6-Tage-Rennen Rotterdam – Zesdaagse Rotterdam
Bahnrad – Eine neue Welt für einen alten Downhill-Hasen wie mich. Seit 10 Jahren im DH unterwegs und mit dem Bahnradsport nur durch kleine YouTube Clips in Kontakt gekommen...
Bahnrad – eine neue Welt für einen alten Downhill-Hasen wie mich. Seit 10 Jahren bin ich im DH unterwegs und mit dem Bahnradsport nur durch kleine YouTube-Clips in Kontakt gekommen. Nun wurde es endlich Zeit, dies zu ändern.
Dank der Einladung eines unserer Lieferanten hatte ich die Möglichkeit, mir diesen Sport aus nächster Nähe zu Herzen zu führen. Nach einem leckeren Mittagessen in unserem Hauptquartier in Würselen machten Benny aus dem Marketing, Gregor und Basti aus dem Einkauf und meine Wenigkeit aus dem Service uns auf den Weg nach Rotterdam. Nach einer zweistündigen Fahrt in unserem gemütlichen T6 bc-Bulli trafen wir bei Regen auf dem Parkplatz der Ahoy-Arena ein. Die Eintrittskarten hatten wir bereits erhalten und so schlichen wir uns damit an den gut gelaunten Ticketkontrolleurinnen vorbei in den VIP-Bereich im Zentrum der Arena.
bc on Tour: 6 Tage Rennen Rotterdam
Im Moment, als wir die Treppe der Unterführung emporstiegen und ich den ersten Blick auf die 200 Meter lange Rundstrecke bekam, musste ich grinsen. Geil, einfach nur geil. Ich meine, Eishockey in der Köln-Arena ist ja schon geil, aber eine so saubere Bahn in einer solchen Halle zu sehen, überraschte mich.
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Basti und Gregor, die sich besser mit dem Sport auskennen, gaben mir die Antworten auf die Fragen, die sich auf meinem Gesicht abzeichneten. Gefahren wird gegen den Uhrzeigersinn, da die Kurven enger werden, die Strecke ist 200 Meter lang und das Bier wird dir gebracht. Da im Innenraum die VIP-Logen sind, wurden wir von netten Mädels mit Getränken und leckerem Fingerfood verwöhnt.
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Gregor informierte mich über den Stand der Dinge nach den vorhergehenden fünf Tagen. Zwischen den Top-Teams war noch alles offen. Das letzte Rennen würde die Entscheidung bringen. Mit dabei würden auch Christian Grasmann von den Maloja Pushbikers und sein Teamkollege Morgan Kneisky sein.
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Es dauerte eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass eine Runde sehr schnell vorbei ist und man sich im Zentrum nicht ständig mitdrehen sollte, besonders wenn man Bier trinkt.
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Benny gesellte sich, nachdem er eine Weile fotografiert hatte, zu mir und erklärte mir die Unterschiede zwischen den einzelnen Disziplinen und wie die Punkte ermittelt werden. Zeitfahren alleine auf 200 Metern, zu zweit auf 400 Metern, die beiden Derny-Disziplinen und das Finalrennen im Zweier-Team über 45 Minuten mit anschließenden 50 Runden.
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Bei der 200 und 400 Meter Sprint-Disziplin holte zwei Tage vorher Marcel Kalz von den Pushbikers mit seinem Teamkollegen Lucas Liss die neuen Bahnrekorde.
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Um den Elitefahrern eine Pause zu gönnen, kamen die Junioren auf die Strecke und bestritten ihr letztes Rennen. Dies nutzten wir und begaben uns in den Außenbereich der Halle und schauten uns die dort vertretenen Marken an. Neben Frittenbuden und Bierständen fand jeder Biker, was sein Herz begehrt. Von hochwertigen Rennrädern, über Fixies bis zu dicken Downhill-Bikes war alles vertreten. Unter anderem eine kleine Bahn, die mit 4 stationären Rädern verbunden war. Da wir zu viert vor Ort waren, ließen wir es uns nicht nehmen unseren eigenen Bahnchampion zu küren. Nach zwei Runden gewann Benny vor Basti, gefolgt von mir und Gregor auf dem vierten Platz. Ich gab mich mit dem dritten Platz lachend zufrieden und wir gingen zurück in den Innenraum.
Unser Lieferant war ebenfalls eingetroffen und wir machten es uns in der Loge gemütlich.
Die Rennen liefen an uns vorbei und wir jubelten den Pushbikers ordentlich zu. Marcel Kalz gesellte sich mit seinem Teampartner Lucas Liss zu uns und plauderte aus dem Nähkästchen. Dabei erfuhr ich, dass die Teams vom Organisator und / oder vom Sponsor ausgewählt werden. So kann es sein, dass zwei Fremde in einem Team zusammen fahren müssen.
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Die Rennen gingen so schnell vorbei, dass ich in vielen Fällen nicht alle Regeln ganz verstand, meine Neugier war aber geweckt. Ich habe die einzelnen Regeln am darauffolgenden Tag in einer Enzyklopädie nachgelesen, um das Gesehene zu verstehen. Dies kann ich jedem Neuling in diesem Sport nur empfehlen, damit das Rennen spannender wird und die Taktiken auch nachempfunden werden können. Darüber hinaus ist es bewundernswert, wie die Fahrer auf dieser kleinen Strecke und bei dem Tempo alles im Auge behalten.
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Im letzten Rennen hatte ich Christian Grasmann dauerhaft im Blick und beobachtete ihn beim Fahrerwechsel und bei seinen Sprints. Mit welcher augenscheinlichen Ruhe und Konzentration er sich mit seinem Teamkollegen Morgan Kneisky immer weiter vorarbeitetete und Runde für Runde versuchte nach ganz vorne zu kommen, beeindruckte mich sehr. Nach 45 Minuten und anschließenden 50 Runden wurden beide mit dem zweiten Platz belohnt und freuten sich sichtlich. Christian blieb auf seiner Abschlussrunde an unserer Loge stehen und zog sich zwei Bierchen rein.
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Das gesamte Rennen wurde von den beiden Spaniern Albert Torres und Sebastian Mora gewonnen, die am Ende auf die Runde genau gleich mit Christian und Morgan waren, jedoch mehr Punkte eingefahren hatten.
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Wir schlossen den Abend mit einer kurzen Autofahrt zum Hotel ab, wo wir uns mit unserem Lieferanten und den Jungs von den Pushbikers zusammen an die Bar setzten und über Gott, die Welt und Bikes quatschten. Irgendwann um drei Uhr nachts schauten Benny und ich uns müde an. Ohne große Worte machten wir uns auf den Weg zum Zimmer. Überraschung - da war schon einer drin! Klassische Doppelbuchung. Benny kommentierte sie gegenüber dem verschlafenen Herrn mit einem „Oh! Sorry“, bevor er das Zimmer lächelnd verließ. Die Jungs vom Hotel gaben uns ein freies Zimmer, in dem Benny und ich uns verkrochen und die Augen schlossen.
Fazit
Das war nicht das letzte Bahnrad-Event, das ich mir angeschaut habe.
Es war wie bei einem Konzert- nur eben mit Bikes: super Stimmung, Spannung ohne Ende und viel zu sehen. Kann ich nur jedem Fahrradfahrer empfehlen, egal ob MTB oder Rennrad.
An dieser Stelle ein Dank an unseren Zulieferer für die Einladung, Verpflegung und Unterbringung und an die Jungs der Maloja Pushbikers für die netten Gespräche.