Klassikaufbau - Surly Karate Monkey Stahlhardtail

Genau dieser Wunsch nach Einfachheit spiegelt sich in meinem neuen Surly wider. Der Rahmen ist ein Surly Karate Monkey, ein Twentyniner, der schon seit Jahren einen der Grundpfeiler im Rahmenprogramm von Surly darstellt. Surly verwendet Rohrsätze aus dem im Fahrradbau üblichen 4130 Stahl, die ein langlebiges und robustes Fahrrad ermöglichen. Die schlanke Optik eines hochwertigen Stahlrahmens ist einfach unverwechselbar.  Vor ein paar Jahren bin ich diesen Rahmen schon mal als Singlespeeder gefahren und ich habe es schon oft bereut, ihn verkauft zu haben.

Jetzt habe ich ihn wieder und seit 2010 hat sich einiges an dem Rahmen getan.

Diese neueste Version des Karate Monkey bietet mit dem MDS ein System zum einfachen Austausch der Ausfallenden. 10 mm Schnellspanner und 142x12 Steckachse sind so mit einem Rahmen möglich, was die Auswahlmöglichkeiten für einen Aufbau maximiert. Weiterhin kommt der Rahmen mit einem Set horizontaler Ausfallenden für den Einsatz als Singlespeed-Bike. 

Mein Aufbau nutzt die sehr schön gemachte mitgelieferte Surly Gabel, welche durch die große Einbauhöhe und die Flexibilität des auch hier eingesetzten Stahls einen gewissen Komfort bietet, aber Unebenheiten des Bodens dennoch sehr direkt überträgt. Eine Federgabel, wie zum Beispiel eine RockShox Reba oder eine Fox 32 kann jederzeit nachgerüstet werden, denn der Rahmen ist auf die Einbauhöhe einer solchen Gabel bis zu 120 mm Federweg ausgelegt.

Die Laufräder sind das Herzstück des Aufbaus. Die pinken Hope Pro II Naben sind eine limitierte Sonderedition und warten schon seit 3 Jahren in der Teilekiste auf ihren Einsatz. Zusammen mit den neuen 35 mm Felgen ARC35 von Easton und silbernen DT Swiss Alpine III Speichen wirken die Laufräder robust und durch die hellen Speichen gleichzeitig filigran. Die Felgen haben ein wunderschönes gebürstetes Oberflächenfinish und auf der 35 mm breiten Felge sitzen die Maxxis Ardent Skinwall Reifen schön breitschultrig und maximieren so den Kurvengrip. Die helle Karkasse der Reifen sieht nicht nur klassisch schön aus, sondern stattet durch ihre hohe Flexibilität den Reifen auch mit wunderbar leichten Abrolleigenschaften aus.

Die Schaltung ist so minimal wie möglich gehalten und an den Einsatzzweck des Rades angepasst. Ein komplettes 1x10 Shimano XT Setup mit 11-36er Kassette verlangt dem Fahrer an steilen Rampen schon einiges ab, passt aber gut zum sportlichen Charakter des Rades. Die geleistete Kraft wird über den starren Rahmen unmittelbar auf den Boden übertragen und direkt in Vortrieb umgewandelt.

Auch die Bremsen sind aus der Shimano XT Gruppe und überzeugen mit sehr guter Ergonomie der Bremsgriffe und einem knackigen Druckpunkt. 

Der Sattel und die Griffe sind ein kleiner Hingucker an dem Bike. Sowohl der SME3 Pro Sattel als auch die GE1 Griffe stammen aus der Ergon laser lemon ltd. Edition und ziehen die Blicke auf sich.

Ein paar weitere Schmankerl sind der CNC-gefräste Vorbau und die Sattelstütze von Thomson. Die Teile aus der Elite Serie haben seit Jahren einen festen Platz ganz oben auf der Liste leichter und funktionell perfektionierter Teile. Zusammen mit dem Renthal Lenker bilden sie ein hochwertiges Finish für das Bike.

Die ersten Ausfahrten zeigen: ein hartes Bike! Ich merke deutlich, dass ich in den letzten Monaten hauptsächlich Fully gefahren bin. Die ersten langen Wurzelteppiche bei hoher Geschwindigkeit fühlen sich an wie ein wilder Rodeo-Ritt. Doch nach ein paar Ausfahrten kommt das Gefühl für die perfekte Linie wieder, das man einfach braucht, wenn man auf dem Hardtail schnell sein will. Nicht umsonst gilt ein Hardtail als ideal für Einsteiger in den MTB-Sport, da man hier wirklich lernt aktiv mit dem Rad umzugehen, die Linie zu lesen und das Körpergewicht geschickt zu nutzen, um Unebenheiten auszubügeln. Ohne Federgabel wird das Ganze nochmal auf die Spitze getrieben. Trotz der Anstrengung habe ich am Ende jedes Trails ein breites Grinsen im Gesicht. Das ist das Mountainbiken, das ich vor 10 Jahren begonnen habe, wild und rumpelig über Stock und Stein.

Mit dem Karate Monkey habe ich jetzt wieder einen Begleiter, um mir dieses Gefühl zuverlässig jederzeit reproduzieren zu können. Ich freue mich auf viele Jahre Spaß, denn dieses Rad wird nun sicherlich nicht mehr verkauft.