DT Swiss zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Laufrädern, Naben und Felgen. Diesen Erfolg erzielt das Schweizer Unternehmen nicht von ungefähr: Sorgfältige und akribische Entwicklung, viel Know-How aus jahrelanger Erfahrung und Leidenschaft für den Radsport kommen hier zusammen und schaffen perfekt aufeinander abgestimmte Produkte, die zuverlässige Performance auf höchstem Niveau bieten. Die Innovationskraft der Laufradspezialist:innen aus Biel spiegelt sich in ihren Technologien wider und resultiert in hochwertigen Hightech-Komponenten für Mountainbikes, Rennräder, Gravelbikes und E-Mountainbikes.
Mit der 240 DEG hat DT Swiss ihre erste High Engagement-Nabe im Programm. Eine extrem fein gerasterte Verzahnung im Ratchet-Freilauf liefert 90 Einrastpunkte pro Umdrehung. Das bedeutet für die Nabe einen maximalen "Leerlauf" von 4°. Für Dich bedeutet es eine effizientere Kraftübertragung und die Möglichkeit, den Antrieb des Hinterrades in technisch schwierigen Anstiegen feinfühliger kontrollieren zu können. Und das Beste: Der Sound! Den allerdings können wir schwer beschreiben - Du musst ihn hören!
Mehr über DT Swiss
Aus Radsportlersicht darf man getrost von Glück reden, dass diese Geschichte kein Märchen, sondern Realität ist. Wie sonst käme man in den Genuss, Laufräder von DT Swiss zu bewegen? Oder die Performance eines DT Swiss-Fahrwerks zu erfahren? Oder in Sachen Laufradbau aus einem enormen Pool an Speichen für unterschiedlichste Belastungsanforderungen zu wählen? Und weil wir wissen wollten, ob Fahrradspeichen sich auch als Gabelersatz im Käsefondue eignen, haben wir DT Swiss kürzlich einen Besuch abgestattet: im Hauptquartier in Biel. Dort arbeiten ein Viertel der weltweit insgesamt 800 Mitarbeiter von DT Swiss. Neben dem Management inklusive Marketing- und Vertriebs-Steuerung sind am Heimatstandort die gesamte Produktentwicklung, die Speichenproduktion und das so genannte Biel Performance Manufacturing, kurz BPM, angesiedelt.
BPM: Nicht Beats per Minute, sondern Laufrad-Expertise in Reinkultur
Das BPM ist ein verkleinertes Abbild der Serienfertigung von Laufrädern an den firmeneigenen Standorten in Polen und in Taichung, Taiwan. Hier entwickelt DT Swiss den gesamten Fertigungsablauf der Laufräder innerhalb eines kleinen Core-Teams – und setzt das Know-how dieses Teams anschließend direkt für die Schulung der Mitarbeiter in der Produktion ein. Das klingt sehr industriell und erklärt, zumindest in Teilen, die hohe Qualität der Laufräder von DT Swiss – aber bei genauerem Hinschauen offenbart sich auch hier große Radsport-Passion: Der Team-Leader des BPM, Marcel Waldmann, ist ausgewiesener Laufrad-Experte und fährt seit 29 Jahren aktiv Downhill-Rennen. Er ist mehrfacher Weltmeister in der Masters Class – und hat in seiner gesamten Rennkarriere nur fünf (!) Laufräder zerlegt. Das nennen wir Quote und die Frage nach dem Laufrad-Fabrikat seiner Wahl, die haben wir uns im Gespräch an dieser Stelle getrost gespart…
Reden ist Silber, Speichen sind schwarz…
Bis 1994 existierten, abgesehen von einigen lackierten Ausnahmen, nur silberne Fahrradspeichen. Dann aber entwickelte DT Swiss mit dem so genannten Blackening ein chemisches Verfahren zur Schwarzfärbung von Speichen – und veränderte die Optik von Laufrädern nachhaltig. Gewichtsneutral, versteht sich. Das markierte die allererste Eigenentwicklung der noch jungen Firma. Heute verlassen etwa die Hälfte der Speichen die DT Swiss-Produktion im konventionellen Silber des Ausgangsmaterials (18/10 Stainless Steel). Die andere Hälfte der produzierten Speichen wird, wie erwähnt, chemisch geschwärzt oder einzeln lackiert.
Speichen aus Biel, produziert von Maschinen aus Aachen
Zugegeben, es schwingt ein wenig Lokalpatriotismus mit, aber es fiel uns natürlich auf: Die Maschinen, die voll automatisiert die 131 unterschiedlichen Speichentypen im Sortiment von DT Swiss herstellen, stammen aus Aachen. Ausgehend von einer Rolle mit rund fünf Kilometern Draht als Rohmaterial, richten die Automaten im ersten Schritt den Draht aus. Auch die Formung des Kopfes und des Gewindes sowie die typische DT Swiss-Prägung geschieht gewissermaßen in einem Rutsch. Für jeden Speichentyp – Straight Pull oder J-Bend – und jede Speichenlänge. Für konifizierte, also sich verjüngende Speichen, wird der Draht nach dem Richten in einem Kaltschmiedeverfahren verdichtet. Der Prozess des Kaltschmiedens führt zu einer Verfestigung des Materials ohne jegliche Schwächung der Materialstruktur und unter Beibehaltung der Dehneigenschaften des Stahls. Die flachgeschmiedeten Aero-Speichen von DT Swiss durchlaufen noch einen weiteren Kaltschmiede-Vorgang: Sie werden mit 250 Tonnen Druck in ihre endgültige, flache und damit aerodynamisch günstigere Messerform gebracht.
Zerstörung im Dienst der Entwicklung
An sich blutet dem Fahrrad-Teile-Liebhaber beim Anblick eines Testlabors, wie DT Swiss es betreibt, das Herz. Aber die hier stattfindende mutwillige Zerstörung sämtlicher Bauteile in den Räumlichkeiten, über die Testingenieur Philipp Lüdi mit seinem vierköpfigen Team wacht, dient nur einem Zweck: der Überprüfung der Prototypen hochwertiger, präziser und stabiler Fahrradkomponenten. Von DT Swiss wird kein Laufrad in Serie produziert, wenn es nicht diesen internen, ständig optimierten Prüfzyklus übersteht. Er dient den Entwicklungsingenieuren als Prüfstandard für die Entwicklung neuer, noch besserer Produkte. Dabei gehen die Testingenieure weit über die Normprüfung hinaus: Für die Druck-Tests von Felgen wendet DT Swiss Drücke von 22 bis 25 bar an – die ISO-Norm bedient sich nur eines Bruchteils und gilt DT-intern daher als… zumindest fragwürdig…
Kulinarische Prüfung bestanden
Im Übrigen kamen wir – ganz Schweiz – nach dem Firmenbesuch tatsächlich noch in den kulinarischen Genuss eines herzhaften Schweizer Käse-Fondues. Und ja, es funktioniert: Man kann das Brot problemlos auf einer Speiche aufspießen und in der Form einer Acht durch den Käse führen. Klassische J-Bend Speichen bieten dabei durch den minimalen Widerhaken des gebogenen Speichenkopfes einen Vorteil gegenüber Straight Pull-Speichen. Ansonsten ist die Formgebung – konifiziert oder nicht, Messerspeiche oder runde Form – eindeutig Geschmackssache. Wie im Laufrad auch.