dass die Bremshebel doch ein ganzes Stück länger sind als die meiner alten XT Bremse, so dass die Bremshebel beim festen Ziehen mit dem Zeigefinger an den Mittelfinger gestoßen sind. Dieses Problem war allerdings schnell behoben, indem ich die Position von Brems- und Schalthebel kurzerhand getauscht habe. Theoretisch hätte das schon bei der Montage auffallen müssen, aber manchmal denkt man nicht an solche Kleinigkeiten…

Nach den ersten ausgiebigen Touren mit dieser Bremse auf den Trails im Aachener Umland kann ich sagen, dass die Bremse in diesem Gebiet immer ausreichend Bremskraft bietet und sich sehr gut dosieren lässt. Auch den „Holländertest“ auf der „Himmelsleiter“ hat sie ohne zu murren überstanden. Leider hatte ich bislang noch nicht die Möglichkeit, diese Bremse auf härteren Abfahrten in den Alpen oder im Bikepark zu testen, aber nach den bisherigen Erkenntnissen gehe ich davon aus, dass die Bremse auch dort glänzen kann und nicht aus der Ruhe zu bringen ist.

Apropos Ruhe, da Avid Bremsen in der Vergangenheit ab und zu dazu neigten bei Nässe unangenehm zu quietschen, habe ich besonders auf das Verhalten bei Nässe geachtet. Auch im starken Regen oder nach dem Durchfahren von tiefen Pfützen blieb die Bremse erfreulich leise und ließ sich nur selten einen Ton entlocken. Ob das nun an der neuen Centerline Bremsscheibe oder den Belägen liegt, kann ich natürlich nicht beurteilen. 

Nach einigen Wochen Test der Bremse kann ich als Zwischenfazit sagen, dass ich den Tausch auf die Guide RSC bisher nicht bereue und immer genügend Bremskraft zur Verfügung habe. Als leichte 4-Kolben Bremse ist sie sicherlich eine weitere gute Alternative auf dem Markt.

Im Laufe der Zeit wird der Bericht um die Dauertest Erkenntnisse ergänzt werden.