Hausbesuch bei Tacx: Einblicke in die Produktion des neuen FLUX Trainers
Basti, Michael und Sascha haben kurz vor dem Produktlaunch des FLUX Trainers das Traditionsunternehmen Tacx in Wassenaar besucht. Lest hier, was sie erlebt haben.
Wir Aachener haben es nicht ganz so weit bis zur niederländischen Nordsee. Bei Temperaturen von über 30° C Mitte September ist eine Reise dorthin sicher nicht die schlechteste Idee. Wir haben das Familienunternehmen Tacx in Wassenaar in der Nähe von Den Haag besucht und ein paar interessante Eindrücke zur Geschichte, Entwicklung und Produktion der Firma Tacx mitgebracht.
Tacx: Ein Unternehmen mit Tradition
Jeder, der sich einmal mit Fahrradtrainern beschäftigt hat, ist bestimmt auch mit den Produkten von Tacx in Berührung gekommen. Tacx produziert seit 40 Jahren Fahrradtrainer und aktuell den neuen FLUX Trainer, was für uns ein guter Anlass war, die Produktionsstätte in Wassenaar zu besuchen. Simon, Rob und Frederik von Tacx haben für bike-components ihre Türen geöffnet und uns einen tollen Einblick in das familiäre Unternehmen verschafft.
Der neue FLUX Trainer, der Mitte Oktober erhältlich sein soll, war das größte Gesprächsthema, bevor wir den Rundgang durch die Produktionshallen starteten.
Simon Tacx, der inzwischen die 3. Generation innerhalb des Familienbetriebs repräsentiert, schildert uns zunächst den Werdegang und die Philosophie des Unternehmens der letzten 60 Jahre. Das 1957 von Koos Tacx gegründete Fahrradgeschäft war der Startschuss für eine inzwischen internationale Qualitätsmarke.
Koos Tacx arbeitet auch heute noch täglich bis zu 12 Stunden für sein Unternehmen.
Als wir den Rundgang durch die Firma beginnen, ist eines der ersten Büros, welches wir sehen, das von Gründer Koos Tacx, der selbst heute noch, im Alter von 80 Jahren, seine 60-Stunden-Wochen hat. Tacx setzt von Beginn an auf Produktion in den eigenen vier Wänden. So werden fast alle Produktionsschritte innerhalb des Hauses durchgeführt und es wird mit regionalen Firmen im Umkreis von 10-20 km zusammengearbeitet. Das zeichnet die Qualität von Tacx aus!
Der neue FLUX Trainer: Von der Idee zum Produkt
Der erste serienreife Prototyp des neuen Tacx FLUX Trainers.
Kurz bevor wir die Produktionshallen betreten, sehen wir den ersten serienreifen Prototypen des FLUX Trainers, der Mitte Oktober erhältlich sein wird. Mit dem FLUX Trainer will Tacx einen preiswerteren Trainer mit Direktantrieb bieten, der ähnliche Software-Features wie der NEO mitbringt und mit einem 7 kg- Schwungrad ausgestattet ist, welches ein realistisches Fahrgefühl vermittelt.
Diese Abdeckung wurde zunächst mit einem 3D-Drucker erzeugt, bevor sie später in der Serienproduktion gegossen wird.
Vor einer Serienproduktion werden die einzelnen Bestandteile der Trainer für den Prototypenbau im 3D-Drucker gefertigt. Das erleichtert die Entwicklung von Produkten heutzutage enorm, da die Erstellung von Gussformen, welche später in der Serienproduktion benötigt werden, deutlich aufwändiger ist.
Hier sieht man das Innenleben eines FLUX Trainers.
Die ersten Eindrücke in den Produktionshallen sind beeindruckend. Wir durften sogar schon einen Blick auf das Innenleben des neuen FLUX Trainers werfen.
Das Innenleben des FLUX Trainers.
Der Tacx FLUX Trainer wird im Gegensatz zum Tacx NEO über einen Riemen angetrieben. Er kann einen Widerstand von bis zu 1500 Watt aufbringen und somit eine Steigung von 15 % simulieren. Diese Art von Antrieb muss im Vergleich zum NEO kalibriert werden und ist nicht ganz so geräuscharm wie das Topmodell NEO, der rein über Magnete angetrieben wird und somit weniger rotierende Teile besitzt.
Im Gegensatz zum FLUX Trainer findet man im Inneren des NEO Trainers diesen magnetischen Antrieb.
Hier zeigt Simon Basti eine der Negativformen, in denen die Kunststoff Abdeckungen der Trainer gegossen werden.
Selbst die Negativformen für den Guss der Kunststoffabdeckungen werden im Haus produziert.
Schweißarbeiten für die Standfüße.
Auch die komplette Metallverarbeitung findet in den eigenen vier Wänden statt. Hier werden aktuell die Schweißarbeiten für die Standfüße der Trainer durchgeführt.
Sämtliche Automatisierungsprozesse werden von Simons Onkel entwickelt und haben dafür gesorgt, dass mehr und mehr Produktionsschritte effizienter durchgeführt werden können.
Sämtliche Automatisierungsprozesse werden von Simons Onkel entwickelt und haben dafür gesorgt, dass mehr und mehr Produktionsschritte effizienter durchgeführt werden können.
Wir staunten nicht schlecht als wir erfahren haben, dass selbst die Kunststoffflaschen hier produziert werden.
Auf der Hinfahrt morgens haben wir uns noch die Frage gestellt, ob die Trinkflaschen auch in Wassenaar gefertigt werden. Das haben wir nicht erwartet.
Die Trinkflaschen werden mit Hilfe eines Robotors vom Band gehoben und in Kartons verstaut.
Basti wollte schon immer eine Trinkflasche frisch vom Band. Wir durften uns alle bedienen. Vielen Dank!
Basti hat sich nicht zweimal sagen lassen, dass er sich gerne eine Trinkflasche mitnehmen darf.
Aus diesem Kunststoffgranulat werden unter anderem die Trinkflaschen hergestellt.
Um eine schwarze Trinkflasche zu produzieren, benötigt man übrigens nur 2 % dieses dunklen Granulats, um die komplette Flasche schwarz zu färben.
Sämtliche Einzelteile werden vor der Qualitätssicherung zwischengelagert.
Simon zeigt uns die fertigen Abdeckungen des FLUX Trainers.
Sämtliche Einzelteile werden vor der Qualitätssicherung in diesen Holzkisten zwischengelagert.
Bevor die Einzelteile der Trainer oder anderer Produkte die Produktion verlassen, wird jedes Produkt noch einmal geprüft.
Bevor die einzelnen Parts der Trainer oder anderer Produkte die Produktion verlassen, wird jedes Teil noch einmal geprüft, bevor es seinen Platz im Karton bekommt und auf Deine Bestellung wartet.
Wenn alles fertig verpackt ist, landen die Produkte im ersten Zwischenlager.
Resümee
Ein toller Tag neigt sich dem Ende zu und wir haben wieder einmal interessante Erfahrungen sammeln dürfen. Ich hätte nicht gedacht, dass Tacx all seine Produktionsschritte in den Niederlanden durchführt. Das ist der Weg, den Tacx seit Beginn gehen wollte und dadurch werden sie ihren eigenen Qualitäts- und Innovationsansprüchen gerecht.
Die traditionelle und familiäre Atmosphäre ist hier überall zu spüren und an den Wänden hängen immer wieder Bilder und Erinnerungen der letzten 60 Jahre, die jeden ambitionierten Radfahrer spüren lassen, dass hier Gleichgesinnte am Werk sind. An vielen Stellen wird man durch die Fotos noch einmal aufmerksam gemacht, was früher noch von Hand gefertigt werden musste und mittlerweile dank Robotik vollständig automatisiert ist.
Vielen Dank an Simon, Rob und Frederik, dass Ihr Euch die Zeit für uns genommen habt.