Abgebildet ist ein Stahl-Rennrad ausgestattet mit verschiedenen Bikepacking-Taschen der Firma Ortlieb.
Abgebildet ist ein Stahl-Rennrad ausgestattet mit verschiedenen Bikepacking-Taschen der Firma Ortlieb.

bc unterwegs: Werkstour bei ORTLIEB. Overnighter inklusive.

Andi war zu Besuch beim Fahrrad-Taschen-Spezialisten ORTLIEB in Heilsbronn. Eine Werksführung und ein Bike-Overnighter standen auf dem Programm.

Made in Germany. 100 % wasserdicht. 5 Jahre Garantie auf alle Produkte. So sieht das Selbstbewusstsein der Marke ORTLIEB aus. Am Firmensitz in Heilsbronn nahe Nürnberg konnten wir einen Blick in die Produktion werfen. Und haben das fränkische Umland per Bike erkundet…

Da stand er, mit seinem Fahrrad und seinen sieben Sachen, am britischen Straßenrand im britischen Wetter, mit nassen Klamotten in seinen Taschen: Hartmut Ortlieb auf Radreise durch England. Heute müssen wir von Glück sprechen, dass Hartmut eine harte Zeit hatte…
Denn seither sind 40 Jahre vergangen und das typisch britische Wetter von damals hat so manchen Stein ins Rollen gebracht: Besagter Radreisender entschied, während er im Regen stand und Lkws an ihm vorbeifuhren, dass PVC-Planen wie sie die Trucks nutzten, doch auch für Fahrradtaschen eine erstklassige Idee wären. Schließlich bleibt deren Ladung auch beim heftigsten Niederschlag durch die robuste Kunststoffhaut trocken verpackt. Das war die Geburtsstunde der ORTLIEB-Idee. Und in all den Jahren hat sich eine Eigenschaft der Produkte nicht verändert: Sie sind 100 % wasserdicht.

Doch so konstant die Taschen aus Heilsbronn den Widrigkeiten der Natur trotzen, so konstant hat sich nicht alles in der Branche weiterentwickelt: Radreise heißt jetzt Bikepacking. Gravelbikes entpuppten sich als perfekte Vehikel dafür. Und die Marke ORTLIEB?

Andi steht samt Gravelbike an der Pforte von ORTLIEB.
Andi steht samt Gravelbike an der Pforte von ORTLIEB.

Während des Besuchs bei ORTLIEB in Heilsbronn erfuhren wir spannende Insights und rundeten den Tag mit einem Overnighter ab.

Abgebildet ist die Nähmaschine, mit der Hartmut Ortlieb die erste Ortlieb Tasche fertigte.
Abgebildet ist die Nähmaschine, mit der Hartmut ORTLIEB die erste Ortlieb Tasche fertigte.

Auf dieser Nähmaschine fing alles an: einst Eigentum von Mama Ortlieb nähte Hartmut Ortlieb damit die ersten Taschen.

Damals im Regen, doch wo steht ORTLIEB heute?

ORTLIEB feiert im Jahr 2022 vierzigsten Geburtstag. Und hat seit 1982 einen wahrlich eindrücklichen Werdegang hingelegt: Das Unternehmen ist konstant gewachsen. Über 300 Mitarbeiter zählt die Belegschaft heute und das Produktportfolio wurde stetig ausgebaut. ORTLIEB war in all den Jahren nie müde, in neue Segmente vorzustoßen oder diese durch Neuentwicklungen überhaupt erst zu schaffen. Das Markenversprechen Nummer eins – 100 % wasserdicht – kombiniert mit der hohen Produktqualität, dem Prädikat „Made in Germany“ und einer sagenhaften Langlebigkeit sämtlicher Produkte mit fünf Jahren Herstellergarantie gilt bis heute als Schlüssel zum Erfolg. Am deutlichsten spürt man das beim Besuch am Sitz von ORTLIEB vermutlich in der Service-Abteilung.

Andi an einem der Werkstatt-Arbeitsplätze bei ORTLIEB. Er hält einen Taschenverschluss in der Hand. Vor ihm liegt eine Gepäcktasche.
Andi an einem der Werkstatt-Arbeitsplätze bei ORTLIEB. Er hält einen Taschenverschluss in der Hand. Vor ihm liegt eine Gepäcktasche.

Defekte Produkte müssen bei ORTLIEB nicht vollständig ersetzt werden. Oftmals können sie repariert werden. Andi versucht sich an einer Gepäcktasche,…

Andi schaut einem der Angestellten bei der Reparatur einer Gepäcktasche über die Schulter.
Andi schaut einem der Angestellten bei der Reparatur einer Gepäcktasche über die Schulter.

…übergibt dann aber doch lieber an einen erprobten ORTLIEB Mitarbeiter.

Hier verlängert ORTLIEB die Lebenszeit gebrauchter Produkte – und hält Marken-Fans bei Laune

Die Service-Abteilung ist so etwas wie ORTLIEBs Zentrale für Beziehungspflege zu den Kunden: Hier ergreifen die Mitarbeiter lebensverlängernde Maßnahmen für allerlei Taschen mit dem ORTLIEB-Logo. Vom Flicken kleiner und größerer Löcher nach einem Sturz, über den Austausch gebrochener Halterungen oder Upgrades auf ein neues Halterungssystem – Reparierbarkeit ist ein zentrales Element bei der Produktentwicklung im Hause ORTLIEB. Und das schafft eine nahezu unzerstörbare Verbindung zwischen der Marke und den Nutzern ihrer Produkte. Denn ganz gleich, ob klassische Back Roller Panniers oder hochmoderne Satteltasche – die ORTLIEB-Kunden möchten ihr Produkt selbst nach Beschädigung gerne ohne Qualitätseunbußen weiternutzen. An den meisten der Taschen hängen Erinnerungen ihrer Besitzer. Über abenteuerliche Bikepacking-Touren. Im englischen Regen zum Beispiel.

Übrigens kannst Du viele der Ersatzteile auch direkt bei uns im Shop bestellen. Zumindest solche, die Du auch selbst und ohne Spezialwissen verbauen kannst.

Abgebildet ist eine Prüfmaschine für das Taschenmaterial. Sie wird von einem der Mitarbeiter bedient.
Abgebildet ist eine Prüfmaschine für das Taschenmaterial. Sie wird von einem der Mitarbeiter bedient.

ORTLIEB prüft das Taschenmaterial maschinell auf eventuelle Schwachstellen. Dazu wird das Material immer wieder hin- und hergeknickt.

Abgebildet ist eine Maschine zur Überprüfung der Reißfestigkeit von Schweißnähten.
Abgebildet ist eine Maschine zur Überprüfung der Reißfestigkeit von Schweißnähten.

Mithilfe dieser Maschine prüft ORTLIEB die Reißfestigkeit des Materials. Hier wird gerade die Schweißnaht zweier aufeinanderliegender PVC Streifen getestet.

Schweißen statt Nähen: So geht wasserdicht!

Apropos unzerstörbar: Ein Schlüssel zur Beständigkeit von Nässeschutz und Langlebigkeit bei ORTLIEB ist die Konstruktion der Taschen. In Heilsbronn wird nicht genäht und anschließend getaped, wie man das vielleicht von einer Regenjacke kennt. In der Fertigung bei ORTLIEB werden die PVC-Lagen in einem eigens entwickelten Hochfrequenzverfahren verschweißt. Nicht wie ein Fahrradrahmen natürlich, aber doch macht diese Fertigungsmethode den Unterschied aus. Daher ist sie das(!) große Betriebsgeheimnis im Hause ORTLIEB. Mastermind Hartmut agiert deshalb sehr strikt und ist äußerst selektiv bei der Auswahl der Gäste, die Einblick in die Produktionshallen in Heilsbronn bekommen. Überhaupt ist das so eine Sache mit den Einblicken: Obwohl seine Gründer- und Erfolgsstory nun wirklich vorzeigbar ist, sieht sich Hartmut Ortlieb ungern in der Öffentlichkeit der Presse. Aber er versteckt sich auch nicht: Als Besucher in Heilsbronn kann einem es sehr gut passieren, dass er einem plötzlich gegenübersteht und zu einem lockeren Fachgespräch lädt. 

Eine Ortlieb Mitarbeiterin kontrolliert die Zuschnitte für eine Tasche.
Eine Ortlieb Mitarbeiterin kontrolliert die Zuschnitte für eine Tasche.

Im Zuschnitt der PVC-Planen war Fotografieren noch erlaubt, bei den nachfolgenden Produktionsschritten können wir euch leider kein Bildmaterial liefern. © bc GmbH

Genie oder Nerd? Oder beides?

Das mag ein wenig verschroben klingen, bei genauerer Betrachtung aber steckt in dieser Nerdigkeit sehr viel Sympathie: Bei ORTLIEB wird fast nie auf bestehende Technologien oder Standards zurückgegriffen. Ganz einfach, weil damit die Qualität der Taschen nicht in allen Details sichergestellt werden kann. Stattdessen konstruiert und baut ORTLIEB die Werkzeuge für die Taschenproduktion nach eigenen Vorstellungen selbst. Und auch die Rohstoffe und Bestandteile der ORTLIEB-Produkte kommen nicht einfach von der Stange. Ein Beispiel: Weil Hartmut Ortlieb mit den bis dato erhältlichen wasserdichten Reißverschlüssen nicht zufrieden war, gründete er kurzerhand ein weiteres Unternehmen: eines, das sich auf die Herstellung wasserdichter Reißverschlüsse spezialisierte. Damit ist er, nebenbei gesagt, Weltmarktführer und kann absolut sicherstellen, dass die Zipper in den ORTLIEB-Produkten dem Markenversprechen genügen.

Ein Blick in die Montagehalle von Ortlieb.
Ein Blick in die Montagehalle von Ortlieb.

Hier werden die Produkte von ORTLIEB gefertigt. Es gibt verschiedene Stationen innerhalb der Fertigungslinie, wie z.B. „Nähen“ und „Montage“.

Ein Blick in das Lager von Ortlieb. Links und rechts befinden sich Schwerlastregale, welche bis zur Decke in die Höhe ragen.
Ein Blick in das Lager von Ortlieb. Links und rechts befinden sich Schwerlastregale, welche bis zur Decke in die Höhe ragen.

Anschließend werden sie im Lager zum Weitertransport vorbereitet.

Wohin geht die Reise für ORTLIEB in Zukunft?

Als langjähriger Partner von ORTLIEB konnten wir bereits im Alltagsgeschäft eine intensive Verbindung zu der Marke auf- und ausbauen. Es brauchte daher nicht viel Überredungskunst, um uns zu einem Blick hinter die Kulissen des Taschenspezialisten zu bewegen. Noch weniger allerdings war nötig, um uns zu einer kleinen Bikepacking-Runde zum Abschluss des Firmenbesuchs zu bewegen. Unsere Mikroabenteuer-Reise führte uns ein gemütliches Stück durchs Frankenland, zu einer kleinen Biwak- und Grillhütte am Waldrand. Wohin die Reise von ORTLIEB in Zukunft führen wird? Ganz klar: Weiterhin werden Abenteuer auf zwei Rädern die zentrale Rolle spielen. Und zwar bei jedem Wetter. Uns erwarten spannende neue Produkte mit cleveren Features rund um das Thema Bikepacking. Natürlich wasserdicht!

Was es bei der Wahl Deiner Bikepacking-Taschen sonst noch zu beachten gibt, erfährst Du in unserem Beratungstext.

 

Vier Gravelbiker auf einem Schotterweg an einem Waldrand.
Vier Gravelbiker auf einem Schotterweg an einem Waldrand.

Der krönende Abschluss unseres Besuchs bei ORTLIEB: Ein Overnighter…

Die vier Gravelbiker sitzen in der Nacht entspannt an einem Lagerfeuer.
Die vier Gravelbiker sitzen in der Nacht entspannt an einem Lagerfeuer.

… inklusive Lagerfeuerromantik und fantastischen Snacks und Drinks.

Mit einer Espressokanne wird am Camp Kaffee gekocht.
Mit einer Espressokanne wird am Camp Kaffee gekocht.

Nach der morgendlichen Koffeein-Versorgung geht es…

Abgebildet ist ein Gravelbike ausgestattet mit Ortlieb Rahmen- und Satteltasche.
Abgebildet ist ein Gravelbike ausgestattet mit Ortlieb Rahmen- und Satteltasche.

… per Rad zurück zu ORTLIEB.