E-Bike Lampen im Vergleich
Damit Dir die Auswahl beim Kauf Deiner Fahrradlampe leichter fällt, haben wir verschiedene E-Bike Lampen in vollkommener Dunkelheit und bei maximaler Helligkeitsstufe getestet.
Alle Lampen wurden dabei mit der gleichen Kameraeinstellung fotografiert, sodass Du ganz einfach entscheiden kannst, welche Lampe die richtige für Dich ist.
Kamera-Setup:
- Kamera: Canon EOS 1D X Mark II
- Blende: F/10
- Belichtung: 2,5 sec.
- ISO: 2000
- Brennweite: 24 mm
Worauf Du bei der Montage von Licht am E-Bike achten musst
Zuallererst musst Du prüfen, ob Du an Deinem E-Bike* das Licht überhaupt tauschen / montieren darfst. Das handelsübliche E-Bike ist laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) dem Fahrrad zwar gänzlich gleichgestellt. Allerdings fällt es unter die sog. Maschinenrichtlinie. Du musst also beim Tausch von Einzelteilen wie Beleuchtungskomponenten bestimmte Vorgaben beachten. Wir haben hier die rechtliche Seite des Schraubens am E-Bike genauer beleuchtet und auch den Bauteiletausch-Leitfaden, den verschiedene Fahrrad-Fachverbände gemeinsam mit dem Zedler Institut für Fahrradtechnik und Sicherheit erarbeitet haben, zum Download eingestellt. Er bietet Dir ein genaues Bild von der Sachlage.
Klar sein sollte Dir auch: Die Montage oder der Austausch von Beleuchtungselementen am E-Bike ist teils deutlich komplizierter als am Fahrrad ohne Motor. Fehler können hier schwerwiegendere Auswirkungen haben und die Garantie des Herstellers erlöschen lassen. Wir haben ein How To erstellt, das Dir einige grundsätzliche Tipps zum Vorgehen bei der Montage an unterschiedlichen Motoren (Shimano, Bosch, Brose)gibt. Wenn Du nicht selbst die entsprechende Erfahrung in Sachen Elektro- oder Fahrzeugtechnik mitbringst, raten wir Dir, den Job von einer Fachwerkstatt erledigen zu lassen.
* Wenn wir vom E-Bike sprechen, meinen wir das Pedelec, das beim Pedalieren bis 25 km/h unterstützt. Das trifft auf nahezu alle Elektroräder zu, die heute verkauft werden. Der Begriff E-Bike hat sich einfach durchgesetzt.
Lux und Lumen: Was ist was?
Manche Hersteller nennen die Leistungsfähigkeit ihrer Lampen meist in Lumen (z. B. Lupine), andere in Lux (z. B. Busch + Müller), wieder andere nennen beide Werte (z. B. Supernova). Lumen ist die internationale Einheit (SI) für den Lichtstrom und gibt an, wie viel Licht eine Lampe pro Zeit abgibt. Lux ist die SI-Einheit für die Beleuchtungsstärke und gibt an, wie viel Licht auf einer Fläche auftrifft. Beide Einheiten hängen zwar physikalisch eng zusammen (Lux ist definiert als die Beleuchtung, die ein Lichtstrom von einem Lumen erzeugt, wenn er sich gleichmäßig über eine Fläche von einem Quadratmeter verteilt: 1 lx = 1 lm/m2), direkt vergleichbar sind die Werte trotzdem nicht. Oder kürzer: 100 Lumen sind nicht besser als 50 Lux. Diese Zahlen sagen aber noch nichts darüber, wo wie viel Licht vor dem Rad auf den Boden trifft. Die Lichtbilder sind unterschiedlich – wie Du auch in unserem Vergleichstest oben auf dieser Seite sehen kannst.
150 Lux beim busch + müller IQ-X E
235 Lumen beim Supernova E3 E-Bike V521S HBM
Worauf Du bei der Auswahl des richtigen E-Bike-Scheinwerfers achten solltest
Zunächst muss die Leuchte den technischen Vorgaben des Antriebs entsprechen – die Spannung in Volt ist hier am wichtigsten. Achte also genau auf die Angaben zum Produkt und frage im Zweifel bei unserem Service nach. Einige Scheinwerfer sind für eine konkrete Spannung gebaut, einzelne Modelle von Supernova etwa für 12 V, Lupine-Scheinwerfer vertragen 6-12 V und passen so an die meisten Antriebe, andere decken alle Systeme ab, z. B. bei Busch + Müller mit 6-42 bzw. 60 V.
Zu den dezenteren Scheinwerfern gehört die Supernova Mini 2 Pro, die sich clever direkt am Vorbau montieren lässt. Trotz der geringen Abmessungen kommt die Leuchte mit Tagfahr-, Abblend- (235 Lumen) und Fernlicht (550 Lumen). Kaum größer ist der IQ-X E von Busch + Müller, der dank IQ-Technologie 150 Lux in sehr homogener Ausleuchtung auf die Straße bringt. Extra für E-MTBs überarbeitet wurde der Scheinwerfer M99 Mini Pro 45 von Supernova, der für große Federwege optimiert wurde und eine bessere Ausleuchtung nach oben bietet. Seine zehn LEDs liefern abgeblendet 700 Lumen (bzw. 250 Lux) und 1.300 Lumen (bzw. 270 Lux) im Fernlicht-Modus. Den Scheinwerfer SL X von Lupine mit dem auffällig-eckig gefrästen Gehäuse gibt es in je einer Ausführung für Bosch-, Shimano- oder Brose-Motor. Er hat einen Lenkertaster zum Wechsel zwischen Abblend- und Fernlicht, wobei letzteres 1.800 Lumen und 260 Lux liefert. Alle diese Scheinwerfer sind zur Lenkermontage geeignet – achte auf eventuell nötige optionale Halterungen für Deinen Lenkerdurchmesser!
Das richtige Rücklicht für Dein E-Bike
Beim Mountainbike, egal ob mit oder ohne Motor, ist aus konstruktiven Gründen oftmals ein Akku-Rücklicht schlauer als ein vollverkabeltes. Beide Varianten, mit Akku oder Kabel, gibt es zur Montage an der Sattelstütze (bzw. am Sitzrohr) oder an der Sitzstrebe – hier ist auf die beidseitig sichtbare Platzierung zu achten. Ein echter Klassiker mit Kabel ist der Winzling E3 Tail Light 2 von Supernova – und das Hellste seiner Größe. Hier gibt es unterschiedliche Versionen für 6 V und 12 V. Noch kleiner ist das µ (sprich „mü“) von Busch + Müller, das mit Halterungen für Streben / Sattelstütze und Schutzblech geliefert wird. Ganz anders clever ist hier das Rücklicht C14 von Lupine – es ist in den Sattelklemmring integriert und darum in den vier gängigsten Durchmessern erhältlich.
An der noch eher jungen Gattung der SUV-E-Bikes finden sich neben waschechten MTB-Komponenten auch Schutzbleche und Gepäckträger – hier bieten sich natürlich auch Rücklichter zur dortigen Montage an, wie etwa das von Lezyne für den Gepäckträger, das mit 270 Grad auch seitlich optimal sichtbar ist.
Achte bei der Montage Deines Rücklichts immer darauf, dass es auch von der Seite gut gesehen wird! So sollte es nicht etwa permanent von Taschen oder Deinen Beinen verdeckt sein.
Nimm Rücksicht auf die Natur
Viele E-Mountainbiker nutzen ihre integrierte oder nachgerüstete Beleuchtung gern für sog. Nightrides, die sind ökologisch allerdings nicht unumstritten. Dämmerungs- und Nachtzeiten sind für Wildtiere nicht nur Ruhezeiten, sondern dienen oft auch dem Nahrungserwerb, der Mobilität oder der Fortpflanzung. In einem dicht besiedelten Land mit stark zerschnittenen Habitaten und wenig Rückzugsräumen bleibt ihnen gar nichts anderes übrig. Nightrides bedeuten immer Störungen dieser Aktivitäten. Nimm deshalb Rücksicht! Ökologisch wertvolle Habitate wie FFH- und Naturschutzgebiete oder Nationalparks sollten für Nightrides generell tabu sein. Auch der Winter ist – so paradox es klingt –, ökologisch keine sinnvolle Zeit für einen Nightride, auch wenn der Wunsch danach wegen der kurzen Tage am größten ist. Störungen und Flucht erschweren aber die ohnehin nicht leichte, winterliche Energieversorgung von Wildtieren. Bleib also in der Nähe von Siedlungen, meide die Nachtstunden und lass den Tieren ihre Räume und Zeiten!