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Experten-Interview: Was macht einen guten Winterhandschuh aus?

Während der Recherche für unsere Winterhandschuh-Kampagne haben wir mit Kristian Krøyer, dem Direktor des Produktmanagements von GripGrap, gesprochen.

Die Firma GripGrab hat das Motto ‚to get you out there‘! Sie setzt also alles daran, dass Du als Radsportler auch bei widrigen Wetterbedingungen das Sofa verlässt und biken gehst. Dafür braucht es natürlich auch gute Handschuhe. Genau darüber haben wir mit Kristian gesprochen.

Warum sind Finger überhaupt so kälteempfindlich?

Unsere Hände haben die Funktion, die Körpertemperatur zu regulieren. Wenn die Hände der Kälte ausgesetzt sind, verengen sich die Blutgefäße und die Blutzirkulation reduziert sich. Dies ist eine Schutzfunktion des Körpers, um sich warmzuhalten und das Überleben unter widrigen Bedingungen zu gewährleisten. Als direkte Folge der reduzierten Blutzirkulation nähert sich die Temperatur der Hände der Umgebungstemperatur an. Als Radfahrer kennst Du das Resultat: kalte, schmerzende oder auch taube Finger, der Tastsinn lässt nach und es wird schwer die Schaltung zu bedienen, zu bremsen oder einen Riegel zu öffnen.

Kristian Krøyer ist passionierter Radfahrer und lässt sich gerne beim Fahren inspirieren.

Kristian Krøyer ist passionierter Radfahrer und lässt sich gerne beim Fahren inspirieren.

Was sind die drei wichtigsten Dinge, die ich beim Kauf von Handschuhen beachten sollte?

Einmal ist da die Temperatur. Du musst wissen, unter welchen Temperaturbedingungen Du fahren möchtest. Die Isolierung bzw. das Futter der Handschuhe muss zur Temperaturspanne passen, damit Du weder zu kalte noch zu warme Hände hast.

Dann musst Du die Intensität und Dauer Deiner Ausfahrten bedenken. Die Intensität beeinflusst stark, wie viel Isolierung Dein Handschuh braucht, egal bei welcher Außentemperatur. Während eines Rennens oder beim Intervalltraining produziert Dein Körper viel mehr Wärme als bei einer leichten Trainingsausfahrt. Außerdem bist Du bei einem Rennen eher gewillt, einen gewissen Wärmekomfort zu opfern, um mehr Kontrolle zu haben und aerodynamischer zu sein.

Zuletzt sind da noch die Wetterbedingungen. Es ist ein großer Unterschied, ob Du bei trockenem oder nassem Wetter unterwegs bist. Wasserabweisende Handschuhe sind im Trockenen super, saugen sich in starkem Regen aber voll. Dann brauchst Du entweder wasserdichte Handschuhe mit einer Membran oder Neopren-Handschuhe, die auch im nassen Zustand die Hände warm halten.  

Die Breite der Handfläche gibt die Größe der Handschuhe an, muss ich bei der Größenwahl noch auf etwas achten?

Der Größenhinweis von GripGrab basiert auf dem Umfang der Handfläche und bezieht daher sowohl die Breite als auch die gesamte Länge der Hand mit ein. Es ist sehr wichtig, dass Du beide Dimensionen mit einbeziehst und sie bei der Handschuhauswahl berücksichtigst. Gerade bei Winterhandschuhen empfiehlt es sich einen Handschuh zu wählen, welcher ein klein wenig zu groß ist. Ansonsten behinderst Du die Blutzirkulation und bekommst kalte Finger.

Ist es daher auch wichtig, dass der Handschuh an den Fingerspritzen noch freien Platz hat, um ein wärmendes Luftpolster aufzubauen?

Ja, aber nicht zu viel. Eine isolierende Luftschicht ist gut, nicht nur an den Fingerspitzen, sondern im ganzen Handschuh. Allerdings büßt Du bei zu viel freiem Platz Deine Fingerfertigkeit ein und sowohl das Greifen wie das Bedienen von Schaltung und Bremsen wird schwieriger. Nicht umsonst sagt man bei Sommerhandschuhen, dass sie wie eine zweite Haut sitzen sollten. Bei der Größe der Winterhandschuhe geht man daher einen Kompromiss ein und schafft eine dünne isolierende Luftschicht.

Bei welchem Wetter empfiehlst Du welchen Handschuh?

Es ist schwierig genau einen Handschuh zu empfehlen, weil es so sehr von den Bedingungen, der Temperatur und der Intensität abhängt. Während des Herbstes und wenn sich das Wetter umstellt, empfehle ich gerne den Primavera Merino. Merino-Wolle hat die wunderbare Eigenschaft, bei wechselnden Temperaturen für einen angenehmen Tragekomfort zu sorgen.  

Der Windster Hi-Vis ist eine gute Wahl für das ganze Jahr, solange es trocken ist und die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Zudem erhöht der Hi-Vis die Sicherheit, weil Du bei wenig Licht und Dunkelheit besser gesehen wirst.

Für die langen Ausfahrten im Regen schlage ich Neopren vor. Natürlich bekommst Du nasse Hände, aber das Material speichert die Wärme und hält die Temperatur Deiner Hände in einem angenehmen Bereich.

Der ultimative Winterhandschuh ist allerdings der Optimus. Dieser Handschuh ist mit der OutDry-Membran ausgestattet und ist so einerseits vollständig wind- und wasserdicht, aber eben auch voll atmungsaktiv. So bleiben Deine Hände auch an nass-kalten Wintertagen und bei Minusgraden trocken und warm.

Wie trockne ich meine Handschuhe am besten?

Am schonendsten ist es für die Handschuhe, wenn man sie einfach bei Raumtemperatur zum Trocknen aufhängt. Man sollte Handschuhe eigentlich nicht zum Trocknen auf die Heizung legen, aber da wir keine gefärbten Materialien benutzen, kannst Du GripGrab-Handschuhe auch auf eine Badezimmerheizung für Handtücher hängen. Wenn Du es eilig haben solltest, können sie bei niedriger Temperatur sogar in den Wäschetrockner, doch raten wir aus Umweltschutzgründen davon ab.

Vielen Dank fürs Interview, Kristian!

Kristian Krøyer ist GripGrabs Direktor für Produktentwicklung

Kristian Krøyer ist GripGrabs Direktor für Produktentwicklung