Zu Besuch bei Syntace

"Naturgesetze kümmern sich nicht darum, ob man sie ignoriert oder ob man sie sich nutzbar macht. Aber Sie merken den Unterschied ... und das nicht nur bei Gegenwind. Mit dem Wissen, das wir Menschen bis heute angesammelt haben, sind wir in der Lage, muskelbetriebene Fahrmaschinen zu bauen, die uns schneller, sicherer und mit mehr Spaß über Berg und Tal bringen, als dies je zuvor möglich war.

Voraussetzung dafür ist, dass theoretische Erkenntnisse und praktische Erfahrungen so konsequent als irgend möglich in preisgerechte Produkte von höchstem Gebrauchswert umgesetzt werden. Und genau das machen wir von Syntace am liebsten."

Unscheinbar in einem kleinen Tal liegt die alte Mühle, in der seit nunmehr 25 Jahren Syntace seine Produkte fertigt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Vorbauten, Lenkern, Pedalen, Sattelstützen und zu guter Letzt Laufrädern. Das wohl bekannteste Produkt, das Liteville 301, stammt auch aus der Feder von Jo Klieber, der Inhaber dieser beiden Firmen ist. Liteville, ansässig in Wiggensbach im Allgäu, beschäftigt sich mit dem Rahmenbau und Syntace legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung und den Bau der oben genannten Anbauteile.

An beiden Standorten arbeiten zusammen 35 Mitarbeiter. Auch wenn die alte Mühle einen Charme vermittelt, den kein Mitarbeiter missen möchte, liegt die Herausforderung in der Überbrückung der langen Wege zwischen Mühle, Laufradfertigung und Außenlager. Hierzu werden E-Bikes, ein E-Auto oder einfach die Füße genutzt. Zur Kommunikation mit Wiggensbach oder der Fertigung in Asien unterstützt ein Videokonferenzsystem.

Als wir die Mühle betreten, spüren wir alle sofort den Charme, den dieses Gebäude mit sich bringt. Im Erdgeschoss befinden sich die Testapparaturen für die Qualitätssicherung und den Prototypenbau sowie für Langzeittests.

Daneben können hier Rahmen geschweißt, gesandstrahlt und lackiert werden. Wir sehen einen 3D-Drucker und die Schleif- und Staubmeile, auf der diverse Schleifgeräte ihren Dienst verrichten.

Es ist ein kleines Maschinenbauunternehmen, in dem jederzeit jede Idee sofort in einen Protototypen umgesetzt werden kann. Die Maschinen, die Rohstoffe und das Know-how sind dazu jederzeit vorhanden bzw. abrufbar.

Über eine kleine Treppe gelangen wir ins erste Obergeschoss. Vorbei an Regalen gefüllt mit Lenkern, Vorbauten und Pedalen, die auf den Versand warten, gelangen wir in die Büros oder besser in das Büro. Tom begrüßt uns sehr herzlich. bike-components und Syntace pflegen seit vielen Jahren eine enges partnerschaftliches Verhältnis, was auch über das Geschäftliche hinausgeht.

Während Patrick seine Blumen an unsere Ansprechpartnerinnen verteilt, geht es erst einmal bei einem Kaffee darum den ersten Eindruck sacken zu lassen. Die Mischung und der Charme der alten Mühle, gepaart mit dem Know-how und dem kleinen und feinen Maschinenpark im Erdgeschoss machen das Unternehmen wirklich noch viel sympathischer.

Im Besprechungsraum fallen uns direkt die Readers' Awards aller möglichen Zeitschriften auf. Ganz besonders stolz sind die Jungs auf Platz drei der Readers' Awards der Freeride von der Eurobike 2015. Hier belegte Liteville den dritten Platz der besten Komplettradmarke. Herzlichen Glückwunsch auch von unserer Seite. 

Die kleine Führung startet auf einer kleinen, unscheinbaren  Sonnenterrasse, die nebenbei noch Prüfungslabor ist. Hier wird die UV-Beständigkeit zum Beispiel von Vorbauten getestet.

Hier zeigt sich der praktische Ansatz von Syntace. Die Parts liegen „einfach“ über Jahre in der Sonne, im Regen und im Schnee und es wird pragmatisch geschaut, was mit der Oberfläche passiert.

Weiter geht es über kleine und auch steile Treppen, vorbei an der hauseigenen Katze, die sich den Mäusen widmet, als wir plötzlich vor einem Kühlschrank stehen. Hier werden Druckerlabel und Toner gelagert.

Gute Performance benötigt auch gute Lagerung.

Eine Ebene weiter stehen wir vor der Raritätenkiste und Tom zieht einen VRO Vorbau aus dem Regal.

Daneben liegen noch Syntace Jo-Jos, die neben dem spielerischen Gedanken auch als Lot zur richtigen Montage verwendet werden konnten. Viele der Ersatzteile werden gefühlte Ewigkeiten aufbewahrt, um dem Kunden immer weiterhelfen zu können. Solltest du dennoch einmal nicht weiterwissen, kannst du dich immer direkt an Syntace wenden und dir wird geholfen - versprochen.

Raus aus der Mühle und über die Straße liegt die Laufradfertigung. Die Syntace Naben werden im Allgäu produziert und werden hier in Tacherting mit Felgen und Speichen zu den fertigen Laufrädern endmontiert.

Daneben befinden sich im Gebäude noch der Laufradprüfstand und das Archiv.

Im Archiv werden 12 Jahre lang alle Produkte aufbewahrt, die im Rahmen der Qualitätssicherung getestet wurden.

Syntace gewährt neben der 2-jährigen gesetzlichen Gewährleistung eine Garantie für 10 Jahre ab Kaufdatum auf alle Material- und Herstellungsfehler.

Auf Liteville-Rahmen gewährt Syntace 10 Jahre (5+5) Garantie auf alle Material- und Herstellungsfehler des Rahmens. Die Reparatur oder ein nötiger Neutausch (Crash-Replacement) des Rahmens oder eines Rahmenteils erfolgt innerhalb der ersten 5 Garantiejahre kostenlos, danach bis zum 10. Jahr für einen Nutzungs-Pauschalbetrag. 

Der Besuch bei Syntace hat uns auch der Antwort nach der ewigen Frage des Preises ein Stück weit nähergebracht. Bei Syntace steht die Qualität der Produkte bei der Entwicklung und der Produktion im absoluten Vordergrund. Hierüber definiert Syntace auch seine Daseinsberechtigung auf dem Fahrradmarkt. Die Frage, warum Syntace in Taiwan fertigen lässt, beantwortet Tom kurz und einfach: