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Beim Waschen und Pflegen Deiner Bike-Klamotten kannst Du vieles richtig machen – oder richtig falsch. Wir erklären Dir, was.
Stell Dir vor, Du bist eine Bike-Klamotte. Nicht irgendein günstiges Leibchen, sondern etwas Feines, mit viel Funktion. Bedauerlicherweise geht es Dir nur anfangs gut und dann: Pflegestau! Du leidest, weil Du falsch (oder gar nicht) gewaschen, getrocknet und imprägniert wurdest. Damit das nicht passiert, zeigen wir Dir hier, wie Du Deine Bike-Bekleidung richtig pflegst. Denn keine oder falsche Pflege ist leider einer der häufigsten Gründe, warum teure Funktionstextilien viel zu früh die Grätsche machen oder ihre volle Performance nicht (mehr) entfalten können.
Textilpflege ist Pflicht für Langzeitfreude an den Bike-Klamotten. © bc GmbH
Regenjacken und -hosen sind heute echte Hochleistungswerkzeuge. Sie sperren Regen und Spritzwasser aus und lassen gleichzeitig Schwitzfeuchtigkeit nach außen passieren, damit Du unter der Jacke möglichst trocken bleibst. Um diese Funktion erfüllen zu können, sind sie mit sogenannten semipermeablen Membranen ausgestattet. Diese sind mit den geschmeidigen Innen- und widerstandsfähigen Außenstoffen zu Laminaten „verbacken“. Wasserdichte Laminate werden „Hardshell“ genannt.
Damit die kleinen Wassermoleküle unseres Schweißes durch die Membran nach außen wandern können, brauchen sie freie Bahn. Je häufiger Du eine Regenjacke einsetzt, umso intensiver kommt sie neben Wasser auch mit Schweiß, Körperfett und Dreck in Kontakt. Irgendwann verstopfen Körperfette und -salze die Membran von innen und Matschreste von außen. Ein oberflächliches Abwischen von Trail- und Straßen-Dreck entfernt nur einen Bruchteil. Aus diesem Grund solltest Du Deine Hardshell regelmäßig waschen und so die Membran von Dreck, Fetten und Salzen befreien. Machst Du das nicht, kannst Du ihr auf lange Sicht sogar schaden.
Funktionstextilien müssen gewaschen werden, damit sie ihren Job machen können. © bc GmbH
Grundsätzlich ratsam ist, alle Reißverschlüsse vor dem Waschen zu schließen. © bc GmbH
Ohne eine wasserabweisende Imprägnierung der Außenstoffe würden die Hardshells nicht im gewünschten Maße funktionieren. Denn ist die sogenannte DWR-Imprägnierung („durable water repellent") abgenutzt, saugt sich die oberste Stoffschicht flächig mit Wasser voll und es entsteht ein klammes, feuchtes Gefühl. Noch dazu wird der Wasserdampfdurchlass spürbar eingeschränkt. Dein Schweiß kann nicht mehr entweichen und kondensiert auf der Jackeninnenseite oder auf der darunterliegenden Bekleidungsschicht. So fühlt es sich an, als sei Deine hochwertige Hardshell-Jacke nicht mehr dicht – obwohl eigentlich nur Dein eigener Schweiß auf der Innenseite des Hardshells für dieses Gefühl sorgt.
Im Neuzustand sind Hardshells ab Werk vorimprägniert und lassen Feuchtigkeit außen wunderbar abperlen. Diese Wirkung lässt allerdings, zum Beispiel durch mechanische Reibung, je nach Trageintensität früher oder später nach. Je nach Hersteller kannst Du die DWR durch Hitze im Trockner wieder reaktivieren (maximal 30 Minuten bei 60 Grad). Nach einer gewissen Zeit sollten Regenjacken und -hosen allerdings nachimprägniert werden – mithilfe eines Sprays oder durch eine Einwasch-Imprägnierung.
Die Spray-Lösung ist zwar etwas aufwendiger, aber zielgerichteter, da sie nur auf der Außenseite angebracht wird (die Innenseite braucht keine wasserabweisende Wirkung). Die Einwasch-Lösung ist trotzdem besser als keine Nachimprägnierung und deutlich unkomplizierter in der Handhabung.
Bei den Sprays und Waschmitteln gibt es in Bezug auf die Umweltverträglichkeit und die enthaltenden Gefahrenstoffe deutliche Unterschiede. In unserem Shop geben wir Dir die entsprechenden Hinweise.
Empfindliche Teile solltest Du zum Waschen in einen wasserdurchlässigen Beutel stecken. © bc GmbH
Waschmittel für Funktionstextilien bitte immer genau nach Anweisung dosieren. © bc GmbH
Wenn Deine Maschine kein Sportprogramm hat, nutze das bestmöglich passende gemäß der Herstellerempfehlung. © bc GmbH
Lies Dir die Anleitung des Herstellers des Sprays durch! Eventuell weicht sie hier und da von unseren allgemein gehaltenen Tipps ab. So gibt es beispielsweise auch Imprägnierungen, die ohne Hitzeaktivierung durch Trockner oder Bügeleisen auskommen.
Für die Anwendung von Sprühimprägnierung solltest Du Deine Jacke aufhängen oder flach auf den Boden ausbreiten. © bc GmbH
Daunen sind die weichen, flauschigen Unterfedern von Wassergeflügel wie Gänsen und Enten. Sie bestehen aus feinen, dreidimensional verzweigten Fasern, die Luft speichern und so eine hervorragende Wärmeisolierung bieten. Daunen sind besonders leicht, atmungsaktiv und komprimierbar, was sie ideal für Outdoor-Bekleidung und Schlafsäcke macht.
Daunenbekleidung benötigt besondere Pflege, um ihre Bauschigkeit und damit die Isolationsfähigkeit zu erhalten. Verwende ein spezielles Daunenwaschmittel, da herkömmliches Waschmittel die natürliche Fettbeschichtung der Daunen zerstören kann. Wasche Daunenjacken, -westen oder Schlafsäcke im Schonwaschgang bei maximal 30 °C mit reichlich Wasser und reduziere die Schleuderzahl (max. 800 U/min), um die empfindlichen Daunen nicht zu beschädigen. Nach dem Waschen ist das richtige Trocknen entscheidend: Trockne die Bekleidung bei niedriger Temperatur im Trockner und lege ein paar Tennisbälle dazu, um die Daunen aufzulockern. Alternativ kann die Kleidung an der Luft getrocknet werden, muss jedoch regelmäßig aufgeschüttelt werden, um Verklumpungen zu vermeiden.
Auch Daunenbekleidung darf gewaschen werden - aber nur sehr vorsichtig und mit speziellen Waschmitteln. © bc GmbH
Im Gegensatz zur Hardshell-Jacke wandern Bike-Trikots und Baselayer in der Regel nach jeder Trainingseinheit in die Waschmaschine. Bei Produkten aus Merinowolle ist das aber nicht nötig. Merino ist vielleicht nicht die erste Wahl bei Renneinsätzen – für viele andere spielen die „Wollhemden" eine zunehmend wichtige Rolle: Der Tragekomfort ist hoch und der Müffelfaktor im Vergleich zu Polyester-Varianten meist deutlich geringer. Bei Shirts und Trikots mit Merinowolleanteilen reicht es daher oft, die Leibchen über Nacht zu lüften. Das spart Waschwasser, Energie und (Spezial-)Waschmittel – und schont auch noch den eigenen Geldbeutel.
Polyester-Teile ohne Membran oder Bike-Jacken für kalte Tage mit Synthetik-Wattierungen wie zum Beispiel Primaloft, sind in der Pflege zwar anspruchsloser als Hardshells, sollten aber nicht vernachlässigt werden. Sie müssen mit Schwitzfeuchtigkeit und somit den massenhaften Körperfetten und Salzkristallen noch viel intensiver „klarkommen" als Regenbekleidung. Auch hierfür empfehlen wir den Einsatz von Funktionswaschmitteln, schonenden Waschgänge und einen Blick in die Pflegehinweise der Hersteller. Und wenn Du schon dabei bist: Auch die Helmpolster lassen sich ganz einfach bei einer Ladung Funktionsklamotten mitwaschen.
Und nun: Viel Spaß beim richtigen Pflegen Deiner lange lebenden Bike-Klamotten!