Scott Genius LT 700 Tuned im Test

Scott Genius LT 700 Tuned auf einem Cross Country Trail
Amin hat sichtlich Freude am Genius LT Tuned
Amin auf dem Scott Genius LT 700 Tuned
Amin führt das Genius LT 700 Tuned an seine Grenzen
Auf gehts Richtung Trail mit dem Scott Genius LT 700 Tuned
Knallgas durch die Trails: Auf dem Scott Genius LT 700 tuned
Letzte Einstellungen am LT Tuned bevor es auf die Trails geht
Scott Genius LT 700 Tuned
Schwalbe Muddy Mary am Scott Genius LT 700 tuned
Setup prüfe bevor es mit dem LT Tuned auf die Trails geht
Sag am Fox Dämpfer des Genius LT einstellen
Sitzposition einstellen am Genius LT Tuned 700
Cockpit des Scott Genius LT 700 tuned
Scott Logo am LT Tuned
Oberrohr des Genius LT 700 Tuned
Der Fußabdruck des Genius LT Tuned

Ein absolutes Allround-Bike, damit ist wirklich alles möglich!

Das Scott Genius LT 700 Tuned gilt als absolute Allzweckwaffe unter den Fahrrädern. Egal, ob man sich über technische Uphill Passagen bis zur Spitze eines Berges kämpfen möchte, oder lieber im Bikepark ordentlich Gas gibt - das Scott Genius ist für jeden Spaß zu haben. Mit dem ultraleichten HMX-Carbon-Rahmen bringt das Fahrrad gerade mal 12,4 kg auf die Waage und ist damit gewichtstechnisch sehr schonend zu den Waden. Trotzdem bieten die 170mm Federweg ausreichend Reserven, um bei ruppigen Downhill Passagen richtig Gas geben zu können. Mit den hochwertigen Komponenten scheint dasScott Genius LT 700 Tuned also die eierlegende Wollmilchsau zu sein, die man sich gerade im Enduro Bereich so sehnlichst wünscht. Wir wollten es ganz genau wissen und haben unseren Mitarbeiter Amin gebeten, das Fahrrad auf Herz und Nieren zu prüfen.

Dafür muss man wissen, dass Amin unser eingefleischter Downhill Fahrer ist. Er fährt seit Jahren bei etlichen Rennen mit und ist ausschließlich auf seinem DH-Boliden zu sehen. Ausgedehnte Touren, technische Uphills und flowige Singletrails? Fehlanzeige! Amin ist unser Mann für das Grobe und kommt erst bei richtig großen Sprüngen auf seine Kosten. Umso interessanter, dass Amin bei der ersten Ausfahrt mit dem Genius LT Tuned gleich mal an einem Enduro Rennen teilnehmen durfte.

Beim Testen musste das Scott Genius LT Tuned den verschiedensten Anforderungen gerecht werden.

Seitdem sind einige Wochen vergangen und Amin hatte nicht nur die Gelegenheit das Genius auf seinen Hometrails auszutesten, sondern auch in den verschiedenen Bikeparks, die wir mit "Teste die Besten" angesteuert haben. Dabei musste das Scott Genius LT Tuned den verschiedensten Anforderungen gerecht werden. Von eher lockeren Singletrails bis zu größeren Road Gaps blieb dem Enduro nichts erspart, schließlich wollte Amin das Rad auch wirklich an seine Grenzen bringen.

Scott Genius LT 700 Tuned - erster Eindruck, erste Testfahrt

Schon nach der Montage sind einige Eigenschaften des Scott Genius direkt ins Auge gefallen. Bei 170mm Federweg würde man vielleicht eher erwarten, dass sich das Fahrrad wie ein Freerider anfühlt. Im Gegensatz dazu ist das Genius aber ein echtes Leichtgewicht und verspricht mit nicht mal 13kg gut nach vorn zu gehen. Die kurze Kettenstrebe lässt darauf schließen, dass das Fahrrad schön verspielt und wendig ist, damit Amin auch auf engen, kurvigen Trails noch Spaß haben kann. Von diesem ersten Eindruck war Amin mehr als angetan und konnte es kaum erwarten, das Genius richtig auszutesten.

Die erste Ausfahrt konnte einige dieser Eindrücke direkt bestätigen. Das Fahrrad will nach vorn und ist dabei angenehm antriebsneutral. Der Freerider Eindruck wird direkt widerlegt und das Genius LT Tuned kann bergauf locker mit jedem All Mountain mithalten. Dabei hilft einem auch das spezielle Twinloc System, das einem ermöglicht das Fahrwerk vom Lenker aus an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Dafür stehen einem mit dem FOX Fahrwerk drei verschiedene Einstellungen zur Verfügung: Climb, Trail und Descent. Im Climb Modus lassen sich die 170mm Federweg blockieren, damit der Fahrer antriebssneutral jeden Berg hoch kommt. Auf leichten Singletrails können Wurzeln und Steine komfortabel im Trail Modus überwunden werden. Und wenn es dann doch ins ruppige Gelände geht, stehen einem im Descent Modus die vollen 170mm zur Verfügung.

Mit seiner ausgewogenen Geometrie zeigt das Scott Genius, dass es als absoluter Allrounder gedacht ist.

Mit seiner ausgewogenen Geometrie zeigt das Scott Genius, dass es als absoluter Allrounder gedacht ist. Der flache Lenkwinkel (66,3°) und das tiefe Tretlager (346mm) geben einem ausreichend Sicherheit auf steilen Downhill Passagen. Der weite Radstand (1.176,4mm) und die Laufradgröße (27,5") sorgen dazu für die nötige Laufruhe. Das Hinterrad läuft dabei satt am Boden und lässt sich dank kurzer Kettenstrebe (440,0mm) verspielt einsetzen. Der Hinterbau wird dabei relativ straff angelenkt, was für versierte Biker aber kein Problem darstellt. Auf größeren Sprüngen sollte man etwas aufpassen. Die nimmt das Genius zwar problemlos, trotzdem liegt so ein Leichtgewicht eben nicht so satt in der Luft, wie beispielsweise ein Downhillbike.

Dauertest und Modifikationen

Auch nach längerem Einsatz haben sich die ursprünglichen Eindrücke vom Scott Genius LT Tuned größtenteils bestätigt. Unser Tester Amin hatte eine ganze Menge Spaß mit dem Fahrrad und hat keine Gelegenheit ausgelassen, um wirklich alles aus dem Enduro rauszuholen.

Dabei hat Amin ein paar Veränderungen an seinem Fahrrad vorgenommen, damit es seinem persönlichen Geschmack entspricht. Als erstes hat sich Amin vom Twinloc-System verabschiedet und fährt seither hauptsächlich im Descent-Modus, um sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren zu können. Zwar büßt das Fahrwerk an Antrittsneutralität ein, Berge lassen sich dank der ausgewogenen Geometrie trotzdem problemlos hoch pedalieren.

Auch nach längerem Einsatz haben sich die ursprünglichen Eindrücke vom Scott Genius LT 700 Tuned größtenteils bestätigt.

Außerdem hat Amin den Syncros TR1.5 Sattel durch einen Ergon SM3 getauscht, da ihm der Original-Sattel persönlich etwas zu rutschig war, wenn es doch mal an ruppige Passagen ging. Für mehr Reserven im Nassen hält Amin außerdem einen Magic Mary für das Vorderrad bereit. In Kombination mit dem Rock Razor am Hinterrad hat man die optimale Mischung aus geringem Rollwiderstand und ausreichend Kurven-Grip, bei dem sich die Seitenstollen in den Boden beißen.

Die Shimano XTR Bremse konnte unseren Downhiller auf ganzer Linie überzeugen, und zwar so sehr, dass er sogar darüber nachdenkt, die XTR Stopper auch an seinem DH-Bike nachzurüsten!

Richtig begeistern konnte ihn auch die XO1 Gruppe, da diese besonders im Bergabmodus extrem sinnvoll ist. Mit nur einem Kettenblatt vorne lässt es sich viel einfacher und schneller schalten. Heimlich hätte sich Amin vielleicht das ein oder andere Mal einen Zahn mehr am Kettenblatt gewünscht, um bergab nochmal ordentlich Speed aufbauen zu können. Dieser Gedanke verschwand aber spätestens beim nächsten Gegenanstieg. Dann wurde nämlich klar, dass die Übersetzung perfekt gewählt ist, damit man beim Uphill nicht sofort die Kontrolle über das Vorderrad verliert und bergab trotzdem genügend Reserven hat, um noch mal ordentlich anzuschieben.

Scott Genius LT Tuned - Fazit

Das Edel-Enduro hat bewiesen, dass es sich wirklich in jedem Terrain pudelwohl fühlt. Egal, ob man damit ausgedehnte Touren fahren möchte oder doch lieber einen lockeren Tag im Bikepark verbringt. Das Scott hält für alle Fälle genügend Reserven bereit. Im Bergabmodus kommt das Genius dann so richtig auf seine Kosten. Komponenten und Geometrie schreien förmlich danach, unter Wettkampfbedingungen zu zeigen, was in ihnen steckt. Am besten geeignet ist dieses Fahrrad also für versierte Fahrer, die einen echten Allrounder suchen. Dabei sind tretlastige Strecken wie geschaffen für das Scott Genius LT 700 Tuned, weil spätestens dann die Vorteile durch Gewicht und Geometrie zum Tragen kommen.

Unser Mitarbeiter Amin, hat sich als versierter Downhiller schon von dem Rad überzeugen lassen und ist nun verdächtig oft auf Enduro-Touren anzutreffen. Außerdem überlegt Amin, das nächste Downhillrennen mit diesem Bike zu bestreiten.

Das Scott Genius LT Tuned hat es also geschafft, einen überzeugten Downhiller zum Enduro-Fahren zu bringen.