Fünf Fragen für Chris Heynen von OneUp
Wir hatten die Chance, dem Entwickler des OneUp Components Pedals, Chris Heynen ein paar Fragen zu stellen.
Das Platformpedal von OneUp unterscheidet sich von der Konkurrenz in vielerlei Hinsicht. In unserem Interview sprechen wir mit Entwickler Chris Heynen über seine Motivation einen so wichtigen Kontaktpunkt zwischen Rad und Fahrer zu verbessern.
Was muss ein gutes Flatpedal für Dich mitbringen?
Die wichtigste Eigenschaft eines guten Faltpedals ist die Größe der Plattform an sich. Ist diese zu klein, hängen Deine Füße leicht über den Rand. Um Dir den bestmöglichen Halt auf den Pedalen zu bieten, muss ein Pedal einfach genügend Länge und Breite haben, erst dann fühlst Du Dich richtig verbunden.
Grip ist eine weitere Eigenschaft. Hast Du zu wenig, rutschst Du im ersten Rock Garden runter. Hast Du zu viel, ist es nicht mehr möglich den Fuß bei Bedarf leicht zu versetzen.
Zu guter Letzt muss ein Pedal natürlich robust und haltbar sein. Damit Du Dich voll darauf verlassen kannst, dürfen die Lager nicht beim ersten Kontakt mit Wurzeln und Steinen ausschlagen.
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Was hebt Euer Pedal von Euren Mitbewerbern ab?
Unser Pedal unterscheidet sich genau in den oben genannten Eigenschaften, nämlich in der Größe und seiner Form von anderen Pedalen. Wir haben uns für eine konvexe Form entschieden, die sich wunderbar an die natürlich Wölbung der Fußunterseite anpasst. Um diesen Vorteil voll auszukosten, muss man den Fußballen etwas nach vorne schieben. Du wirst sofort eine engere Verbindung zum Pedal spüren, gerade bergab.
Was den Pedalkörper aus Aluminium angeht, so haben wir versucht das dünnste, griffigste Plattformpedal zu bauen, was bei maximaler Breite trotzdem mit vollwertigen Lagern ausgestattet ist. Dabei ist es uns zudem gelungen, das Gewicht niedrig zu halten und aufgrund der komplett entfernbaren Kombination aus Achse und Lager sehr wartungsfreundlich.
Bei dem Composite-Pedal ging es auch darum, ein breiteres und griffigeres Pedal auf den Markt zu bringen, als das was ansonsten angeboten wird. Das Ziel war ein breites Flatpedal zu einem guten Preis zu entwickeln.
Chis testet seine Produkte am liebsten selbst.
Wir kennen glatte, runde Pins, Pins mit Gewinden. Welchen Vorteil bietet Eure Sechskant-Lösung?
Die Oberfläche eines Sechskant-Pins ist kleiner als bei anderen Pins und damit kann er leichter die Schuhsole penetrieren. Zusätzlich hat die Sechskant-Variante schärfere Kanten, welche das Eindringen durch minimales Einschneiden auch noch mal erleichtern. So wird verhindert, dass man nur auf den Pins steht und schwimmt, anstatt auf dem kompletten Pedal.
Welche persönliche Geschichte verbindest Du mit einem Flatpedal?
Alle Produkte, die wir entwickeln, haben ihren Ursprung in der gleichen Fragestellung: Was möchte ich an meinem eigenen Bike montieren, was fehlt, was könnte das Fahrerlebnis verbessern?
In der Gegend, in der wir fahren gibt es viele schwierige, steile und enge Traileinstiege und -passagen, bei denen es schwer ist schnell genug ein- und auszuklicken. Daher war es mein Ziel, ein Flatpedal zu entwickeln, welches die direkte Kontrolle eines Klickpedals mit der Sicherheit bzw. Freiheit ohne feste Bindung vereint. Ich muss den Fuß halt schnell auf- und absetzen können. Zudem habe ich beobachtet, dass die Tretlagerhöhe in den letzten 5 Jahren stetig gefallen ist. Damit haben auch die Bodenberührungen mit dem Pedal zugenommen. Also war es das Ziel, mit einem superflachen Pedal und der konvexen Form maximale ground clearance zu erreichen. Unsere Hometrails befinden sich im nassen Regenwald, daher haben wir auch noch den Fokus auf haltbare, einfach zu wartende Lager gelegt.
Die Wälder in British Columbia sind ein MTB Mekka.
Flatpedal oder Cleats? Was fährst du am liebsten und warum?
Ich mag beides, aber in den letzten Jahren bin ich vor allem Flatpedals gefahren. Und seitdem ich meine eigenen Pedale habe, die ja genau meinen Vorstellungen entsprechen, stellt sich mir die Frage nicht mehr. Ich liebe es, wie viel Halt mir das konvexe Design bietet, wenn das Pedal direkt unter der Wölbung des Fußes sitzt. Außerdem gibt es mir Sicherheit bei steilen Traileinstiegen und natürlich hilft es auch, zu wissen, dass man nicht fest verbunden ist. Schließlich ist es einfach angenehmer, wenn man mal schieben muss, gerade auf ausgedehnten, alpinen Erkundungstouren. Klickschuhe sind da nix.
Chris Heynen stammt aus Squamish in British Columbia. Dort trifft man ihn häufig auf den Trails an. Das Testen der eigenen Prototypen übernimmt der Chefingenieur von OneUp gerne selbst.