Benny im Gespräch mit Holger Meyer (Teil 2)
Im zweiten Teil gehen Benny und Holger mehr auf die Person Holger Meyer ein.
In diesem Abschnitt des Gespräches unterhalten sich Benny und Holger mehr über Holgers Funktion als Tester und ihr erfahrt ein wenig mehr über Holger selbst.
B: Was sind für dich die wesentlichen technischen Entwicklungen im Endurosegment neben den Laufradgrößen und flacheren Lenkwinkeln?
H: Im Wesentlichen werden die Lenkwinkel flacher, die Vorbauten kürzer, die Oberrohre länger und die Rahmen leichter. Jetzt kommen noch die verstellbaren Fahrwerke und du hast immer das Gefühl woah, mehr geht eigentlich nicht mehr. Aber irgendwie schaffen es die Entwickler in der Bikebranche immer wieder neue Meilensteine zu kreieren und du bist immer wieder neu begeistert.
B: Was ist in diesem Zusammenhang deine Lieblingslaufradgröße?
H: Ich bin dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kinde, ich hätte nie zu jemanden gesagt ich brauche ein größeres Laufrad, aber dann bin ich ein 29“ Scott gefahren und hatte dieses allseits bekannte AHA Erlebnis und beim Genius LT mit 27,5“ kommt noch der Aspekt der guten Wendigkeit dazu und ich bin immer wieder überrascht wenn ich zurück zu einen 26“ schaue und ich denke immer –Hilfe-, wie soll ich damit über all die Wuzeln und Hindernisse kommen.
B: Bleibt 26“ deiner Meinung nach bestehen?
H: Bei Scott wird in Zukunft im High Performance Bereich alles Richtung 27,5“ und 29“ gehen. Ich persönlich fühle mich auf dem 27,5“ sehr wohl.
B: Erzähl doch mal über deine Funktion als Tester.
H: Ok, das sind zunächst einmal 2 Paar Schuhe, einmal bin ich Tester für die Bike, hier teste ich hin und wieder im Winter und hier ist es für mich immer interessant zu sehen, was machen die anderen Firmen, was gibt es neues. Ich versuche immer neutral zu sein, bedeutet ich setze mich auf jedes Rad und probiere aus, da ich nicht der einzige bin der testet. Hinter einem Test steht in der Regel ein ganzes Team. Daneben profitiert auch Scott wenn ich sagen kann, die anderen machen es so. So kann ich Denkimpulse an die eigenen Entwickler weitergeben und vielleicht übernehmen sie den ein oder anderen Gedanken in die Entwicklung.
Holger Meyer von die rasenaeher.de Freeridecamp Livigno
Holger Meyer von die rasenaeher.de Freeridecamp Livigno checkt sein neues Scott Gambler
Bei Scott bekomme ich dann zum Beispiel das Genius LT als Prototypen für Testrides und gebe dann dazu mein Feedback ab. Dieses entspricht aber eher meinem persönlichen Empfinden, als irgendwelchen technischen und kinematischen Verbesserungswünschen meinerseits.
B. Als gesponserter Fahrer bist du ja im Wesentlichen gut mit Parts und Bikes versorgt, aber wann hast du dir das letzte Mal etwas online eingekauft?
H. Ich habe noch nie etwas online gekauft. Lacht wieder. Doch, meine Kaffeemaschine für die Kaffeebar für dierasenmaeher.de habe ich mir online gekauft, aus einer alten italienischen Eisdiele in Landau.
Nach meiner Überzeugung ist es wichtig sich im Shop wohlzufühlen, in dem ich Bikeparts kaufe, egal ob online oder im stationären Handel. Mag ich den Shop, die Leute? Bietet mir der Verkäufer einen Service auch nach dem Kauf oder möchte derjenige nur verkaufen? Liegt dem Händler tatsächlich etwas an dir und möchte er dich bei sich langfristig gut aufgehoben wissen.
B. Wie ist dann der Kontakt zu bike-components entstanden?
H. 2011 war ich Rahmen der Rasenmäher mit eurem Vertriebler Philipp in Kanada unterwegs. Hier hatten wir eine gute Zeit und so kam wir natürlich ins Gespräch und jetzt überlegen wir beide mehr beruflich miteinander zu machen und schauen wie es sich entwickeln wird.
Nach meiner Überzeugung ist es wichtig sich im Shop wohlzufühlen, in dem ich Bikeparts kaufe, egal ob online oder stationär. Mag ich den Shop, die Leute? Bietet mir der Verkäufer einen Service auch nach dem Kauf ...
B. Kaufst du dir selbst Fahrradteile?
H. Ne, eigentlich nicht, da wir sehr gute Partner und Sponsoren haben, sind wir hier sehr gut abgedeckt. Ich schraube schon noch selber, aber es gibt auch Dinge, die mache ich nicht selbst, wie zum Beispiel ein Pressfitlager in einen Carbonrahmen zu pressen.
B. Alles klar, dank dir bis hier hin. Jetzt noch ein paar spaßige Kurzfragen zu deinem Wesen, lacht.
B. Carbon oder Alu?
H. Ich bin überzeugt von Carbon, ich fahre jetzt seit 2002 Carbon, und ich habe bis heute noch keinen Rahmen kaputt bekommen. Beim Genius sind mir schon Steine ans Unterrohr geschlagen, wo du denkst „Alter“ da muss doch jetzt irgendetwas am Rahmen sein, zumindest ein Abplatzer. Aber du schaust drunter und es ist nichts passiert und alles ist gut.
B. Wer gibt beim biken die Richtung vor, du oder Karen?
H. Bergauf Karen, bergab ich. Auf unser Geschäft bezogen kommen die Ideen schon mal mehr von mir und die Umsetzung und Organisation mach ich mit der Karen zusammen.
B. Skifahren oder mtb?
H. Skifahren, ich bin ja nebenbei noch staatlicher geprüfter Skilehrer und Freerideguide und das Ziel ist es mit Scott ganzjährig Unterwegs zu sein, und somit die Leute, die im Sommer unterwegs sind auch im Winter in die Camps zu ziehen.
Holger Meyer von die rasenaeher.de Freeridecamp Livigno
Gruppenfoto Teilnehmer Freeridecamp Livigno 2014 von dierasenmaeher.de
B. Schnapps oder Bier?
H. Bier, bin ja Dortmunder und Dortmund war ja, wie allseits bekannt, früher BrewCapital of the world (Lacht)
B.Bulli oder Hotel?
H. Bulli, habe sogar noch einen alten T3, wobei ich den Komfort eines Hotels schon schätzen gelernt habe, gerade auf so Events wie jetzt in Willingen, bei dem ich arbeite.
B. Nightride oder Kino?
H. Kino (Lacht), mit Nightride brauchst du mir echt nicht kommen, ich fahre den ganzen Tag Rad, ich fahre in meinem Leben so viel Rad, nachts habe ich echt keinen Bock, da möchte ich einfach nur meine Ruhe haben und einen guten Film sehen.
B. Holger, vielen Dank für die Zeit, hat Spaß gemacht und wir sehen uns in Livigno.
H. Danke gleichfalls, bis Bald.
