24. Eurobike 2015 in Friedrichshafen

Ich bin Jonas, 24 Jahre alt, komme frisch von der Uni und arbeite seit dem 1. September bei bc im Einkauf. Noch vor meinem ersten Arbeitstag bei bc bekam ich die Möglichkeit, einen Tag lang mit bc über die Eurobike zu gehen. Glücklicherweise war ich zu dieser Zeit sowieso in Bayern und habe keine Sekunde gezögert, diese Möglichkeit wahrzunehmen.

In den Jahren zuvor konnte ich nur die Threads in den Foren und die Berichte auf den Portalen und Magazinen über die Messe und die Neuheiten lesen. Jetzt zum ersten Mal live vor Ort zu sein war für mich einfach der Hammer!

Pünktlich um 9 Uhr traf ich mich mit Basti am Eingang und nachdem wir die Anderen getroffen hatten, ging es auch schon ab durch die riesigen Hallen.

Binnen fünf Minuten hatte ich schon mehr Traumräder gesehen als jemals zuvor. Das neue Scott Foil in Sonderlackierung war ein absoluter Traum! Es mischten sich allerdings auch ein paar für mich unerklärliche Räder unter die Exponate… Ein Trekking E-Bike mit Zipp 303ern erklärt sich mir bis heute noch nicht.

Um 11 Uhr stand dann mein persönliches Highlight auf dem Programm. Wir hatten einen Termin am Stand von Sram, wo uns die Entwickler die neuesten Produkte erklärten. Für mich als Rennradfahrer war dabei natürlich die am Tag zuvor präsentierte Sram red e-tap am interessantesten. Die erste kabellose Schaltgruppe tauchte zum ersten Mal vor ca. 16 Monaten auf. Doch bis zur Serienreife haben sich die Entwickler viel Zeit gelassen. Über eine halbe Millionen Testkilometer habe man mit der Gruppe absolviert und dabei nur ein Schaltsignal verloren. Besonders beeindruckend finde ich dabei, dass selbst im simultanen Betrieb von 50 Schaltgruppen keine Überlagerungen stattgefunden haben sollen. Das eine Schaltsignal wurde laut den Entwicklern übrigens unweit der Area 51 verloren. Verschwörungstheoretikern möchte ich diesen Punkt nicht vorenthalten ;-)

Nachmittags teilte sich die große bc Gruppe dann in kleinere Teams und ich streifte mit Felix durch die Hallen. Die Flut von wunderschönen Bikes und Parts endete einfach nicht! Auch die neue hydraulische Schaltgruppe von Rotor bekamen wir in die Hände (super schön & leicht, aber im Vergleich zu meiner alten 6700er Ultegra kamen mir die Bedienkräfte enorm hoch vor).

Wir machten noch an vielen anderen Ständen Halt und versuchten, so viel wie nur möglich an diesem Tag zu sehen. Mittlerweile war meine Aufnahmefähigkeit allerdings längst überschritten und ich kann mich beim besten Willen nicht an alle coolen Parts erinnern. Optische Highlights wie die Bikes von Festka, Cinelli oder die Stände von Cippolini und Campagnolo haben sich allerdings eingebrannt.

Nebenbei lief ich auch noch Sam Pilgrim und Tom Ritchey über den Weg.

Gegen 18 Uhr, gerade als an vielen Ständen die Isodrinks gegen andere erfrischende Getränke ausgetauscht wurden, musste ich mich leider auf den Heimweg machen. Vor mir lagen noch 500km Autobahn und ein Umzug nach Aachen…

Die Messe war ein großartiger Prolog für meine Tour de bc. Allerdings waren die ersten Tage so anstrengend, dass ich die ersten beiden Ruhetage am Wochenende gut gebrauchen konnte!

Vor ein paar Tagen fand die alljährliche Eurobike-Messe in Friedrichshafen statt und das Team von bike-components war natürlich vor Ort, um sich für Euch über Neuheiten und Trends zu informieren.

Mein persönlicher Fokus lag dabei auf den Bereichen Alltagsmobilität und Nutzfahrräder, denn hier sehe ich in der Zukunft noch jede Menge Spannendes und viele Veränderungen auf uns zukommen.

Wenn man die Augen offen hält, liest man regelmäßig von Städten, die ihr Radwegenetz ausbauen, Fahrradverleihsysteme anbieten, Elektromobiliät fördern und Lobbyarbeit für uns Fahrradfahrer betreiben. Auch dass das Auto zunehmend seine Bedeutung als Statussymbol verliert und die Leute sich mehr bewegen wollen, spielt der Radbranche in die Karten. Unterm Strich wollen einfach viel mehr Leute Fahrrad fahren als früher. Viele Komponentenanbieter und Radhersteller haben das erkannt und bieten immer mehr passende Produkte an.

Elektrisch unterstütztes Fahren auf einem Pedelec boomt weiterhin und breitet sich in so ziemlich jedes Segment, vom Long-Travel Fully bis zum Kinderbike (gesehen bei unseren Freunden von Supurb), aus. Elektrisches Schalten hat sich ebenfalls etabliert, aber auch an anderen Stellen am Bike hat sich die Elektronik mittlerweile einen Platz erobert. Ziel von alledem ist es, den Fahrkomfort und die Sicherheit zu verbessern. Hier ein paar Beispiele:

Das Cobi ist uns bereits in Berlin auf der Fahrradschau aufgefallen; mittlerweile ist es nahezu fertig entwickelt und steht kurz vor der Serienproduktion. Cobi ist viel mehr als nur ein Smartphone Dock und hat zurecht in der Vergangenheit viel Aufmerksamkeit bekommen. Es beinhaltet neben der schlauen Beleuchtung mit automatischer Bremslicht- und Blinkerfunktion noch eine Alarmanlage, Ladefunktion und eine Fernbedienung, mit der alle Funktionen, ohne den Lenker loszulassen, bedient werden können. Die zugehörige, sehr hübsch designte App zeigt natürlich die üblichen Tachofunktionen und bietet darüber hinaus noch Navigation, Telefonie und die für die Verwendung am E-Bike spezifische Anzeigen.

Auch Garmin hat den Straßenfahrer im Visier und bietet mit der Varia Produktlinie ein Beleuchtungs- und Radarsystem an, dass vor von hinten kommenden Fahrzeugen warnt und damit die Sicherheit erhöht. Es regelt außerdem die Helligkeit des Rücklichts und macht den Radfahrer auffälliger und sichtbarer. In Kombination mit einem Garmin Edge Fahrradcomputer kann das System außerdem das Frontlicht entsprechend der gerade gefahrenen Geschwindigkeit weiter oder näher regeln.

Wie bereits erwähnt wollen immer mehr Leute immer mehr Fahrradfahren. Gut so! Aber wie bekommt man mit dem Bike den Kasten Wasser nach Hause oder die Kinder zum Kindergarten?

Die Antwort: mit einem Lastenbike!

Hier gibt es die verschiedensten Ansätze und, wie spektakulär auch immer diese Räder aussehen, so fahren sie sich doch meist erstaunlich einfach, erst recht als Pedelec. Auch hier kommen immer mehr Hersteller, kleine Spezialisten wie auch große Marken, mit ihren Produkten auf den Markt und machen es dem Nutzer leicht, ein passendes Produkt zu finden.

Ein weiteres Radsegment, das mehr Leuten das Fahren in der City schmackhaft machen will, sind die Kompaktbikes. Durch die kleinen Räder sind diese sehr wendig und robust und lassen sich viel leichter in einem engen Treppenhaus unterbringen oder hoch- und runtertragen. Nichtsdestotrotz fahren sich diese Räder richtig ausgewachsen und problemlos und das sogar in Kombination mit einem starken Elektroantrieb, wie wir auf dem Demoday selbst und mit großem Spaß feststellen konnten.

Gates bietet schon seit einigen Jahren einen Riemen an, der die Kette am Bike ersetzt. So gesehen ist das Thema an sich nicht neu. Aber mit Continental betritt nun ein weiterer Anbieter den Markt, der auf der Messe bereits an vielen Bikes zu sehen war und dem Thema Riemen nochmal richtig Rückenwind und Aufmerksamkeit bringt.

Das Fahrrad gewinnt immer, zumindest in der Stadt. Funktioneller, komfortabler, gesünder, schneller, ökologischer, ökonomischer, schlauer als jedes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist der Erfolg einfach logisch und vorprogrammiert. Die Menge der neuen Produkte und Trends, die die Nahmobilität verbessern, war immens. Man kann den bevorstehenden Umbruch förmlich fühlen!

Der Demoday gibt dem Fachpublikum, bestehend aus Händlern und Presse, die Möglichkeit, Bikes ausführlich zu fahren und zu testen. Sicherlich hat das Gelände rund um die Eurobike nur eingeschränkte Möglichkeiten, reicht aber völlig aus, um sich einen gesunden ersten Eindruck über das Bike zu machen. Angefangen vom Bambus Trekking Bike, über ein Pedelec MTB, das mal locker 55km/h auf den Tacho bringt, oder aber auch das klassische Liegedreirad.

Mit unseren Kollegen aus unserem Service, Produktmanagement, Einkauf, Marketing und der Werkstatt sind wir gut aufgestellt. Mal sehen, was wir die nächsten Tage entdecken und welche Aha-Erlebnisse wir erleben.

Wir sind am heutigen Demoday 35 Bikes mit neun Kollegen Probe gefahren. Dabei hatten wir uns im Vorfeld überlegt, wie wir das Thema Demoday strukturiert angehen können. Und wir sind dabei auf Themenrunden gekommen. Ein Thema war zum Beispiel Enduro. Alle zogen los und wir trafen uns mit neun unterschiedlichen Endurobikes. Diese fuhren wir auf dem Testparcours oder auf der Straße. Diskutierten, tauschten und lachten. Dabei mussten wir feststellen, wie vielfältig doch die einzelnen Ansätze der Hersteller sind. B+ war natürlich das Thema und wir haben festgestellt, dass diese Bikes sehr gut rollen und unglaublich viel Grip mitbringen. Beim Thema urbanes Radfahren überraschten wir uns alle selbst. Bis auf Jan kamen alle mit einem e-Bike zum Treffpunkt. Sei es als Klapp e-Bike oder als Trekking e-Bike. Ok, Klaus kam mit einem MTB e-Bike. Leider Thema verfehlt, dachten wir, aber das Teil fuhr 55km/h und somit sei ihm verziehen, denn jeder kam mit einem Grinsen im Gesicht zurück von der Testrunde. Hammer wie flott das Bike war.